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Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition)

Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition)

Titel: Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition)
Autoren: R. Lothar Pohl
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verpflichtet ward,
unbedingt aus dem Urlaub eine Flasche „Prima Sprit“
mitzubringen. Zum Anfang verdünnte man das hochprozentige Gesöff
mit Fruchtsirup der in Wasser eingerührt wurde. Später nahm
man es mit der Alkoholverdünnung nicht mehr so ganz genau. Am
anderen Morgen war das zu spüren, man hatte fast überhaupt
keine Kopfschmerzen...
    Du schaust mich etwas
komisch an, na ja täglich war das nicht so, aber es passierte
schon mit.

    Die Kasernen waren im
Kellerbereich untereinander mit einer Art Kollektorgang verbunden.
Diesen nutzte man von nun an, um in irgendwie organisierten
Munitionskisten Bierflaschen zu transportieren. Es war auch
unauffälliger, denn wenn zwei Soldaten eine Muni - Kiste trugen,
so war das ja normal. Den „Stoff“ erhielten wir von
Handwerkern, mit denen wir uns verbündet hatten. Das lief
bestens, wie ein Länderspiel. Und es wurde sehr, sehr lange
gebaut...

    „ Wie das so ist,
manchmal hat man eben auch ein bisschen Pech.
    Aber das musst Du so
sehen, wie ein gewisser Herr Eugen Roth gesagt haben soll: „Ein
Mensch schaut in die Zeit zurück und sieht: sein Unglück
war sein Glück."

    Ja mein Lieber, da muss
man ein klein wenig nachdenken, aber ich glaube der Mann hat recht.
Bekannterweise zweige ich wieder etwas ab, aber das lockert nur auf“.

    Will sagen, mitten im
letzten Dienstjahr, hatte ich Probleme mit dem rechten Ohr. Nach
ärztlicher Einschätzung führte das letztlich zur
Sprunguntauglichkeit. Das war natürlich kein „Heimatschuss“,
nein, ich wurde aber in die rückwärtigen Dienste versetzt.
Plötzlich war ich über Nacht so eine Art Hilfsspieß.

    Das war keine schlechte
Zeit, gleich mehr darüber. Auch bekam ich von meinen dortigen
Vorgesetzten auch meine Abschlussbeurteilung, diese Beurteilung hatte
ich fein säuberlich abgeschrieben und sehr gut aufgehoben.

    Nun kann ich diese als
eine Art Zeitzeugnis zwischendurch gleich mal wiedergeben:
    „ Stabsgefreiter Pohl
ist mir seit einem Jahr aus gemeinsamer Arbeit bekannt. Genosse Pohl
ist mittelgroß, seine äußerliche Erscheinung ist
sportlich und keineswegs abstoßend. Seine funktionellen
Pflichten als Sachbearbeiter erfüllt er zur vollsten
Zufriedenheit seiner Vorgesetzten.
    Stabsgefreiter Pohl tritt
stets militärisch korrekt sauber und höflich seinen
Vorgesetzten gegenüber auf. Er ist bei den Genossen der Einheit
sehr beliebt. Seine Einstellung zum Staat, zur Partei und Regierung
ist positiv und beispielgebend. Stabsgefreiter Pohl ist Mitglied der
SED. Er versucht ständig anderen Genossen politische Probleme
darzulegen und die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.

    Stabsgefreiter Pohl ist
vielseitig interessiert, in der Freizeit beschäftigt er sich
vorwiegend mit schöngeistiger Literatur. Bei der kulturellen
Ausgestaltung der Einheit, bei der Anfertigung von Sichtagitationen
stellte der Stabsgefreite Pohl stets freiwillig seine Kraft zur
Verfügung. Genosse Pohl hat den Wunsch nach Beendigung seiner
Dienstzeit wieder in seinem Beruf tätig zu sein. Ich schlage vor
dem Genossen Pohl einen geachteten Arbeitsplatz in unserer
sozialistischen Produktion zuzuweisen“

    ( Unterschrift )

    Nebenbei gesagt, kam man
später nach meiner Entlassung aus der Armee auf mich zu um mir
einen Posten bei der TH Karl-Marx-Stadt anzubieten. Ich nahm auch
diese Stelle an und arbeitete mit einem Major zusammen. Mir oblag die
Bekleidung und Ausrüstung für die Zivilverteidigung und die
vormilitärische Ausbildung der Studenten. Irgendwie muss die
Beurteilung in einem Wehrkreiskommando gelandet sein und von da aus
resultiert sicher die Empfehlung.

    Das Ganze war aber so gar
nicht nach meinem Geschmack und ich nahm nach kurzer Zeit wieder
einen ehrbaren Job in meinem erlernten Beruf auf. Ja, Ja: „Am
Ende bleibt nur Gottes Lohn“.

    „ Lass uns zurück
kehren zu seiner Majestät des Königs von der Kohlrabi
Insel. So nannten wir scherzhaft unseren „Dienstherrn“.

    Und das Beste wird es
sein, wir bleiben erst einmal bei diesen kleinen Storys, die sich am
Rande des Dienstgeschehens abspielten. Natürlich gab es nicht
jeden Tag, sagen wir so er etwas Unterhaltsames, aber wie es so ist,
hält man das so genannte Gute in Erinnerung und die unschönen
Erlebnisse vergisst man“.

    Eigentlich verstand ich
mich mit jedermann und das war auch nicht anders im nunmehr
gelandeten Transportzug. Mir standen unmittelbar ein Leutnant und ein
Unterleutnant vor. Entsprechend der Dienststellung war der
Unterleutnant der Chef
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