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Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition)

Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition)

Titel: Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition)
Autoren: R. Lothar Pohl
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abgeklärter.

    Jedenfalls hatten wir das
Bedürfnis zu einer Show, wir wollten wieder einmal die harten
Altgedienten sein.

    „ Wodka“, der
aus dem Pionierzug und ich prahlten von unseren Erlebnissen und
meinten dann, dass wir uns nun schon Jahre kennen und dufte Kumpels
geworden seien. Nun ist es an der Zeit etwas zu tun, was die
Erinnerung an uns wach hält.

    Auf meinem Schreibtisch,
in einem kantigen Glasbehälter stand ein kleiner Brieföffner.
Dieser steckte in einer verzierten Hülle und erinnerte an einen
geschwungenen Türkensäbel.

    Wir nahmen noch einen
Schluck aus unseren Tassen, ritzten mit dem genannten Säbel die
Haut jeweils des linken Unterarms auf, drückten auf die frischen
Schnitte und ließen ein paar Tropfen unseres Blutes in eine
Tasse fallen und jeder nahm einen heftigen Schluck.
    Nun waren wir Blutsbrüder.

    Der Neue schaute etwas
erschrocken, uns anerkennend bewundernd und wir hatten unsere Show.
    Jedenfalls war das neue
Leben als Sachbearbeiter mit Sonderaufgaben eines „Spießes“
gar nicht einmal so schlecht. Natürlich gab es auch Aufgaben zu
bewältigen, aber man fühlte sich manchmal wie ein
pensionierter General, der es als Hauptaufgabe sah, früh erst
einmal die Möwen im Fluge zu füttern.
    Aus Sicherheitsgründen
befanden sich Kronenkorken an Eingangstür und Rahmen meines
Zimmers jeweils durch die Innenseite angeschraubt, so dass man eine
knetbare Masse für die Petschaft eindrücken konnte. In
einem Stahlschrank waren die Wehrpässe und ähnliche
Unterlagen eingelagert.

    Und wenn ich des nachts
oder morgens vom Ausgang kam, war es manchmal gar nicht so einfach
die Tür zu öffnen. Aber stets bekam ich verständnisvoll
vom jeweiligen UvD Hilfe.

    Früher in der alten
Einheit, da war das schon mal anders. Da gab es z. B. die „Aktion
Müllgrube“. An der Straße vor den Kasernen befanden
sich in Abständen, gemauerte schuppenähnliche Abgrenzungen,
mit rechteckigem Grundriss, die Abfall / Aschelager.

    Die Abfuhr zur Halde wurde
armeeeigenständig organisiert.

    Da keiner freiwillig
unbedingt die „Müllgruben“ reinigen wollte, musste
das organisiert werden. Wenn jemand sich etwas zu schulden kommen
lies, wurde jener zum Morgenappell benannt und schließlich
bemerkte der Hauptfeldwebel: „Das heißt Aktion
Müllgrube“.
    Denjenigen sah man dann
des Abends in seinem Arbeitskombi fleißig den Müll auf den
Hänger schaufeln und die Reinigung der Grube durchführen.
Natürlich war er nicht allein, man sah es letztlich auch von der
spaßigen Seite, die Arbeit musste ja irgendwie erledigt werden.

    Wobei wir erst einmal
wieder in Gedanken bei den Kameraden in der Kompanie wären. Eine
folgende Geschichte, durchaus unangenehmer als die Teilnahme an einer
„Aktion Müllgrube“.

    Ich berichte aus meiner
Zeit in der Begleitbatterie.
    Zu der Bewaffnung der
Begleitbatterie gehörten Panzerabwehrgeschütze sowie
Granatwerfer. Bereits weiter oben schilderte ich die Technik des
rückstoßfreien Geschütztes RG-82.
    Wenn dann zur Sommerzeit,
bei 30°C Lufttemperatur und herrlichem Sonnenschein Ausbildung am
Sandstrand angesagt war, konnte man schon von einem kleinen Härtetest
sprechen.
    Das ganze Geröll am
Mann, im Kampfanzug, zerrten wir die kleinen 82 mm Geschütze auf
Stahlrädern durch den Sand und übten den Stellungswechsel.
Wenn dann noch als Zugabe die Schutzmaske aufgesetzt werden musste,
war natürlich die Freude groß.

    „ Was geschah
noch?"

    Wir wurden einmal mit dem
Hubschrauber abgesetzt, ein Mi-4 war das wohl. Ich entsinne mich noch
sehr gut daran, mittlerweile etwas reicher an Sprungerfahrung,
fungierte ich als Einweisungsspringer. Da stand man während des
Fluges auf dem Fahrgestell über den Rädern der Maschine.
Das machte eigentlich Freude, Angst oder so etwas hatte man da nicht
mehr.

    Der Flug ging über
Felder und unter uns konnte man Studentinnen beim
„Kartoffelausnehmen“ sehen.

    Irgendwie sah auch der
Pilot das fröhliche Treiben da unten. Er ging tiefer und
erlaubte sich noch ein paar kleine Kunststückchen um noch mehr
die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

    Die Wirkung war nicht
schlecht auf die Mädchen. Aber beinahe hätte auch noch
etwas anderes sehr negativ gewirkt. Der Helikopter befand sich
nämlich plötzlich sehr nah einer Hochspannungsleitung, so
um die 500 kV glaube ich war die Spannung. Es ging aber noch mal gut,
der Pilot konnte reagieren. Wieder mal Schwein gehabt!

    „ Wie ich
erkenne, sind ja wohl allerhand kleine Abenteuer
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