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Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition)

Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition)

Titel: Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition)
Autoren: R. Lothar Pohl
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er zurück begleitet.
    Einen Suizid musste ich
leider, bedauerlicherweise auch erleben, dazu später mehr...

    Nach der Grundausbildung,
wenn ich mich recht erinnere, kam ich in die erste
Fallschirmjägerkompanie. Die systematische Ausbildung
koordinierte sich mit dem alltäglichen Dienst. Erst später
wurden wir in die Spezialzüge wie Begleitbatterie,
Sprengtaucher, Funkzug delegiert.
    In der Zwischenzeit war
aber bereits Ausbildung in den genannten Disziplinen angesagt.

    Theorie und Praxis.
Mehrere Seiten Mitschrift über die „Funkgeräte-lehre“,
finde ich in meinem Aufzeichnungsheft wieder. Die Funkstation R 105
dürfte bei uns vorrangig gewesen sein.
    Aber noch 1968 bekamen wir
die R – 350 M zu Gesicht. Mit dem Kontaktstift fuhr man über
die Kontaktplatte, es wurden die Buchstaben der zu sendenden
Nachrichten in einen Morsecode umgewandelt. Mit Hilfe der seitlich
angebrachten Kurbel konnte ein gelochter 36 mm Film mit
Ziffernanordnungen durchgezogen werden. Mittels Abtastung wurde der
Morsecode gesendet.

    Mit den Kleinbildfilmen
war es möglich alles über eine Morsetaste gehen zu lassen,
dass war dann auch kein Problem für einen „Morse-unkundigen“.
Frequenzbereich Sender: 1,8 ...12 Mhz, 13 kg wog das ganze Gerät.

    Ja, das war 1968 etwa,
Super Funktechnik.

    Was steht noch im
Büchlein? Als erstes wurde die MPi KmS behandelt.
Kampfeigenschaft, theoretische Feuereigenschaft,
Feuergeschwindig-keit, Schussentfernung, Teile, Taktisch-technische
Daten und Wirkungsweise. Weiter ging es mit Sprengstoffen. Ausbildung
zum Erlangen der Sprenggenehmigung Dienstvorschrift 15/5 und 15/5a,
musste ja alles seine Ordnung haben. Sind aber recht interessante
Aufzeichnungen.
    Chemische Zusammensetzung
der Stoffe, Unterteilung nach Anwendung. Von der Heß'schen –
u. Tratel'schen Probe gibt's etwas. Auch die Formel von
Knallquecksilber steht geschrieben, ebenso die von Trinitrotoluol
(TNT). Da fällt mir etwas über „Plastiksprengstoff“
ein. An dem übten wir uns auch, der ging nicht los ohne einen
ganz speziellen Zünder. (Der in der damaligen CSSR 1966
erfundene Stoff).

    Habe ich ausprobiert.
Kurzurlaub, zu Hause steckte ich diese knetbare Masse etwa einen
Würfel von 1 cm³ in den Küchenherd, in die Flammen.
Ist wirklich nichts passiert. Natürlich war ich allein zu Hause.
War schon ein wenig makaber, aus heutiger Sicht.

    Nun finde ich Tabellen im
Büchlein, über die Strukturen einiger spezieller Nato -
Einheiten, Ausrüstung und Personal. Im Zusammenhang etwas, was
ich nicht unerwähnt lassen will. Wir kamen sogar in Genuss eines
Lehrganges, der uns die englische Sprache näher brachte.

    Man hatte einen
Dolmetscher zum Wehrdienst eingezogen, der war von der üblichen
Ausbildung freigestellt, war aber zum Unterricht verpflichtet. Er
sollte uns, sagen wir mal, einige Grundbegriffe in Richtung
Militärenglisch beibringen.

    Der Wille unsererseits war
schon da, etwas mitzubekommen. Aber wir hatten nicht die geringste
Basis diesbezüglich vorzuweisen. In unseren Schulen wurde ja
vorrangig die russische Sprache gelehrt. Nur etwas englisch
fakultativ war möglich, wobei man das russisch aber ziemlich gut
beherrschen musste, sonst gab es keine Erlaubnis. Die meisten Jungs
in unserer Schule waren auch nicht so fleißig.

    Die erste
Unterrichtsstunde war ziemlich turbulent, es war so eine Art abtasten
zwischen
    „ Teachers and
Students“. Jemand musste unbedingt: „Hei Bi Bi Si Londen,
Dabelju Wan“, zum Besten geben. Kaum einer wusste was diese
Aussage bedeutete, geschweige denn wie man das schrieb...
    Nach einem halben Jahr
hatten wir doch einen kleinen Aufbaulehrgang absolviert und einige
Englischgrundbegriffe waren sogar „hängen“
geblieben.

    Und schon landen wir bei
der speziellen Ausrüstung unserer Begleitbatterie, dem RG-82 mm.
Das RG-82 ist ein rückstoßfreies Geschütz, beim
Feuern konntest du ein Markstück drauf legen, das blieb liegen,
aber eine lange Stichflamme ging nach hinten ab.
    Einsatzgrundsätze
waren die Vernichtung von Panzern, SFL und gepanzerten Fahrzeugen.
Niederhalten und Vernichten des Gegners inner- und außerhalb
der Deckungen. Im schlauen Büchlein stehen noch viele
Einsatzvorgaben. Wann man Hohlladungsgranaten, wann Splittergranaten
eingesetzt werden sollten und vieles mehr. Die Schussweite betrug
immerhin um die 4 km.

    Man konnte schon 5 bis 6
Schuss pro min Feuergeschwindigkeit erreichen.

    Das Geschütz zog man
auf einer Art Lafette (Achse mit Rädern), es bestand
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