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Im Bett mit Brad Pitt

Im Bett mit Brad Pitt

Titel: Im Bett mit Brad Pitt
Autoren: Kim Schneyder
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jetzt schon weiß: Ich werde das Konzept von Endless Love unter keinen Umständen verändern. Ich werde
keinen Sexthriller daraus machen, und auch am Happy End gibt es nichts zu
rütteln. Mag sein, dass altmodische Liebesgeschichten nur schwer vermarktbar
sind, aber dennoch halte ich an meiner Meinung fest, dass die Geschichte nur so
funktioniert und auch ausreichend Publikum finden würde, wenn man sie
entsprechend umsetzt.
    Der Abschied von Emma, Vanessa und Susan ist mir alles andere als
leichtgefallen. Emma will vorerst noch hierbleiben. Sie will den Schauspielkurs
beenden und ausloten, ob es nicht doch noch eine Chance für sie gibt, in der
Filmwelt Fuß zu fassen. Zu meiner Beruhigung hat Vanessa angeboten, sie unter
ihre Fittiche zu nehmen, da sie doch schon über einige Erfahrung verfügt und
vermeiden kann, dass Emma wieder an Typen wie diesen Big Bang Mike gerät.
    Und zu meiner Erleichterung hat Susan mir auch verziehen, dass ich
ihren Schminkkoffer nicht wieder zurückgebracht habe. Sie meinte, dass sie die
Sachen ohnehin in mehrfacher Ausführung hat, aber ich habe mir fest
vorgenommen, ihr eine entsprechende Summe als Entschädigung zu überweisen, hat
sie es doch ohnehin schon schwer, zu erklären, wie eine WG -Kollegin
an ihre Oscar-Akkreditierung und ihren Ausweis gelangen konnte.
    Apropos Geld: Ich werde auch Emma die Kosten für meine Reise
zurückerstatten, das habe ich mir fest vorgenommen. Da sie nicht weiß, ob
überhaupt und wie viel sie erben wird, halte ich das nur für fair, obwohl ich
im Moment noch gar nicht weiß, wie ich das bewerkstelligen soll. Aber
vielleicht kann ich ja meine Mutter um einen kleinen Kredit anpumpen oder Omi,
die immer einen Notgroschen auf der Seite hat, und die Summe dann abstottern,
indem ich die nächsten Monate Doppelschichten in der Videothek fahre oder mir
einen zusätzlichen Job suche. Die beiden waren übrigens die Einzigen, bei denen
ich das Telefon abgenommen habe, um ihnen mitzuteilen, dass ich nach Hause
komme und dass sie sich um mich keine Sorgen zu machen brauchen. Alle anderen
Anrufe ließ ich unbeantwortet, weil mir die Geschehnisse der letzten Tage noch
so in den Knochen stecken, dass ich im Moment außerstande bin, Fragen von
Reportern oder sonst wem zu beantworten.
    Auch bei Jason habe ich nicht abgenommen. Er hat es bereits letzte
Nacht mehrmals versucht, und auch heute Vormittag tauchte sein Name immer
wieder auf meinem Display auf, bis er es schließlich aufgab. Es hat mir jedes
Mal einen Stich versetzt, wenn ich seinen Namen las, und stets war ich knapp
davor, abzunehmen, doch sosehr ich mich auch nach seiner Stimme sehne, so habe
ich doch auch Angst, dass unser Gespräch gleich wieder ins Negative umschlagen
könnte wie am Samstag und wir uns in gegenseitigen Schuldzuweisungen ergehen,
bis schließlich auch noch der letzte Funke erloschen ist.
    Um ehrlich zu sein, ist er einer der Hauptgründe, warum ich zurück
nach Deutschland will. Es würde nicht lange dauern, bis er mich erneut zur Rede
stellen würde, und ich weiß nicht, ob ich so einem Gespräch in meiner
momentanen Verfassung gewachsen wäre. Zu tief sitzt noch der Schmerz über sein
Misstrauen mir gegenüber.
    Wie sehr hätte ich mir gewünscht, dass er einfach über seinen
Schatten gesprungen wäre und mir vertraut hätte. Dass er den Mut gefunden
hätte, die Gerüchte beiseitezufegen oder zumindest abzuwarten, bis er mit mir
gesprochen und sich von meiner Unschuld überzeugt hat.
    Allein der Gedanke daran löst sofort wieder dieses Ziehen in meiner
Brust aus, und es bestätigt nur, dass ich den richtigen Entschluss gefasst
habe, um endlich zur Ruhe zu kommen.
    Zum Abschied haben wir noch ein letztes Mal bei The French Crepe Company
frische Waffeln mit Erdbeeren und Schlagsahne verspeist, dann haben wir uns
tränenreich verabschiedet, und ich musste versprechen, so bald wie möglich
wiederzukommen.
    Dann bin ich in unseren roten Riesen gestiegen und in Tränen
aufgelöst davongebraust. Emma und ich haben beschlossen, dass ich den Wagen
heute zurückgeben soll, da sie ihn nicht zwingend braucht und in Zukunft ein
bisschen auf ihr Budget achten muss.
    Ich habe mich dann aber nicht direkt auf den Freeway Richtung
Flughafen begeben, sondern bin den Santa Monica Boulevard entlang bis zum
Pacific Coast Highway und dann weiter nach Malibu gefahren. Ich wollte ein
letztes Mal an den Ort zurückkehren, der mir das schönste Erlebnis hier in den
Staaten beschert hat: Paradise Cove. Die
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