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im Geisterschloss

im Geisterschloss

Titel: im Geisterschloss
Autoren: Enid Blyton
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legen.“
    „Was habt ihr für morgen vor?“, erkundigte sich Mechthild später, als sie beim Abendbrot saßen.
    „Wir wollen eine schöne Fahrt mit unseren Gästen unternehmen. Über die Berge zum Kanal und weiter ins Kaisergebirge. Du bist herzlich dazu eingeladen.“
    „Vielen Dank!“, wehrte Mechthild ab. „Ich kenne diese Familienausflüge! Ich sehe mich lieber um, wer aus der Großstadt hier ist! Das ist interessanter!“
    „Wir freuen uns sehr auf die Fahrt!“, sagte Hanni laut. Sie hatte gemerkt, dass Erna vor Ärger rot geworden war, und auch Herr Huber hatte plötzlich eine steile Falte auf der Stirn.
    Mechthild störte das nicht und zu Hanni meinte sie herablassend: „Für euch ist es sicher nett, ihr hockt ja sonst immer nur in eurem Internat und seht nichts von der Welt.“
    „Lasst, Kinder“, beschwichtigte Erna, ehe die Zwillinge Mechthild antworten konnten. „Mechthild soll in ihrer freien Zeit tun, was ihr Spaß macht. Sie arbeitet ja die ganze Woche über hart.“
    Dann fing sie an, die Teller zusammenzustellen, und Hanni und Nanni halfen ihr beim Abräumen.
    „Du, die ist aber hochnäsig“, sagte Nanni in der Küche.
    „Spielt die sich immer so auf?“, fragte Hanni.
    Erna seufzte. „Was soll ich machen? Mein Mann hat sie nach dem Tod ihrer Eltern hier aufgenommen. Er ist über Mechthilds Art auch nicht glücklich. Das weiß ich genau. Vielleicht aber meint sie es gar nicht so schlimm.“
    Da machten die Schwestern es genauso: Sie erwähnten Mechthild nicht weiter.
    Aber die Fahrt am nächsten Tag genossen sie sehr.
    Als sie am frühen Abend nach Hause kamen, erschien auch Mechthild recht friedlich. Sie erkundigte sich: „War es nett?“, und half Erna, alles für die Abendmahlzeit zu richten. Am Morgen war sie schon längst fort, als die Zwillinge am Frühstückstisch erschienen.

Hier gibt es ein Geisterschloss?
     
    Von nun an fuhren Hanni und Nanni jeden Vormittag mit den Rädern los, um die Gegend zu erkunden.
    „Na, wo wart ihr heute?“, fragte Erna, als sie nach dem ersten Ausflug hungrig nach Hause kamen.
    „Auf dem Gestüt bei Instett“, berichteten die Zwillinge. Sie hatten die Fohlen beobachtet, die dort übermütig herumsprangen, und sie waren hellauf begeistert.
    „Diesmal waren wir in einer putzigen kleinen Stadt“, erzählten sie am nächsten Tag.
    „Da war alles aufgebaut, was dazugehört: Kirche, Rathaus, Schule und viele Häuser“, berichtete Hanni.
    „Aber so winzig, dass wir nicht Platz gehabt hätten, höchstens Kinder von sechs, sieben Jahren“, fügte Nanni lachend und übermütig hinzu.
    „Ja, für die ist die Liliputstadt ja auch gebaut“, meinte Herr Huber. „Das haben Studenten getan, die hier einmal ein Ferienlager hatten.“
    Eines Mittags kamen die Schwestern besonders aufgeregt nach Hause.
    „Heute waren wir in einem Schloss – ganz in der Nähe ... Und da wurde gerade ein Fest gefeiert!“, rief Hanni.
    „Ein Fest? Wo denn?“, fragte Erna ganz verwundert.
    „Wir sind die Straße hinausgefahren, dann zum Wald abgebogen, und mit einem Mal waren wir in einem richtigen Park“, erklärte Nanni.
    „Ein toller Park!“, rief Hanni. „Riesige Buchen, dicke Eichen und auch viele ausländische Bäume!“
    „Plötzlich standen wir an einem großen Teich“, sagte Nanni. „Sein Wasser war ganz dunkel.“
    „Dunkelgrün“, fügte Hanni hinzu. „Wahrscheinlich von den hohen Kastanienbäumen, die ringsum wuchsen und kein Licht durchließen.“
    „Ja, und am Ufer war so dichtes Gebüsch, dass man das Wasser erst im letzten Moment entdeckte“, erzählte Nanni weiter. „Eine Menge Wasser gibt es da! An der anderen Seite lag ein Kahn. Aber der sah ganz alt und verrottet aus.“
    „Da müsst ihr am Geisterschloss gewesen sein“, meinte Erna. „Doch was war da für ein Fest?“
    „Wir sind um den See herumgegangen“, berichtete Hanni. „Plötzlich hörten wir Musik. Wir wanderten eine breite Allee entlang – und sahen das Schloss. Schön ist es, so groß und wuchtig! Die Fenster glänzten in der Sonne! Viele Leute gingen auf dem großen Platz davor spazieren. Und eine Kapelle spielte!“
    „Um Himmels willen! Kinder, das geht nicht mit rechten Dingen zu“, rief Erna erschrocken. „Klaus, was meinst du dazu?“
    Herr Huber kratzte sich hinter dem Ohr. „Ach ... ich weiß nichts“, sagte er.
    „Nicht mit rechten Dingen, wie meinst du das?“, fragte Hanni.
    „Wir haben die Leute doch gehört und gesehen“, versicherte
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