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im Geisterschloss

im Geisterschloss

Titel: im Geisterschloss
Autoren: Enid Blyton
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Gefahr oder Sorge oder Ärger ... Aber dann wieder das Feuer! Richtig helles Feuer, Nanni?“
    „Ja, es brannte mit einer hohen Flamme!“
    „Dann wird zum Schluss alles gut! Doch in Acht nehmen musst du dich, Nanni! Du dich auch, Hanni, denn ihr stellt eure Dummheiten ja gewöhnlich zusammen an.“
    „Mach den Mädchen nicht Bange mit deiner Traumbuch-Weisheit“, sagte Herr Huber lachend. „Ja, das kann ich ihr nicht abgewöhnen“, wandte er sich an die Zwillinge. „Polizeigewalt nützt da gar nichts! Doch nun muss ich endlich zum Dienst. Bis heute Mittag also!“ Er nahm seine Mütze und ging hinaus.
    „Wieso fährt dein Mann denn mit dem Rad?“, fragte Hanni, als sie ihm durchs Fenster nachblickte. „Gestern habt ihr uns doch mit dem Wagen vom Bahnhof abgeholt. Oder war das nicht euer Auto?“
    „Doch. Aber die paar Schritte bis zum Revier fährt Klaus immer mit dem Rad. Wenn er zum Einsatz muss, benutzt er einen Dienstwagen. Doch keine Angst: Für Ausflüge nehmen wir natürlich den Wagen. Ihr sollt ja was von der Umgebung sehen. Falls ihr aber mal allein losziehen wollt, könnt ihr auch Fahrräder bekommen.“
    „Hast du gleich zwei?“, fragte Nanni.
    „Natürlich die jüngste Schwester von Klaus, Mechthild, wohnt bei uns. Sie kommt aber nur am Wochenende nach Hause. Die Woche über bleibt sie in der Stadt. Sie ist Verkäuferin in einem Textilgeschäft. Ihr gehört das zweite Rad.“
    „Ach, da kommt sie ja morgen. Wie ist sie denn?“
    „Ihr werdet sie ja selber sehen. Vertragen werdet ihr euch gewiss. Sie ist ein paar Jahre älter als ihr und hat natürlich ganz andere Interessen. Und wenn sie kommt, ist sie meist müde und schläft sich erst einmal aus.“
    „Und wir dürfen ihr Rad ohne Weiteres nehmen?“, erkundigte sich Nanni.
    „Ja, das habe ich schon mit ihr ausgemacht.“
    „Das mag eine komische Ziege sein“, meinte Hanni später, als die Zwillinge allein waren. „Erna wollte nicht so recht heraus mit der Sprache.“
    „Aber Herr Huber ist doch ein ausgesprochen netter Mensch ...“, überlegte Nanni.
    „Für seine Schwester kann er nichts“, sagte Hanni.
    Sie warteten jedenfalls sehr gespannt auf diese Mechthild. Einstweilen aber schnupperten sie weiter im Haus und im Hof herum.
    „Erna, du hast ja Hasen! Einen ganzen Stall voll!“, rief Nanni entzückt, als sie zu dritt zum Garten hinübergingen.
    Im Gras hockten unter einem Gitter drei alte und sieben junge Kaninchen, graue, schwarz-weiße und ein ganz weißes. Die Zwillinge hatten eine Weile ihren Spaß an den drolligen Tieren, die eifrig weitermümmelten. Aber dann lockte der Garten mit seinen Johannisbeerbüschen, an denen immer noch eine Menge roter Beerentrauben hing. Und die Stachelbeeren waren schon reif.
    „Davon könnt ihr so viele pflücken, wie ihr mögt“, sagte Erna. „Es sind viel mehr, als wir brauchen.“
    Na, das war ein Angebot.
    Am nächsten Tag kam Mechthild kurz nach dem Mittagessen. Sie war eine „Ziege“, jedenfalls in den Augen der Zwillinge.
    „Aha, Ernas Babys sind eingetroffen.“ Damit begrüßte sie die Zwillinge und nach einem flüchtigen Blick in ihre Gesichter sagte sie: „Ihr erwartet von mir gewiss keine großen Anstrengungen, euch auseinanderzuhalten. Ich kann nämlich nicht meine ganze Freizeit dafür opfern.“
    „Wir werden es überleben“, antwortete Hanni ziemlich spitz. Weiter sagte sie nichts, sie dachte an das Fahrrad, das sie dringend brauchten.
    Mechthild sah ganz nett aus. Nur war sie für Hannis und Nannis Geschmack viel zu aufgedonnert. Und sie redete ziemlich von oben herunter mit Erna. Bildete sie sich vielleicht ein, sie wäre etwas Besseres als die Schwägerin? Herr Huber fand seine Schwester sicher auch nicht gerade liebenswert.
    „Hattest du sehr viel zu tun in dieser Woche?“, fragte er sie.
    Und als sie versicherte: „Ich bin restlos erschöpft von der Plackerei“, erkundigte er sich nur noch: „Irgendwas Besonderes?“
    „Nein, gar nichts“, sagte Mechthild. Doch sie verbesserte sich sofort: „Höchstens, dass unsere Kassiererin, das Schaf, sich zwei falsche Zwanzigmarkscheine andrehen ließ.“
    „Falschgeld?“ Wachtmeister Huber horchte auf. „Habt ihr festgestellt, woher es stammte?“
    „Nein, wieso? Die Bank hat es am anderen Morgen festgestellt, als sie unsere Tageskasse gutschreiben wollte.“
    „Schade! Falschgeldgeschichten sind immer übel. Burschen, die es vertreiben oder gar herstellen, muss man beizeiten das Handwerk
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