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Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition)

Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition)

Titel: Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition)
Autoren: R. Lothar Pohl
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und der Leutnant der zweite Mann.

    Wenn ich einmal in das
Zimmer meiner Chefs musste, machte ich mir einen Ulk daraus, klopfte
an die Tür und sagte das bekannte Sprüchlein. Nachdem ich
im Zimmer stand, und waren beide Offiziere anwesend, nahm ich Haltung
an und sagte: „Genosse Leutnant gestatten Sie das ich Genossen
Unterleutnant spreche“. Man schmunzelte und der Scherz wurde
akzeptiert, da gab es kein Theater.

    Später war ich oft
mit dem Leutnant im Ausgang, wobei ich ihn auch mit dem Motorrad nach
Binz mitnahm. Natürlich tranken wir nicht nur Limonade, obwohl
er der Mann war, der eine Fahrerlaubnis erteilen konnte oder mit dem
damals üblichen Stempel eine Eintragung in den Führerschein
vornehmen durfte, gab es dabei keine Probleme.

    Bei einer Heimfahrt
erkannten wir einmal rechtzeitig eine Polizeikontrolle und konnten
gerade noch fluchtartig über Schleichwege in unser Objekt
entkommen.

    Sein Vorgänger in
Sachen Erteilung eines Führerscheines war da doch schon etwas
extremer, fällt mir ein. Dieser Fahrlehrer hatte gegen ein paar
bunte Scheine Fahrerlaubnisse verschenkt. Wie es meistens so ist, kam
die Sache bald raus. Um die ganzen Untersuchungen abzukürzen,
mussten sich die entsprechend verdächtigen „Ex-Fahrschüler“,
es waren auch Damen dabei, an das Steuer eines G-5 setzen und
versuchen den Lkw Diesel in Bewegung zu setzen. Der G-5 hatte so
seine Tücken mit der Handbremse, und wer noch nie diesen Lkw
gefahren hatte, war verloren.
    Die Sache erledigte sich
somit von allein. Die Führerscheine wurden als ungültig
erklärt und der so genannte Fahrlehrer erfuhr seine gerechte
Strafe.

    „ Du sagtest Binz war
für euch ein beliebtes Ausgangsziel, war wohl sicher schon zu
eurer Zeit ein schöner Urlauberort, im Sommer...“.
    „ Das kann man wohl
sagen, Binz und Bergen machten wir und andere Soldaten ziemlich
„unsicher“.
    Das „Kurhaus“
in Binz war eine seriöse Tanzgaststätte, davon gab es noch
mehrere nette Gastronomische Einrichtungen. Aber Insider, kannten
auch die Taverne und dieses Etablissement sollten eigentlich die
Soldaten gar nicht besuchen. Traf dann die Streife trotzdem jemand in
Uniform dort an war der Ausgang vorbei, man musste einfach mitgehen
und verbrachte die Nacht in einem speziellen Wachlokal. So glaube
ich, war das.

    Na ja, in der Taverne da
ging es auch schon mal drunter und drüber. Dort verkehrte auch
die Adelheid, ohne zu übertreiben, die Adelheid war so ein
richtiger Männerschreck. Also anziehend war dieses Mädchen
gerade nicht, sie hatte aber eine Chance, sie schnappte sich einfach
die jungen Soldaten die das erste Mal endlich Ausgang hatten. Wir,
die schon eine Weile da waren, fielen natürlich nicht mehr drauf
rein.
    In Binz gab es auch einige
Ferienheime, die wurden natürlich nicht nur von Familien
besucht.

    Da gab es schon nette
Bekanntschaften mit jungen Frauen, die nichts gegen ein kleines
Rendezvous im Strandkorb hatten. Damals waren die Strandkörbe
noch nicht mit solchen komischen Holzgittern des Nachts verschlossen.

    Im Sommer ging es zum
Ausgang nach Binz, im Winter war natürlich dort nichts los
deshalb gefiel uns dann Bergen besser. In Bergen fand ich auch eine
ganz nette Freundin, sie war Lehrerin und auch etwas älter als
ich. Das war ganz praktisch, denn sie hatte auch eine eigene Wohnung.
    Nebenbei gesagt, war das
eigentlich eine Begegnung, die schon etwas romantisch war. Wenn ich
mich richtig entsinne, malte ich ein Aquarell von ihr. Natürlich
in der Kaserne, aus den Gedanken heraus. Jedenfalls habe ich es ihr
auch geschenkt. Ansonsten konnte man sich mit ihr gut unterhalten,
denn so eine Unterhaltung kommt im Soldaten Alltag meist zu kurz.
Leider habe ich ihren Namen vergessen.

    So nun aber wieder zurück
zu den Storys, die mehr oder weniger im Kasernenbereich liefen. Will
von einer kleinen Blutbrüderschaft berichten. Mit der neuen
Dienststellung als Hilfsspieß, hatte ich ein eigenes Zimmer in
dem auch ein Schreibtisch stand. Ein Kumpel aus dem Pionierzug und
ich saßen gemütlich zusammen, im Gespräch vertieft.
In unseren Kaffeetassen war natürlich auch nicht nur Tee.

    Irgendwann kam dann noch
ein „Brenner“ aus dem Pionierzug herbei. („Brenner“
wurden jene genannt, die gerade angekommen waren und darauf brannten,
nun unbedingt gute Fallschirmjäger zu werden). Wie gesagt, die
neuen waren die Brenner und die im letzten Dienstjahr waren die
„Ek's“ (Entlassungskanditaten) die waren schon etwas
ruhiger und
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