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Im Bett mit Brad Pitt

Im Bett mit Brad Pitt

Titel: Im Bett mit Brad Pitt
Autoren: Kim Schneyder
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Babydoll zu tragen?«
    »Daisy hat eben Stil  …«
    »Nenn es, wie du willst, für mich hat sie einen Dachschaden, und ich
war von Anfang an gegen diese Klage. Wie auch immer, Miss Tanner, wir haben
noch ein Exemplar Ihres Buches, und falls Sie es brauchen, können Sie es morgen
bei uns abholen. Die Adresse kennen Sie ja«, bietet er an.
    »Ich bin Ihnen ja so dankbar, und es tut mir wirklich leid wegen
Daisy, wir wollten ihr bestimmt nicht wehtun«, rufe ich überschwänglich.
    »Gut, Miss Tanner, dann wäre das also auch geklärt. Kommen Sie
jetzt!« Es ist wieder John, der die Lippen schmal zusammengepresst hat.
    »Ja, natürlich«, murmle ich. »Und ich wollte Ihnen auch keine
Umstände machen …«
    »Lilly, warte!« Es ist Jason. Er steht noch immer auf dem Balkon und
sieht mich an. Mein Puls beschleunigt sich augenblicklich wieder. »Wir müssen
reden«, sagt er.
    Alles in mir schreit danach, einfach Ja zu sagen und mich in seine
Arme zu werfen … aber dann fällt mir wieder unser letztes Telefonat ein,
der Vorwurf in seiner Stimme und sein Misstrauen, mit dem er mich so verletzt
hat.
    »Ich weiß nicht, Jason, ob das noch einen Sinn hätte«, sage ich mit
brüchiger Stimme. »Du hast diesen Lügen mehr geglaubt als mir.«
    »Lilly, das stimmt doch gar nicht. Ich war mir nur nicht sicher,
nach all den Berichten …«
    »Das ist es ja, Jason. Du hast an mir gezweifelt, weil alle mit dem
Finger auf mich gezeigt haben.« Ich atme tief durch, bevor ich weiterrede:
»Jason, ich habe dir erzählt, dass die City Hall dreißig Stockwerke hat, obwohl
alle Welt behauptet, es wären nur siebenundzwanzig, erinnerst du dich noch? Bin
ich deshalb eine Lügnerin, nur weil alle das Gegenteil behaupten? Liebe
erfordert manchmal Mut, Jason, den Mut, zu jemandem zu stehen, auch wenn sich
die ganze Welt gegen ihn verschworen hat, und diesen Mut hattest du nicht.« Es
tut unheimlich weh, das auszusprechen, und doch empfinde ich es so, und ich
habe Angst, dass das ewig zwischen uns stehen würde.
    Jason sieht mich wortlos an, und ich sehe, wie sehr ich ihn
getroffen habe. Dann sagt er: »Dann gibt es also keine Chance mehr für uns?«
    »Ich weiß es nicht, Jason. Ich habe noch für keinen Mann so viel
empfunden wie für dich, aber solange du mir nicht bewiesen hast, dass du den
Mut hast, hundertprozentig hinter mir zu stehen, würde ich wahrscheinlich immer
Zweifel haben, verstehst du?«
    »Und wie kann ich dir das beweisen?«, fragt er.
    »Keine Ahnung«, zucke ich die Achseln. »Ehrlich, ich weiß es selbst
nicht.«
    »Miss Tanner …« Johns Miene zeigt mir, dass seine Geduld am
Ende ist, und ich kann ihn gut verstehen.
    »Schon gut, John, ich gehe ja.« Dann fällt mir noch etwas ein. Ich
ziehe schnell den Umschlag mit den Gewinnern aus meiner anderen Gesäßtasche und
reiße ihn auf.
    »Bevor ich es vergesse: Der Gewinner für das beste Make-up ist Startreck . Herzlichen Glückwunsch, Leute! « Ein Raunen geht durch die Menge, und ein paar beginnen zu
klatschen. »Also, dann … vielen Dank für Ihre Geduld … vielen Dank an
Sie alle!«, rufe ich noch ins Mikrofon. Dann nehmen mich die Sicherheitsleute
in ihre Mitte, und ohne mich noch einmal umzudrehen, verlasse ich die Bühne,
die mir vor ein paar Stunden noch so viel bedeutet hat.
    Sie geleiten mich durch die endlosen Gänge bis nach draußen, und ich
bin sogar froh darüber, weil so niemand mehr die Gelegenheit bekommt, mich
anzusprechen.
    Ich will jetzt nur noch allein sein, allein mit meinen Gedanken, die
in heillosem Durcheinander durch mein Gehirn rasen, und allein mit meinem
Schmerz darüber, Jason nicht verzeihen zu können.
    Ein Sicherheitsbeamter geleitet mich auf Johns Anweisung hin noch
ein Stück den Sunset Boulevard hinunter, bis ich weit genug weg vom Kodak
Theatre bin, um keinen Schaden mehr anrichten zu können, dann verabschiedet
auch er sich mit einem verlegenen Gruß und kehrt um.
    Ich trotte langsam weiter, aber ich weiß gar nicht, wohin ich
überhaupt soll, und ich habe auch nicht die geringste Ahnung, wie ich mit dem,
was gerade geschehen ist, umgehen soll.
    Eine Stimme in meinem Inneren sagt mir, dass sich meine Situation
entscheidend verbessert hat.
    Aber ganz weit hinten, leise und doch unüberhörbar, ist noch eine
andere Stimme zugange – und die flüstert mir mit schockierender
Hartnäckigkeit wieder und wieder zu, dass ich soeben alles verloren habe.

23
    Okay, Zeit für eine kleine Kapitulation …
Rekapitulation, das meinte ich
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