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Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition)

Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition)

Titel: Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition)
Autoren: R. Lothar Pohl
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in deinen drei
Jahren zusammen gekommen?“

    Ja, könnte man so
sagen, langweilig war es eigentlich kaum.
    Noch ein paar Erlebnisse
habe ich schon noch in Erinnerung, alle bring' ich nicht rüber,
aber einige wenige erzähl ich noch.
    Leider ist auch ein
trauriges Erlebnis dabei.

    In Bärenstein / Erzg.
war unser Winterlager. Eine Pioniereinheit wurde da jeweils verlegt
und wir nahmen deren Stelle in den Baracken ein.
    Bärenstein war
vorwiegend zur Ausbildung an den Schiern gedacht. Kilometerweite
Langläufe im Schneehemd, mit und – mit nicht aufgesetzter
Schutzmaske, Orientierungsläufe.

    Dabei fiel man natürlich
auch mal auf den Allerwertesten. Bei dieser Gelegenheit löste
sich einmal ein leeres Magazin aus meiner Maschinenpistole, was ich
nicht bemerkte, weil man ja nun in der
    Spur war und es schnell
weiter gehen musste.

    Am Abend nun, in unser
Hauptlager zurückgekehrt, wir wollten uns gerade der nassen
Klamotten entledigen, wurde Alarm ausgelöst. Natürlich ging
es flugs zum Sammelort. Man hatte zum Glück nicht vor, uns noch
einmal raus zu jagen, aber eine kleine Überprüfung der
Ausrüstung fand trotzdem statt. Als ich bei meiner MPI den
Kolben am Schloss zurückziehen sollte, funktionierte nichts
mehr. An einem Zaun versuchte ich es erneut den Hebel zurück zu
drücken, der blieb nun hinten! Die Knarre war völlig
eingerostet, mein Gott das hätte schief gehen können...

    Wieder mal „Schwein“
gehabt. Fazit: Auch diese Waffe war ziemlich empfindlich und an der
Dauerpredigt, die Waffe ständig zu pflegen, war schon etwas
dran.

    Nun eine Sache, die mich
doch etwas nachdenklich stimmt, obwohl 45 Jahre nunmehr vergangen
sind.
    Als Wachaufführender
hatte ich 24 h – Dienst. Alle zwei Stunden mus-sten die
Wachposten gewechselt werden, die unser Objekte an drei Stellen
sicherten. Ein Objekt war das Fallschirmlager, dort waren die
gepackten Schirme eingelagert, die auch eine entsprechende
Klimatisierung brauchten. Aus erdenklichen Gründen wurde dort
die Wache eigentlich sehr ernst genommen.
    Nun war es wieder einmal
soweit, zwei Posten waren ausgetauscht, jetzt kam das Fallschirmlager
dran. Wenn ich mich recht entsinne, war es wohl die 4:00 Uhr
Ablösung.

    Zu viert hintereinander,
also in Reihe, schritten wir in Richtung Rundweg der schon durch das
viele Gehen ziemlich „ausgetrampelt“ war. Da dem
Wachposten die Zeit der Ablösung bekannt war, stand er
eigentlich schon an einer bestimmten Stelle und erwartete uns. Man
sah sich rechtzeitig und das Anrufen: „Halt wer da“, usw.
konnte damit in der Praxis entfallen.

    Das war aber diesmal nicht
der Fall und da wurde man schon ein klein wenig stutzig. Nun rief ich
den Posten, aber keine Antwort. Ich erkannte den Ernst der Sache und
handelte. Ein Posten sicherte die Fallschirmhalle, einer das Gelände
um uns herum und ein Kamerad ging mit mir den Wachposten suchen. Nur
ein paar Schritte weiter, etwas abseits vom Weg, sah ich eine Gestalt
liegen.

    Wir wussten ja nicht was
wirklich geschehen war, deshalb waren wir sehr vorsichtig. Ich beugte
mich über das Bündel, da lag er mit dem Gesicht nach unten.
Die Maschinenpistole lag neben ihm. Wir drehten ihn zur Seite und
sahen nun auch eine große, blutige Wunde links oberhalb am
Rücken. Der Mann war tot. Was war geschehen? Wir vermuteten,
dass es einen Überfall auf den Posten gegeben habe. Mein Kamerad
ging in Deckung und beobachtete weiter das Gelände, während
ich schnellstens in die Kaserne lief um den Offizier vom Dienst ( OvD
) Meldung zu
    erstatten. Er traute
seinen Ohren nicht und ich musste die Aussage mehrmals wiederholen.

    Nun reagierte er endlich
und die Maschinerie lief an. Eine Kompanie bekam Alarm und lief zum
Ort des Geschehens. Information an die entsprechenden Leute,
Kommandeur, Politoffizier, Militärstaatsanwalt usw.
    Später erfuhren wir,
dass der Mann sich selbst erschossen hatte.

    Er musste sich
wahrscheinlich zu seiner Zeit im Heim verpflichten länger zu
dienen, er hatte nur noch eine Schwester, in den einsamen Stunden auf
Wache sind ihm sicher irgendwelche Gedanken gekommen...
    Seitdem gab es einen
Befehl, dass der Abschnitt nur noch im Doppelposten begangen wurde.
    Das Leben ging weiter,
aber so etwas bleibt schon in trauriger Erinnerung.
    Da hätte ich noch von
einer Übung zu berichten.
    Nun glaube ich dieser
Einsatz fand im Raum Neubrandenburg statt. Wir handelten in Zivil und
unser Auftrag war es, einen MfS - Stützpunkt zu besetzen.

    „ Also getreu:
„Einsatz
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