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Im Falle einer Falle

Im Falle einer Falle

Titel: Im Falle einer Falle
Autoren: A. A. Fair
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Haus.
    »Na, kommen Sie schon«, sagte ich zu Sellers. »Wir wollen hier nicht Wurzeln schlagen.«
    Wir überquerten die Straße, Bertha watschelte hinter uns her. Sellers blieb lange genug bei Katherine Elliots Wagen stehen, um sich die Einschüsse anzusehen. Dann steuerten wir auf den Eingang zu.
    »Was soll ich nun eigentlich tun, Donald?« fragte Bertha.
    »Gib ihr Saures.«
    »Kommen wir denn damit durch?«
    »Ja.«
    »Na schön, Donald.« Bertha seufzte erleichtert auf. »Du bist ein schlaues Kerlchen; ich hab’ dir schon öfter die Stange gehalten und werd’s auch jetzt wieder tun. Die Puppe wird ihr blaues Wunder erleben, verlaß dich darauf.«
    Wir betraten das Vestibül des Apartmenthauses. Sellers hielt dem Portier seinen Ausweis unter die Nase, und wir enterten den Lift.
    Oben klopfte ich an die Tür von Apartment 14 B.
    Es rührte sich nichts.
    Ich klopfte noch einmal und sagte: »Polizei, Gnädigste. Ich hab’ mir Ihren Wagen angesehen; er hat zwei Einschüsse.«
    Die Tür öffnete sich einen Spalt breit. Katherine Elliot sagte: »Ich möchte den Vorfall bei der Polizei melden. Ein Privatdetektiv namens Donald Lam hat absichtlich auf meinen Wagen geschossen und . . «
    Sie brach plötzlich ab, als Bertha Cool die Tür aufstieß und fragte: »Haben Sie was dagegen, wenn wir reinkommen, Schätzchen?«
    Bertha segelte als erste in die Wohnung; Sellers und ich folgten.
    »Allerdings hab’ ich was dagegen, verdammt noch mal!« rief Katherine Elliot erbost. Als sie mich erspähte, zeigte sie mit dem Finger auf mich und fügte hinzu: »Da ist ja der Mann, der auf meinen Wagen geschossen hat.«
    Sellers starrte mich an, und ich merkte, wie der Gedanke in ihm Wurzel faßte. Er wußte, daß sie die Wahrheit sprach, und hätte sich am liebsten verkrümelt.
    »Wollen Sie Anzeige erstatten, Gnädigste?« fragte er stejf.
    »Jawohl«, erwiderte sie nachdrücklich.
    »Wo soll es denn passiert sein?« warf ich ein.
    »Das wissen Sie doch ganz genau. Mein Wagen stand vor — vor...«
    »Ja? Warum sprechen Sie denn nicht weiter?« sagte ich, als sie verstummte.
    »Ach, lassen Sie mich doch in Ruhe!« fauchte sie und wandte sich an Sellers. »Sergeant, ich erstatte Anzeige! Ich wünsche, daß Sie diesen Mann verhaften. Er hat auf jede nur erdenkliche Weise gegen mich intrigiert, hat mich beim Better Business Bureau angeschwärzt, hat mich verfolgt und schikaniert, bloß weil ich über Informationen verfüge, die er braucht und die ich ihm nicht geben will.«
    »Na, bitte, halbe Portion«, sagte Sellers, »da haben Sie’s! Sie sind zu weit gegangen, aber Sie wollen ja nicht hören. Haben Sie nun auf den Wagen geschossen oder nicht?«
    Ich sah ihn an und lachte. »Herrje, Sergeant, benutzen Sie doch Ihren Verstand. Gestern nacht hat die Polizei einen Wagen verfolgt und ein paar Schüsse auf ihn abgegeben. Heute finden Sie einen Wagen mit zwei Kugellöchern, und der Wagen gehört Miss Elliot. Warum fragen Sie sie nicht, wo sie gestern nacht war und was sie in der Hemmet Avenue zu suchen hatte?«
    Sellers blickte sich nach ihr um, und ihre betretene Miene gab ihm viel von seinem Selbstvertrauen wieder.
    »Schau dich in der Wohnung um, Bertha«, sagte ich.
    Bertha setzte sich in Bewegung.
    »Was erlauben Sie sich!« kreischte Katherine Elliot. »Wagen Sie’s ja nicht, hier herumzuschnüffeln! Sergeant — so helfen Sie mir doch!«
    »Sie dürfen die Wohnung nicht durchsuchen, Bertha«, sagte Sellers lahm.
    Bertha kümmerte sich weder um ihn noch um Katherine Elliot, sondern marschierte in Richtung Küche. Sie klappte eine Falttür auf, warf einen Blick in die Runde und machte kehrt. Im gleichen Moment fiel Katherine wie eine Wildkatze über sie her — fluchend, kratzend, um sich schlagend. Aber so etwas konnte Bertha nicht erschüttern. Sie packte die rasende Frau um die Mitte, hievte sie hoch und warf sie so heftig aufs Bett, daß die Bilder an der Wand wackelten.
    Sellers machte Anstalten, Bertha aufzuhalten, ließ es aber dann doch lieber bleiben.
    Sie steuerte majestätisch auf eine geschlossene Tür zu, stieß sie auf und blieb verdattert stehen. Es war das Badezimmer, und aus seinem Inneren drang ein erstickter, glucksender Laut.
    »Mich laust der Affe!« sagte Bertha.
    Mit ein paar raschen Schritten war ich an ihrer Seite, während Sellers wie angewurzelt dastand und Katherine Elliot noch immer krampfhaft nach Luft rang.
    Daphne Creston war in ein Bettlaken gewickelt und so fest darin eingeschnürt worden wie in
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