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Im Falle einer Falle

Im Falle einer Falle

Titel: Im Falle einer Falle
Autoren: A. A. Fair
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hübsch sieht’s da jetzt aus. Wir wollen ihr das Kompliment zurückgeben.«
    »Und wie kommen wir dort rein?«
    »Frank Sellers wird uns begleiten. Ruf ihn an und sag ihm Bescheid.«
    Bertha seufzte. »Weißt du überhaupt, was du tust, Donald?«
    »Allerdings: das einzig Mögliche unter den gegebenen Umständen.«
    »Na schön.« Bertha griff nicht sehr begeistert zum Telefonhörer, ließ sich mit dem Polizeipräsidium verbinden, verlangte Frank Sellers und bekam ihn endlich an die Strippe. »Hallo, Frank, hier ist Bertha Cool. Donald hat wieder mal einen Geistesblitz.«
    Aus der Leitung kamen quakende Laute; der Wortschwall nahm kein Ende.
    »Also gut«, sagte Bertha schließlich, »er ist hier bei mir. Wir wollen uns mit Ihnen treffen.«
    Bertha Cool hielt den Hörer zu. »Sellers ist wütend auf dich. Du hast irgendwas ausgefressen. Er will dich zum Verhör ins Präsidium schleifen.«
    »Meinetwegen. Aber sag ihm, er soll zu den Steelbuilt Apartments kommen. Das ist seine einzige Chance, mich zu erwischen. Sag ihm, ich würde den Hauseingang beobachten und ihm bei seiner Ankunft ein Zeichen geben.«
    Bertha richtete Sellers die Botschaft aus. Sellers’ Antwort konnte ich nicht verstehen, aber er sagte eine ganze Menge.
    »Leg auf, Bertha. Tu so, als wäre die Verbindung unterbrochen; und wenn er zurückruft, soll ihm die Empfangsdame sagen, wir wären schon weg.«
    Nach einigem Zögern legte Bertha auf, aber ihr war gar nicht wohl dabei. »So was macht man nicht mit der Polizei.«
    »Du vielleicht nicht, aber ich. Komm, wir hauen ab.«
    »Was hast du eigentlich vor, Donald?«
    »Wir zwei holen jetzt für Sellers eine Kastanie aus dem Feuer.«
    »Ob ihm das paßt?«
    »Klar, er wird begeistert sein.«
    »Na, hoffen wir’s«, sagte sie bekümmert.
    Ich beförderte sie im Mietwagen zu den Steelbuilt Apartments und parkte vor einem Feuerhydranten.
    Zwei Minuten später fuhr Sellers in einem Polizeiauto vor. Er war ganz hübsch in Rage.
    »Bertha«, sagte er, »ich hab’ die ganze Zeit versucht, Sie aus der Sache herauszuhalten, aber diesmal ist der kleine Bastard zu weit übers Ziel hinausgeschossen.«
    »Weil wir gerade von Schießen reden...« Ich grinste ihn an. »Gestern nacht hat doch einer Ihrer Männer auf einen Wagen geschossen, stimmt’s?«
    »Hat er das?«
    »Ja, unweit der Finchley-Villa.«
    Sellers kniff die Augen zusammen. »Was wissen Sie darüber?« »Wenn Sie zehn Minuten hierbleiben, wird ein Wagen Vorfahren, dessen Karosserie mit zwei Kugellöchern verziert ist.«
    »Ein Wagen mit zwei Einschüssen?« Sellers’ Miene hellte sich auf. »Das wäre allerdings was, halbe Portion! Wem gehört er?«
    »Katherine Elliot aus Apartment 14 B.«
    Der Sergeant versank in Nachdenken. »Wenn ihr Wagen wirklich zwei Einschüsse aufweist, kann ich mit gutem Recht einen Durchsuchungsbefehl beantragen.«
    »Wozu?«
    »Keine Ahnung, aber wir könnten uns wenigstens ein bißchen bei ihr umsehen.«
    »Bis dahin wäre sie längst über alle Berge.«
    »Wieso?«
    »Weil sie weiß, daß es aus ist.«
    »Woher soll sie das wissen?«
    »Weil ihr Wagen zwei Einschüsse hat. Hören Sie, Sergeant. Bis Sie sich den Durchsuchungsbefehl beschafft haben, ist Katherine verschwunden und das Beweismaterial auch. Wenn Sie wirklich was erreichen wollen, müssen Sie zehn Sekunden nach der Dame im Apartment aufkreuzen. Sonst war alles für die Katz.«
    »Aber ohne Durchsuchungsbefehl darf ich das nicht. Glauben Sie, daß sie es mir auch so erlaubt?«
    »Bestimmt nicht, aber wir finden schon einen Dreh. Es gibt da nämlich eine wunderhübsche kleine Lücke im Gesetz. Wenn irgendein Privatdetektiv die Rechte eines zwar verdächtigten, aber nicht überführten Kriminellen verletzt und Sie zufällig auf der Bildfläche erscheinen, und wenn die Beweise für seine Schuld offen herumliegen, kann das Oberste Bundesgericht nicht von Ihnen verlangen, daß Sie die Augen zumachen.«
    »Na ja, ein Polizeibeamter hat’s heutzutage wahrhaftig nicht leicht«, gab Sellers zu. »Überall sind einem die Hände gebunden. Fragt sich nur, wie wir das hinkriegen.«
    »Ganz einfach.« Ich zeigte mit dem Daumen auf Bertha.
    »Verdammt noch mal, Donald!« rief Sellers. »Sie und Ihre vermaledeiten...« »Still!« sagte ich. »Da kommt sie!« Ich schubste Sellers hinter das Auto.
    Katherine Elliot war zu verstört, um ihrer Umgebung die mindeste Aufmerksamkeit zu schenken. Sie bugsierte ihren Wagen in eine Parklücke, knallte die Tür zu und rannte ins
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