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Im Herzen der Feuersonne

Im Herzen der Feuersonne

Titel: Im Herzen der Feuersonne
Autoren: Elfie Ligensa
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Johannes
Lammersburg wusste, einmal unglücklich werden könnte, gefiel Madeleine ganz gut.
Karl war immer alles geglückt, was er begonnen hatte. Er hatte bei der Kreation
neuer Weine eine glückliche Hand, er war gesellschaftlich anerkannt, er bekam
jetzt noch eine reiche Frau … Madeleine fand, dass sie selbst höchst ungerecht
behandelt wurde vom Schicksal.
    Gelangweilt schlenderte Madeleine über den Hof,
denn soeben hatte sie Harold Carpenter bemerkt, einen rotblonden jungen Leutnant
der Kavallerie, der sie schon den ganzen Abend über mit seiner Bewunderung
verfolgte. Er verhielt sich so brav und so korrekt – nein, sie brauchte einen
ganz anderen Mann, um sich wohl zu fühlen!
    Schnell trat sie auf die südliche Terrasse und
setzte sich dort in einen Schaukelstuhl. Hier würde man sie so rasch nicht
entdecken. Dabei überlegte sie, ob sie sich wohl unauffällig zurückziehen
könnte. Plötzlich ertönte ein leiser Pfiff ganz in der Nähe.
    Â»Johannes!« Sie sprang auf, raffte ihr Kleid und
eilte in den Garten, der nur im vorderen Teil von Pechfackeln erhellt wurde. »Jo
– wie kommst du denn hierher?«
    Â»Ich musste dich sehen – und dich küssen!«
Johannes Lammersburg zog sie leidenschaftlich an sich. »Außerdem war ich mir
sicher, dass du ein bisschen Aufmunterung gut gebrauchen kannst.« Er schob seine
Hand in ihren Ausschnitt, knetete zart ihre Brust, während er sie
weiterküsste.
    Madeleine seufzte auf und bog den Kopf in den
Nacken. »Lass … nicht hier!«
    Â»Warum nicht? Es wäre doch reizvoll, meinst du
nicht?« Er lachte kehlig.
    Â»Nein.« Sie riss sich los, hastete zurück zum
Haus.
    Mit drei langen Sätzen war er bei ihr. »Ich
bestimme immer noch, wann du gehst!« Er drückte sie an einen Baum, küsste sie so
roh, dass ihre Lippen aufplatzten. Und doch genoss sie seine Nähe, es machte sie
stolz, dass er sie so leidenschaftlich begehrte und dass er das Risiko einging,
hier ertappt zu werden. Johannes Lammersburg war ein Mann, der über viel
Erfahrung verfügte. Der schon unzählige Frauen besessen hatte – damit brüstete
er sich gern. Doch nur ihr allein war es bisher gelungen, ihn länger zu halten.
Sie wollte er für immer bei sich haben. Sie, Madeleine Ruhland!
    Sie schmiegte sich an ihn, bog den Kopf noch
weiter zurück, so dass seine Lippen ihren Hals, ihren Brustansatz liebkosen
konnten. Manchmal war Johannes etwas brutal, doch sie mochte es, wenn er sie mit
Gewalt nahm. Auch jetzt zog er sie tiefer in den Garten, schob seine Hand unter
ihr Kleid und drängte zwischen ihre Schenkel. Madeleine schrie auf, als er sie
an ihrer empfindlichsten Stelle zu streicheln begann.
    Johannes lachte. »Ich weiß doch, was du brauchst.
Vergiss nicht, du kleine Hexe, dass ich der Einzige bin, der dich wirklich
glücklich machen kann.« Dann ließ er unvermittelt von ihr ab – und verschwand so
rasch in der Dunkelheit, wie er aufgetaucht war.
    Verwirrt sah Madeleine sich um. Gerade kamen zwei
Offiziere in Begleitung von Sophies Vater in den Garten. Die junge Frau zog sich
in den Schatten eines blühenden Rosenstrauchs zurück und huschte auf Umwegen
wieder zum Gutshof.
    Â»Wo hast du gesteckt?« Ben, der gerade aus dem
Haus kam, wo er Maximilian Rothausen ein paar wichtige Dokumente gezeigt hatte,
sah seine Jüngste forschend an.
    Â»Ich war kurz im Garten.«
    Â»Ordne dein Kleid!« Er kniff die Lippen zusammen
und wandte sich ab.
    Madeleine wurde rot, als ihr klarwurde, dass sich
das Zierband, das ihr Dekolleté einfasste, unter Jos Zärtlichkeiten gelöst
hatte. Rasch band sie die Schleife wieder, dann mischte sie sich unter die Gäste
und ließ sich von einem jungen englischen Leutnant den Hof machen. Er holte ihr
ein frisches Glas Wein und dazu ein paar kandierte Früchte, die sie genussvoll
aß. Als er sie zum Tanz aufforderte, nickte sie und ließ sich zur Tanzfläche
führen, wo sich jetzt, lange nach Mitternacht, nur noch einige junge Paare zur
Musik bewegten.
    Gerade verließen Sophie und Karl Hand in Hand das
Podest. Sie hatten einen letzten Walzer getanzt. Sophie wollte noch ein wenig
mit ihren Freundinnen aus Kapstadt plaudern, ehe die Gäste, die nicht auf Hopeland bleiben konnten, den langen Rückweg durch die
Nacht antraten.
    Im Osten schimmerte schon der neue Tag herauf,
als sich auch die letzten Gäste
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