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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman
Autoren: Elizabeth Haran
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blickte Letitia überrascht an. »Ich würde sagen, das war ein sehr kluger Anfang.«
    »Ich hoffe es. Ich habe auf mein Herz gehört, als ich vielleicht besser den Verstand benutzt hätte. Aber ich will keinen Aufseher haben, der die Arbeiter schlägt, und ich glaube nicht, dass Milo sich noch ändern könnte.«
    »Stimmt, Mutter. Elias wird sich freuen, wenn er das erfährt.«
    Letitia seufzte. »Ich schäme mich für das, was Milo ihm angetan hat, aber zumindest fühlt er sich in Eden wohl.« Sie senkte traurig den Kopf, und Eve ahnte, dass sie Elias vermisste.
    »Er ist nicht wirklich glücklich dort. Sein Herz schlägt für Willoughby, und er macht sich ständig Sorgen um dich.«
    Letitia war gerührt. »Er war immer so treu und verlässlich. Kurz bevor der Wirbelsturm losbrach, ist er herübergekommen, um zu sehen, ob ich Hilfe brauchte, aber als Milo dann kam, habe ich Elias nach Eden zurückgeschickt.«
    »Warum machst du Elias nicht zu deinem neuen Aufseher? Er würde die Arbeiter gut und gerecht behandeln.«
    Letitia blickte sie begeistert an. »Das ist eine großartige Idee! Aber einen Verwalter könnte ich trotzdem brauchen.«
    »Du weißt doch, dass Jordan dir jederzeit helfen wird, und ich bin sicher, auch einige andere. Ich werde dich ebenfalls unterstützen, wo ich nur kann.«
    »Danke, Eve. Aber ich muss lernen, auf eigenen Füßen zu stehen.«
    »Das schaffst du schon, Mutter. Du bist eine starke Frau und musst nur zuerst wieder zu dir selber finden!«
    Letitia seufzte. »Ich bedaure sehr, dass wir so viele Jahre verschenkt haben, die wir miteinander hätten verbringen können, Eve. Ich kann nur hoffen, dass es nicht schon zu spät ist. Ich würde alles tun, um an deinem Leben Anteil zu nehmen und dich glücklich zu sehen, das glaubst du mir hoffentlich ...«
    Eve und Letita fielen einander in die Arme, und beiden liefen die Tränen über die Wangen.

    Eve schlenderte durch die Stadt und richtete ihre Schritte unwillkürlich zum Zeitungsbüro. Nachdem sie sich von ihrer Mutter verabschiedet hatte, war ihr eine glänzende Idee gekommen. Sie wollte einen Artikel über die Verdienste der Frauen schreiben, die mit den ersten Pionieren der Zuckerindustrie nach Babinda und Geraldton gekommen waren. Eve war sicher, dass es über diese Frauen einige sehr interessante Geschichten zu berichten gab.
    Je näher sie dem Büro kam, desto besser gefiel ihr die Idee.Sie hatte vor, ein Interview mit ihrer Mutter an den Anfang des Artikels zu stellen; danach wollte sie mit Ted Hammond über dessen verstorbene Frau Irene und deren Rolle beim Aufbau von Willow Glen sprechen. Als sie die Tür zum Büro der Gazette aufstieß, fiel ihr ein, dass ihr sicher auch Dorothy Hammond einiges über das Leben ihrer Schwiegermutter berichten konnte.
    Jules und Irwin starrten Eve an. Sie fragte sich, ob irgendetwas nicht stimmte, sagte sich dann aber, dass in der Stadt wahrscheinlich viel über sie geredet wurde. Um zu verhindern, dass die beiden Männer sie ausfragten, begann Eve rasch von ihrer Idee zu erzählen. Während sie Jules begeistert ihren Plan darlegte, schien er ihr kaum zuzuhören, was jedoch nicht ungewöhnlich war.
    »Also, was halten Sie davon, Jules?«, fragte sie in Erwartung der unausweichlichen Kritik.
    Jules blickte auf. Eve fand, dass er ein wenig verletzlich wirkte, was sie nie zuvor bei ihm erlebt hatte.
    »Was hat meine Meinung schon zu bedeuten?«, murmelte er mit finsterer Miene. Jules hatte nicht damit gerechnet, dass es ihm so schwer fallen würde, sich an die neue Situation zu gewöhnen.
    Eve starrte zuerst ihn verwirrt an, dann Irwin, der jedoch keine große Hilfe war. Er senkte den Kopf und wühlte in einem Papierstapel.
    »Soll ich den Artikel schreiben, Jules?«, fragte Eve.
    »Du kannst tun, was du willst!«
    Allmählich wurde es Eve zu bunt. »Soll das heißen, Sie erlauben mir zu schreiben, was mir gefällt?«
    »Du brauchst meine Erlaubnis nicht mehr.«
    »Aber warum denn nicht?«
    Jules blickte stirnrunzelnd zu Irwin hinüber. »Du bist der Boss, Eve«, sagte er. »Dir gehört diese Zeitung. Du kannst schreiben, was du willst.«
    Eve schaute ihn verdutzt an. »Haben Sie zu viel Sonne abbekommen, Jules? Wie sollte ich denn eine Zeitung kaufen?« Dank ihrer Tante und ihres Onkels besaß Eve zwar einen Teil des Geldes, doch sie würde noch einiges mehr brauchen.
    Jetzt war die Reihe an Jules, sie verwirrt anzublicken. »Ich habe weder einen Sonnenstich, noch bin ich verrückt geworden. Die
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