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Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition)

Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition)

Titel: Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition)
Autoren: R. Lothar Pohl
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war das
auch bei uns. Anfänglich hattest du einen Transportsack, so ein
Teil wie es die Seeleute tragen zu schultern, nur mit Trageriemen, in
dem befand sich die (notwendige?) vor geschriebene Ausrüstung.

    Ich glaube der Sack lag
griffbereit und gepackt auf dem Spind. Im Alarmfall war er also
sofort greifbar. Man sollte dieses Stück bis in den
Bereitstellungsraum schleppen, außerhalb der Kasernen. Das
„Gepäck-stück“ musste uns später
erreichen, wie das in Wirklichkeit funktionieren sollte, weiß
ich nicht. Es wurde aber auch von hoher Stelle erkannt, ich komme
darauf zurück.

    Als Zugabe wartete auf
dich eine Maschinenpistole, die AK 47. Natürlich hingen dir auch
zwei Magazintaschen mit je drei Magazinen a 30 Schuss um den Bauch.
(In meinem schlauen Ausbildungsbuch steht sogar etwas von einem
Kampfsatz von 300 Schuss!) Am Gürtel war eine Makarow in der
Pistolentasche mit Reservemagazin. Auf alle Fälle war die
Schutzmaske in der Leinentasche dabei.

    Kleinigkeiten wie
Wasserflasche und Taschenlampe durften auch nicht fehlen. Bald hätte
ich es vergessen, die Schutzausrüstung gab es ja auch noch, so
ein kompletter Gummiumhang mit Spezial – Gummi-strümpfen,
der sollte dich vor den Auswirkungen von chemische Waffen und
leichter radioaktiver Reststrahlen schützen.
    Und wenn du Pech hattest,
warst du der „nichtstrukturmäßigen“ chemische
Gruppe zugeordnet, die Gruppe war ausgebildet chemisch verseuchte
Flächen zu erkennen, dafür trugst du eine lange dreieckige
Tasche und einen kleinen Blechkoffer mit Chemieutensilien zum
Feststellen des Giftes.

    Das mit dem Transportsack
war am Anfang meiner Dienstzeit so, wenn es auf LKWs ins Feldlager
ging. Da klappte es schon mit der Logistik.

    Du hattest nur Pech, wenn
du geglaubt hast es sei bloß eine kurze Überprüfung
der Alarm, und du behieltst deinen Schlafanzug unter dem Kampfanzug
an, ist alles passiert.

    Später gehörte
das Sturmgepäck, Teil 1 und Teil 2 zu unserer Ausrüstung,
man hatte erkannt, dass man im Einsatz schon gewisse Dinge bei sich
haben musste, die man auch „am Mann“ tragen konnte. Diese
Teile ließ man dann bei der Fallschirmlandung mittels Seil,
kurz vor der Landung zu Boden. Jetzt bin ich gedanklich beim
Fallschirm und berichte zwischendurch von der Fallschirmausbildung
die wir erfuhren.

    Der PD-47, ein
quadratischer Schirm, diente uns noch zu Beginn meiner Dienstzeit als
Fallschirm zur Ausbildung und zu Ausbildungssprüngen.
    Für die Theorie stand
das Buch zur Verfügung: „Der Fallschirmsport“, von
A. M. Lukin.

    Ausgabe 1954, Herausgeber
der Zentralvorstand der GST.
    Jemand hatte auf der
betreffenden Innenseite des Buches die Anschrift des
Zentralvorstandes, „Stalinallee" durchgestrichen.

    Aber man kann auf Seite 12
des Lehrbuches lesen: „Die von der Bolschewistischen Partei und
von dem größten Genie der Menschheit, dem Genossen Stalin,
geführte Luftwaffe ist die beste der Welt“. Was natürlich
gar nichts mit Personenkult zu tun hat. (Ab 1956 wurde
„entstalinisiert“).

    Nun gut, um Vertrauen zum
gepackten Schirm zu haben, ist es das Sicherste man legt ihn selbst.
Am besten geht das in Gemeinschaft mit einem Kameraden als Helfer.
Ideal ist es wenn man so eine Art Tapeziertisch zur Verfügung
hat, so etwa einen Meter hoch. Der Fallschirmwart (oder ein anderer
Ausbilder) muss anfänglich schon ziemlich hilfreich zur Seite
stehen. (Später, z.B. im Sprunglager wenn man am Tag möglichst
viel Sprünge absolvieren sollte, war das alles stressiger, man
legte den Schirm schon etwas schneller und kniete und rutschte auf
der Wiese, vor den ausgelegten Packbahnen herum.

    Springen – Packen,
Springen – Packen, dass zehrte schon an den Kräften. Dazu
später eine Story. Spezielle Beschwerungssäckchen, ein
Legelineal, Haken zum Legen der Fangleinen, Hilfsstifte, Schnürbänder
und eine Plombenzange liegen bereit.

    Als erstes erfolgt eine
Art Sichtkontrolle, der Schirm, das Gurtwerk und Tornister sollte ja
nicht beschädigt sein. Dann wird der Schirm entsprechend
Richtlinie „gepackt“ und es erfolgt eine
Abnahmekontrolle. Natürlich musstest du dir schon etwas Mühe
geben beim Legen, wenn du im Sprunglager gepackt hast, passierte es
schnell einmal, dass nach dem Öffnen des Schirms er sich erst
ein- zweimal nach links oder rechts und dann anders herum drehte. War
jedenfalls nicht ganz so schlimm wie eine „Brötchenbildung“,
denn dann ging es verdammt schnell abwärts, zu schnell.
(Brötchenbildung: Beim
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