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Im Falle einer Falle

Im Falle einer Falle

Titel: Im Falle einer Falle
Autoren: A. A. Fair
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fragte Maxton.
    Ich gab ihm eine Geschäftskarte.
    Er sah mich versonnen an. »Sie sind verdammt viel klüger, als Sie aussehen, Lam, dabei sehen Sie nicht gerade dumm aus.« Maxton grinste breit. Zum erstenmal bekam ich seine Zähne richtig zu sehen, große kräftige Hauer, die zu seiner Statur paßten.
    Er drückte mir die Hand. »Vielen Dank, Lam. Ich glaube, jetzt kommt alles ins Lot. Sie und ich, wir sitzen im selben Boot. Ich muß ja doch früher oder später irgendeinen neuen Hinweis ausgraben, um die Polizei von dem Problem abzulenken, wo ich mich in der Mordnacht auf gehalten habe.«
    »Wissen Sie denn genau, wo Sie sich in der fraglichen Zeit aufgehalten haben?«
    »Klar weiß ich das! Und außer mir weiß es bloß noch eine einzige Person, und ich bin keineswegs scharf darauf, daß die Öffentlichkeit ihren Namen erfährt.«
    »Okay«, sagte ich. »Sie wissen ja, wo Sie mich erreichen können.«
    Ich ging zum Lift, drückte dem Fahrstuhlführer fünf Dollar in die Hand und sagte: »Souterrain.«
    Unten grinste ich Ole zu, winkte ihm freundlich, als hätte Maxton das alles für mich gedeichselt, und stiefelte seelenruhig durch die Seitentür. Ich nahm ein Taxi bis zu der Selbstfahrzentrale, mietete einen anderen Wagen und kurvte so lange durch die Gegend, bis ich sicher war, daß mir niemand folgte. Dann fuhr ich zu dem Apartment, das ich Daphne Creston überlassen hatte.
    Ein sechster Sinn sagte mir, daß irgend etwas faul war, als ich behutsam den Schlüssel ins Schloß schob. Ich öffnete die Tür einen Spalt breit. »Darf ich hereinkommen?« fragte ich.
    Keine Antwort. Ich stieß die Tür auf.
    Die Wohnung sah aus, als hätte ein Wirbelsturm darin gewütet. Das Bettzeug lag auf dem Boden, die Matratze lehnte schräg an der Wand. Die Schreibtischschubladen waren aufgerissen, die Schränke durchwühlt, der Inhalt auf dem Boden verstreut.
    Aus der Küche kam das Geräusch hastiger Bewegungen, dann das Klappern von Töpfen und Pfannen.
    Ich riß die Tür auf.
    Katherine Elliot stand in der Küche vor einem Schrank, fegte Töpfe und Pfannen aus den Fächern und suchte danach Ecken und Winkel mit einer Taschenlampe ab.
    Höchst interessiert postierte ich mich in der Tür und beobachtete ihr hektisches Treiben.
    Nach einer Weile blickte sie auf, sah mich, unterdrückte einen Aufschrei und richtete sich auf.
    »Hallo, Katherine«, sagte ich.
    »Sie!« rief sie erstaunt. Ihre Bestürzung war echt.
    »Wen haben Sie denn erwartet?«
    »Wie haben Sie mich hier gefunden?«
    Ich grinste sie an. »Ich bin Ihnen gefolgt.«
    »Das ist nicht wahr! Niemand hätte mir folgen können. Außerdem hätte ich es gemerkt.«
    »Blech. Sie wissen eben nicht, was ein wirklich guter Schatten alles zuwege bringt. Haben Sie denn gefunden, was Sie suchen?«
    »Scheren Sie sich zum Teufel! Sonst mach ich Ihnen Beine. Sie sind ein Mörder!«
    »Und Sie sind hier allein mit mir«, sagte ich betont.
    Plötzlich fiel bei ihr der Groschen. Auf ihre Gesicht malte sich panische Angst.
    Ich ging auf sie zu.
    Sie drückte sich gegen die Wand, schob sich auf die Hintertür zu, huschte plötzlich hinaus und rannte die Lieferantentreppe hinunter.
    Ich raste auf die Vordertür zu und auf den Korridor hinaus, ohne mich damit aufzuhalten, die Tür hinter mir zu schließen, sprang in großen Sätzen die Treppe hinunter auf die Straße und nahm die Autos in Augenschein, die vor dem Haus standen.
    Der dritte Wagen gehörte Katherine Elliot. Ich baute mich dicht davor auf, zog meinen .38er Revolver und jagte zwei Kugeln in die Karosserie — eine hinten einige Zentimeter über den Benzintank, die andere seitlich, so daß sie eine tiefe Schramme in den Lack riß und die hintere Wagentür durchschlug.
    Dann verstaute ich den Revolver wieder, rannte zu meinem Mietwagen, sprang hinein und brauste ab. Als ich um die nächste Ecke bog, konnte ich sehen, wie ein paar neugierige Passanten sich umschauten und sich offenbar fragten, ob das Schüsse gewesen waren oder nur die Fehlzündungen eines Lastwagens.

13

    Ich fuhr direkt zur Agentur, parkte, marschierte in Berthas Büro und sagte: »Okay, Bertha, auf in den Kampf!«
    »Wieso? Was ist los?«
    »Komm mit — wir müssen uns Katherine Elliot vorknöpfen, sonst geht sie uns durch die Lappen, und das können wir uns nicht leisten.«
    »Wie stellst du dir das vor?«
    »Wir durchsuchen ihr Apartment.«
    »Ohne Haussuchungsbefehl?«
    »Klar. Eben hab’ ich sie dabei erwischt, wie sie meine Wohnung durchsuchte —
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