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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman
Autoren: Elizabeth Haran
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Vater wäre noch am Leben. Er wusste, wo Luther war, also habe ich ihn losgeschickt, um ihn herzuholen. Ich wollte dich überraschen.«
    »Du wolltest mich überraschen!« Eve schüttelte ungläubig den Kopf. »Jordan, ich habe gerade herausgefunden, dass ich Besitzerin der Gazette bin, und jetzt stelle ich fest, dass du meinen Vater hergebracht hast – ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich heute noch mehr Überraschungen überstehen würde!« Sie konnte nicht fassen, dass jemand so unglaubliche Dinge tun konnte, nur um ihr eine Freude zu bereiten.
    Jordan blickte sie ernst an. »Eve, ich möchte den Rest meines Lebens damit verbringen, dich glücklich zu machen. Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe, aber ich liebe dich von ganzem Herzen.«
    Eve liefen die Tränen über die Wangen. Sie fragte sich, womit sie so viel Glück verdient hatte.
    »Er hat mich gerade um deine Hand gebeten«, meinte Luther, »also gib ihm bitte keinen Korb.«
    Eve wandte sich ihrem Vater zu. »Du hast mich hergegeben, bevor du mich überhaupt kanntest?«
    Luther lächelte, und in seinen Augen blitzte es erheitert auf. »Er scheint ein ganz anständiger Bursche zu sein!«
    Eve blickte lächelnd in Jordans dunkle Augen. »Er ist mehr als das«, meinte sie. »Stimmt es wirklich, dass du mich heiraten willst?«
    »Ja. Willst du mich auch, Eve?«
    Eve konnte nicht fassen, dass das Schicksal ihr eine zweite Chance gab. »O ja! Ich wüsste keinen Ort auf der Welt, an dem ich lieber wäre als bei dir. Ich liebe dich, Jordan!«
    Jordan stieß erleichtert den Atem aus und schloss Eve in die Arme, und ihre Lippen fanden sich zu einem leidenschaftlichen Kuss.
    »Und ich? Werde ich nicht umarmt?«, beschwerte sich Luther.
    Lachend löste Eve sich von Jordan und wandte sich ihrem Vater zu, der ein wenig verlegen wirkte. Von den Narben und den wenigen Spuren des Alters abgesehen, sah er nicht viel anders aus als auf der vergilbten Fotografie, die Eve von ihm besaß. Trotzdem konnte sie kaum glauben, dass er jetzt leibhaftig vor ihr stand. Zögernd machte sie ein paar Schritte und sank gleich darauf in seine weit ausgebreiteten Arme.
    »Oh, Eve«, murmelte er, »mein schönes Mädchen!«
    Eve genoss das Gefühl der Geborgenheit in seinen starken Armen und war erstaunt, dass ihr dieses Gefühl ganz und gar nicht fremd vorkam. Es kam ihr beinahe so vor, als hätte sie Luther schon ihr Leben lang gekannt. »Wir haben einander viel zu erzählen«, flüsterte sie, während ihr Freudentränen über die Wangen liefen.
    »O ja. Verzeih mir, aber ich bin immer noch ziemlich durcheinander. Bis vor einer Stunde wusste ich nicht einmal,dass es dich gibt. Ich kann kaum glauben, dass ich eine erwachsene Tochter habe. Es ist wie ein Wunder.«
    »Wo du gerade von Wundern sprichst – ich habe dich für tot gehalten. Mutter befürchtete, Milo Jefferson hätte dich umgebracht.«
    »Ich war auch mehr tot als lebendig, als zwei geflohene kanakas mich zwischen den Felsen am Ufer fanden. Ein oder zwei Stunden später hätten die Krebse mich aufgefressen. Die kanakas brachten mich in ein Lager der Aborigines ein Stück nördlich von hier. Ohne deren Heilpflanzen und ihr Wissen darum wäre ich nicht hier, und dann hätte ich nie gewusst, wie schön es ist, eine Tochter zu haben.« Auch Luthers Augen standen voller Tränen.
    »Warum bist du nicht früher zurückgekommen?«, wollte Eve wissen und wischte sich die feuchten Wangen ab.
    Luther senkte den Kopf mit dem dunklen Haarschopf. »Bitte glaub mir, dass ich deine Mutter sehr geliebt habe, Eve.« Sie sah ihm an, dass er von schrecklichen Erinnerungen gequält wurde. »Ich hatte Angst, Letitia könnte in Schwierigkeiten geraten, wenn ich zurückkäme. Ich liebte sie zu sehr, als dass ich sie in Gefahr bringen wollte. Doch hätte ich gewusst, dass ich eine so schöne Tochter habe, hätte ich sicher einen Weg gefunden, dich zu sehen.«
    Eve lächelte, und wieder liefen ihr Tränen über die Wangen. »Erst heute Morgen hat Mutter zu mir gesagt, dass wir die Uhr leider nicht zurückstellen können, sondern vorwärts gehen müssen. Und genau das will ich tun.« Ihr Lächeln hellte sich noch mehr auf. »Mutter wird überglücklich sein, wenn sie erfährt, dass du am Leben bist!«

    Jordan und Eve brachten Luther im Einspänner nach Willoughby. Eve strahlte vor Glück, denn sie saß zwischen den beiden wichtigsten Männern in ihrem Leben. Als sie zum Tor gelangten, bat Luther Jordan, anzuhalten.
    »Was ist?«, fragte Eve, die
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