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im Geisterschloss

im Geisterschloss

Titel: im Geisterschloss
Autoren: Enid Blyton
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Schaffner.
    „Hoffentlich kommt der noch, bevor ich aussteige“, flüsterte Bobby.
    Sie hatte Glück. Der Schaffner erschien sofort. Erstaunt musterte er die beiden Erwachsenen im Abteil, fragte jedoch zunächst nur, was los sei.
    „Beschweren will ich mich“, rief der Mann dröhnend, „beschweren über diese Mädchen! Sie sind von einer unglaublichen Rücksichtslosigkeit den Mitreisenden gegenüber! Stellen Sie ihre Namen fest, damit man den Eltern Bescheid geben kann.“
    „Moment, mein Herr“, erwiderte der Schaffner höflich.
    „Erstens muss ich wissen, was die Mädchen eigentlich angestellt haben.“
    „Sie hatten das ganze Abteil beschlagnahmt, sodass meine Frau und ich kaum Platz fanden. Dann rissen sie das Fenster auf und ließen uns in der Zugluft sitzen. Zuletzt haben sie mich sogar verhöhnt.“
    „Nanu“, sagte der Schaffner, „so kenne ich die Mädchen gar nicht! Und was das Abteil betrifft, so sind die jungen Damen“ – tatsächlich: Er sagte „junge Damen“! – „durchaus im Recht. Es ist für das Internat Lindenhof reserviert. Das steht auch hier am Gangfenster!“ Der Schaffner wandte sich an die Mädchen: „Habt ihr das dem Herrn nicht gesagt?“
    „Natürlich“, riefen alle fünf und Hilda fügte hinzu: „Er hat sich überhaupt nicht darum gekümmert!“
    „Ja, mein Herr, dann muss ich Sie bitten, sich im nächsten Wagen andere Plätze zu suchen. Der Zug ist halb leer. Und Ihre Beschwerde kann ich natürlich nicht annehmen!“
    Na, das war eine Genugtuung! Mit hochrotem Kopf holte der Mann seine Koffer herunter und verließ das Abteil. Seine Frau folgte ihm wortlos. Doch an der Türe drehte sie sich um, sagte leise „Entschuldigt, bitte!“ und versuchte zu lächeln.

    „In diesem Augenblick war der ganze Spaß vorbei“, erklärte Hanni, als sie das zum Schluss noch erzählt hatte. „Die arme Frau muss sich bestimmt öfter seinetwegen schämen!“
    „Es gibt schon merkwürdige Menschen“, meinte die Mutter. „Manche glauben, sie seien immer im Recht – und nicht bloß jungen Leuten gegenüber.“
    „Eigentlich hast du großes Glück gehabt“, rief Nanni, „dass du Papi zum Mann hast und nicht einen solchen Nörgler!“
    „Danke schön!“ Herr Sullivan verneigte sich leicht über den Tisch hinweg. Nun lachten sie alle vier.
    Doch dann wurden die Zwillinge still. Marlis hatte eine Riesenschüssel auf den Tisch gestellt.
    „Zitronenkrem“, hauchte Hanni andächtig. Genüsslich und schweigend schaufelten die beiden ihren Lieblingsnachtisch in sich hinein ...
    „Wir möchten etwas mit euch besprechen“, sagte der Vater, als die Schüssel leer war. „Es handelt sich um die Ferien! Am besten setzen wir uns in mein Zimmer.“
    „Also, ihr beiden“, fing der Vater an, „Ende nächster Woche muss ich zu einer Tagung nach Spanien, anschließend zur Eröffnung einer Klinik nach Marokko. Eure Mutter fährt mit. Wir können also nur ein paar Ferientage mit euch verleben. Ihr fahrt zu Erna, eurem früheren Kindermädchen, die seit Jahren förmlich darauf brennt, euch wiederzusehen. Sie ist mit einem Polizisten verheiratet, heißt Frau Huber – na, und sie schrieb, sie hätte ein nettes kleines Haus.“
    „Zu Erna?“
    Die Zwillinge waren entzückt!
    „Ich will zu gern sehen, ob sie sich als Frau Huber verändert hat!“, rief Hanni.
    „Und wie ihr Polizeimann ist!“, fügte Nanni hinzu.
    Die Mutter lachte. „Das werdet ihr früh genug erfahren. Jetzt wollen wir aber erst mal hier ein paar schöne Tage zusammen verbringen, wenn wir schon nicht gemeinsam verreisen können. Euer Vater und ich haben uns ein ‚Daheim-Ferienprogramm’ ausgedacht!“
    „Das klingt ja wirklich spannend“, lachte Nanni. „Was meinst du, Hanni? Ich lass mich jedenfalls überraschen!“
    „Ich mich auch“, stimmte Hanni zu.
    Es folgten ein paar vergnügte Tage. Vater und Mutter hatten sich wirklich ein großartiges Programm ausgedacht!
    „Heute fahren wir zum Baden an den Lohsee“, hieß es am ersten Morgen. „Wir werden am See oder im Wald ein Picknick veranstalten und erst gegen Abend nach Hause kommen.“
    Der Lohsee lag ein paar Kilometer entfernt in einem großen Buchenwald. Nur an einer Seite war sein Ufer zur Straße und zu den Feldern hin offen. Dort gab es eine Badeanstalt und eine Anlegestelle für Boote. Herr Sullivan mietete ein Ruderboot und sie ruderten ein Stück auf den großen See hinaus. Hanni und Nanni sprangen ins Wasser, schwammen eine Strecke und kletterten
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