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Im Falle einer Falle

Im Falle einer Falle

Titel: Im Falle einer Falle
Autoren: A. A. Fair
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abschütteln will, muß ich sie auf eine andere Fährte locken.«
    »Und deshalb kamen Sie zu mir?«
    »Deshalb kam ich zu Ihnen.«
    »In der Hoffnung, daß die Polizei Sie beobachtet, Ihnen bis hierher folgt und ihre ungeteilte Aufmerksamkeit von Ihnen auf mich überträgt?«
    »Nein, in der Hoffnung auf ein paar Informationen.«
    »Weiß die Polizei, daß Sie hier sind?«
    »Höchstwahrscheinlich. Sie lassen mich beschatten.«
    »Ich möchte mich aus der Sache heraushalten«, sagte er. »Ich habe meine Gründe dafür — sehr private Gründe.«
    Er gehörte zu den vollblütigen, stiernackigen Männern, die sehr vital sind. Er war nicht der Typ, der sich mit einer einzigen Frau zusammentut und ihr treu bleibt.
    Maxton sah mich an, und ich schwieg.
    »Sehr private Gründe«, wiederholte er. »Ich habe nicht die Absicht, mich näher darüber auszulassen — auch nicht Ihnen gegenüber. Mein Privatleben geht niemanden etwas an.«
    »Okay. Würden Sie mir jetzt vielleicht eine Frage beantworten?«
    »Welche?«
    »Haben Sie Grund zu der Annahme, daß Dale Finchley hinter seiner ehrbaren Fassade ein äußerst gerissener abgefeimter Gauner war?«
    »Haben Sie denn Grund zu der Annahme?« fragte er wie aus der Pistole geschossen.
    »Ja.«
    Er versank in nachdenkliches Schweigen. »Wären Sie bereit, mir alles zu sagen, was Sie wissen, und mich das Spiel auf eigene Faust spielen zu lassen?«
    »Nein.«
    »Das dachte ich mir.«
    »Sie würden es mir ja auch abschlagen.«
    »Stimmt«, sagte er. »Aber ich könnte einen tüchtigen Privatdetektiv brauchen.«
    »Angenommen, ein saumseliger Bewerber hätte Einblick in sämtliche Kostenvoranschläge gehabt, bevor er seinen eigenen Kostenvoranschlag einreichte, und könnte seinen jetzt auf die anderen abstimmen. Was würde dabei für ihn herausspringen?«
    »Schätzungsweise zwischen fünfhunderttausend und eine Million Dollar, vorausgesetzt, sein Kostenvoranschlag enthält sämtliche erforderlichen Einzelangaben, und das ist ein Haufen Zeug.«
    »Ich glaube, ich kann Ihnen etwas Interessantes zeigen, falls Sie eine Stunde Zeit haben.«
    »Und was verlangen Sie dafür?«
    »Ihren Beistand, falls ich Ärger bekomme.«
    »All right, ich kann wohl sagen, ich habe einigen Einfluß, und wenn es nötig sein sollte, werde ich davon Gebrauch machen.«
    »Ich überlasse es dann Ihnen, Ihre Schlüsse zu ziehen.«
    »Sie meinen, ich bin nicht gezwungen, irgend etwas zu unternehmen?«
    »Ganz recht, unser Ausflug verpflichtet Sie zu nichts.«
    Er griff nach seinem Hut. »Wie lange wird er dauern?«
    »Eine Stunde etwa. Und jetzt hören Sie gut zu: Wir zwei werden beschattet — von mir weiß ich es, bei Ihnen nehme ich es stark an. Wir müssen sehen, daß wir beide unsere Schatten loswerden.«
    »Was schlagen Sie vor?«
    »Ich versteh’ mich aufs Beschatten, weiß demnach auch, wie man einen Schatten abschüttelt. Die Hauptsache ist, einen möglichst harmlosen Eindruck zu machen, bis man den Schatten abgehängt hat. Also, wir zwei sind hier zu einer freundschaftlichen Besprechung zusammengekommen. Sie haben hier Ihre Büros, sind kein ganz unwichtiger Mieter und verfügen mutmaßlich über einigen Einfluß. Also rufen Sie den Hausmeister an und sagen ihm, er soll einen Lastenaufzug in den siebten Stock schicken. Wir sind hier im neunten. Wir begeben uns zum Lift. Ein Schatten beobachtet vermutlich unten den Hauseingang, ein zweiter treibt sich höchstwahrscheinlich hier oben im Korridor herum. Wir gehen zum Lift, steigen ein und fahren in den siebten Stock hinunter. Dort steigen wir in den Lastenaufzug um und lassen uns vom Hausmeister im Souterrain absetzen, wo wir durch eine Seitentür verschwinden. Wir schnappen uns ein Taxi, fahren zu einer Selbstfahrzentrale und mieten uns einen Wagen.«
    »Das kommt mir alles verdammt umständlich vor.«
    »Es ist ja auch nicht einfach, einen guten Schatten abzuschütteln.«
    »Glauben Sie denn, daß es uns gelingt?«
    »Ich denke schon. Der Mann im neunten Stockwerk wird sich, wenn er uns Weggehen sieht, auf seinen Kollegen im Vestibül verlassen und hier oben unsere Rückkehr abwarten. Doch, ich glaube, es wird klappen.«
    Maxton griff nach dem Telefonhörer und wies seine Sekretärin an: »Verbinden Sie mich mit dem Hausverwalter.« Gleich darauf sagte er: »Hier ist Orville Maxton. Schicken Sie bitte den Hausmeister mit einem Lastenaufzug in die siebte Etage hinauf. Ganz recht, den Lastenaufzug. Ganz recht, in die siebte Etage. Er soll da auf uns
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