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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich
Autoren: Gordon R. Dickson
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Hochgeborene Ro gegeben hat. Haben Sie irgendwelche Einwände oder Hinzufügungen zu machen?«
    »Nein.« Wieder spürte Jim, wie Wylcoxin an seinem Ärmel zerrte, aber er schenkte ihm keine Beachtung.
    »Dann haben Sie also keine Erklärung für Ihre merkwürdige Handlungsweise auf der Thronwelt, die in völligem Widerspruch zu Ihrer Aufgabe stand?«
    »Ich kann Ihnen nur sagen, daß der Bericht der Hochgeborenen Ro stimmt, daß Sie ihn aber falsch interpretieren. Ebenso falsch ist Ihre Annahme, meine Absichten und Handlungen auf der Thronwelt stünden in Widerspruch zu den Gründen, wegen derer ich auf die Thronwelt geschickt wurde.«
    »Glauben Sie nicht, daß Sie uns diese Absichten erklären sollten, Mr. Keil?«
    »Genau das habe ich vor.«
    Diese Antwort ließ Heinmans graue Wangen rot anlaufen, aber dann entschied sich der Vorsitzende doch, die Herausforderung zu ignorieren. Er bedeutete Jim, weiterzusprechen.
    »Die Erklärung ist simpel genug«, sagte Jim. »Die Hochgeborenen auf der Thronwelt des Reiches …« Er warf dem Gouverneur einen raschen Seitenblick zu. »Ich bin sicher, daß der Gouverneur von Alpha Centauri III mir zustimmen wird. Diese Hochgeborenen sind tatsächlich überlegene Wesen, nicht nur was die minderwertigen Rassen ihrer eigenen Kolonie weiten betrifft wie zum Beispiel der Welt des Gouverneurs …« Wieder blickte er den Gouverneur an, der jedoch diesmal seinem Blick auswich. »… sondern auch, was uns Erdenmenschen betrifft. Demzufolge konnte ich mich an keine Vorplanungen meiner Aktionen halten, wenn diese auf der Erde auch noch so sorgfältig durchdacht worden waren. Denn ich mußte mich in einer Gesellschaft zurechtfinden, deren geringstes Mitglied dem begabtesten Menschen auf der Erde noch weit überlegen ist. So mußte ich mich schon vom Anfang meines Trainings an mit der Tatsache vertraut machen, daß ich auf der Thronwelt auf Situationen zu reagieren haben würde, die ich nur dann meistern konnte, wenn ich mich auf mein eigenes Urteil und meine eigenen Entscheidungen verließ. Ich durfte keine Rücksicht darauf nehmen, wie die Erdenbewohner in diesem oder jenem Fall gehandelt haben würden.«
    »Ich. nehme an, daß Sie Ihren Vorgesetzten während der Trainingszeit nichts von diesem Gedanken erzählt haben«, sagte Heinman.
    »Nein, denn sonst hätten sie zweifellos nicht mich, sondern einen anderen auf die Thronwelt geschickt.« Jim hörte, wie Wylcoxin verzweifelt die Luft ausstieß.
    »Natürlich, natürlich«, sagte Heinman freundlich. »Sprechen Sie weiter, Mr. Keil.«
    »Als ich also auf der Thronwelt eintraf, stellte ich fest, daß ich den Interessen der Erde am besten dienen konnte, wenn ich nicht nur beobachtete, sondern mich selbst in die Geschehnisse rund um den Herrscher einmischte. Der Herrscher war geisteskrank, und sein Vetter Galyan hatte schon seit langer Zeit eine Verschwörung gegen ihn angezettelt. Er wollte den Mann eliminieren, der wirklich herrschte, Vhotan, den Onkel des Herrschers und auch Galyans. Ebenso mußte Galyan auch die Starkianer ausschalten, die dem Herrscher unwandelbar treu sind. Danach wollte Galyan Vhotans Stelle einnehmen, die Macht über die Thronwelt und das Reich an sich reißen und neue Starkianer heranzüchten, die nicht mehr dem Herrscher, sondern ihm, Galyan, ergeben sein würden. Die Starkianer sind eine spezielle Menschengattung, die über mehrere Generationen hinweg mittels strenger Kontrolle von Erbanlagen gezüchtet wurde. Aber Galyan wußte, daß er in nur zwei oder drei Generationen eine neue Starkianergattung haben würde, wenn er sich das geeignete Rohmaterial verschaffen würde. Und dieses Rohmaterial sollten wir sein, die Erdenmenschen.«

 
13.
     
    Es dauerte mehrere Sekunden, bis Jims Worte in ihrer ganzen Bedeutung dem erdengebundenen Verstand seiner Zuhörerschaft klargeworden waren. Doch dann war der Effekt beinahe dramatisch. Heinman richtete sich kerzengerade auf, und auch die anderen Komiteemitglieder reagierten äußerst alarmiert.
    »Was sagten Sie da, Mr. Keil?« stieß Heinman hervor. »Sie beschuldigen diesen Prinzen Galyan, daß er uns genetisch verändern wollte, um uns zu einer Art Leibwächter heranzuziehen, die seinen Machtbestrebungen dienen sollten?«
    »Ich beschuldige ihn nicht«, sagte Jim gleichmütig, »ich konstatiere nur eine Tatsache. Galyan hat seine Absichten mir gegenüber sogar zugegeben. Sie verstehen vielleicht nicht …« Zum erstenmal klang leise Ironie in Jims Stimme mit. »… daß
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