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im Geisterschloss

im Geisterschloss

Titel: im Geisterschloss
Autoren: Enid Blyton
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dann wieder ins Boot, das der Vater inzwischen kräftig weitergerudert hatte.
    „Jetzt rudern wir und ihr könnt schwimmen“, rief Hanni, als sie zum zweiten Mal wieder über den Bootsrand krabbelte.
    Kaum waren die Eltern ein Stück entfernt, zischte Hanni der Schwester zu: „Los – dort hinüber!“, und sie deutete auf eine winzige Insel, auf der viele Büsche die Sicht nach der anderen Seite nahmen.
    Nanni begriff sofort. Als die Eltern umkehrten und zum Boot zurückschwimmen wollten, sahen sie es nicht – es schien spurlos verschwunden. Aber der Vater witterte den Streich und schwamm um die Insel herum. Von den Zwillingen und dem Boot war immer noch nichts zu sehen! Die beiden waren längst wieder um die Insel herumgerudert und lauerten nun in einer winzigen Bucht unter den tief herabhängenden Zweigen einer Weide. Was die Eltern wohl unternahmen?
    „Ätsch, hereingefallen!“, rief der Vater plötzlich hinter ihnen. Er hatte seine Frau allein weiterschwimmen lassen, war auf das Ufer der Insel geklettert und hatte schnell die Büsche durchquert. Jetzt kam auch die Mutter und die Eltern lachten die Ausreißer tüchtig aus.
    „Können wir nicht auf der Insel picknicken?“, fragten die Zwillinge. „Hier kommt bestimmt kein Mensch her.“
    „Dafür sind aber schon Scharen von Mücken da“, sagte der Vater.
    „Außerdem können wir hier nicht kochen“, ergänzte die Mutter.
    „Kochen?“, riefen die Schwestern entzückt.
    „Nun ja, ein paar Würstchen heiß machen und Eier braten“, erklärte die Mutter.
    „Au fein, dann rudern wir natürlich zum Strand hinüber“, jubelte Hanni.
    Sie fanden bald eine Stelle, an der sie zwischen großen Steinen ihren Spirituskocher anzünden konnten. Dann gab es ein üppiges Mahl. Die Mutter hatte sogar Kartoffelsalat mitgebracht und zum Nachtisch ein Körbchen voller Kirschen mitgenommen.
    Am Strand herrschte jetzt reger Betrieb. Schulkinder, die Ferien hatten, und Urlauber aus der Umgebung badeten, ruderten und spielten. Deshalb packten die Sullivans nach dem Essen schnell ihre Sachen zusammen und fuhren in den Wald.
    Sie kannten ein paar Stellen, die zum Lagern geeignet waren und wohin Fremde nur selten kamen. Während die Eltern ausgiebig Mittagsruhe hielten, lasen Hanni und Nanni in den Büchern, die sie mitgebracht hatten.
    Damit war das Tagesprogramm noch lange nicht zu Ende. Später durchquerte die Familie Sullivan den ganzen Wald bis zur Stadt Kronburg. Dort ließ der Vater das Auto auf dem Marktplatz mit den schönen alten Häusern stehen und sie stiegen zum „Schlössel“ hinauf. So wurde die Ruine genannt, die auf einer Bergnase stand und die schönste Aussicht ins Tal bot. Ganz vorn war in das alte Gemäuer hinein ein Terrassencafé gebaut. Und dort gab es immer leckeren Kuchen. Und Eis! Hanni und Nanni ließen es sich schmecken ...
    So war jeder Tag ein Fest für sich. Aber dann mussten die Eltern ihre letzten Reisevorbereitungen treffen. Die Zwillinge packten auch.
    Von Erna war eine Karte gekommen: „Schreibt, mit welchem Zug ihr in Rottleben ankommt. Wir holen euch vom Bahnhof ab. Erkennen werden wir uns ja wohl noch!“
    Am letzten Abend vor dem Abschied saßen die vier Sullivans vergnügt zusammen.
    „Fotografiert unterwegs so viel wie möglich“, baten die Zwillinge. „Dann könnt ihr uns eure Reise später vorführen.“
    „Und ihr werdet hoffentlich nicht zu viel Unfug anstellen“, ermahnte sie der Vater. „Ernas Mann, der Polizist, wird euch schon den Marsch blasen, wenn‘s notwendig sein sollte.“
    Hanni und Nanni lachten. „Bei Erna kann uns nichts passieren.“

Fröhliches Wiedersehen
     
    Hanni und Nanni fuhren am nächsten Morgen mit vielen Erwartungen los. Einmal mussten sie umsteigen. Erna wohnte in einem großen Dorf nahe bei den Ellernbergen. Die waren zwar nicht hoch, doch die Zwillinge sahen sie schon bald, nachdem sie umgestiegen waren. Drei rote Triebwagen – das war der ganze Zug. An jeder kleinen Station wurde gehalten.
    Die meisten Reisenden schienen sich zu kennen. Sie musterten die Zwillinge eingehend.
    „Dasselbe Mädchen gleich zweimal“, sagte ein alter Mann schmunzelnd. „Ja, bei so hübschen Dingern lässt man sich das gern gefallen.“
    „Wann kommt Rottleben?“, fragte Hanni, weil ihr vor lauter Verlegenheit nichts anderes einfiel.
    „Aha, dahin wollt ihr!“ Der Alte nickte. „Ich auch. Da haben wir noch zwei Stationen weit zu fahren. Bleibt ihr länger dort?“
    Es stellte sich heraus, dass er
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