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Im Bann seiner Macht (German Edition)

Im Bann seiner Macht (German Edition)

Titel: Im Bann seiner Macht (German Edition)
Autoren: Sabine Berger
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sie ihr Passwort in den Computer eingab und versuchte den Geruch des Getränks zu ignorieren. Ihr Chef sah es nicht gerne, wenn sie sich länger als zehn Minuten bei ihrem Arbeit s platz befand und den Computer nicht hochgefahren hatte. Erika schnaubte erbost und knallte ihrer Kollegin demonstrativ den Kaffeebecher auf den Tisch. Sofort ve r breitete sich ein i n tensiver Duft von künstlichem Vanillearoma.
                  „Verdammt, musst du so eine Scheiße trinken?“, entfuhr es Silke, während sie sich d e monstrativ die Nase zuhielt.
                  „Versuch nicht abzulenken! Du hast mich total im Stich gelassen“, stellte Erika fest und stupste den Becher extra noch einmal an, um Silke zu quälen.
                  „REDEST DU BITTE ENDLICH KLARTEXT, bevor ich den Becher nehme und ihn dir au f setze!“ Silke war bereits mehr als gereizt.
                  „Hallo-o! Wir wollten uns gestern mit Rambo und Conan treffen. Schon verge s sen?“ Erika war nicht nur stinksauer, sie war vor allem fassungslos, weil ihre A r beitskollegin so ahnungslos tat. Dabei sprachen sie seit Tagen nur von dem boxve r liebten Forum, wo sie als Kriegerin Xena (Erika) und die Kriegsgöttin Bellona (Silke) bei Rambo und Conan cha t tender Weise hängen geblieben waren. Die beiden Typen hatten sich in den Mails als recht witzig erwiesen und zudem Muskelmasse und Hirn angepriesen. Seit ein paar Tagen nutzten Silke und Erika jede erdenkliche A r beitspause um im W orld W ide W eb w ild zu flirten. Diese vier W’s waren schlie ß lich zum running Gag bei ihren Gesprächen geworden und ihr Chef drückte au s nahmsweise beide Augen zu, wenn sie in ihrer Pausenzeit im Netz rumhingen und lachten. Sofern sie es unter ihrem privaten Account erledigten und keine Dateien herunte r luden.
                  Endlich ging Silke ein Licht auf! Das Date am Sonntag mit den beiden Muske l heinis hatte sie total vergessen. Genervt rieb sie sich mit zwei Fingern über ihre N a senwurzel. Höllische Kopfschmerzen bahnten sich an.
                  „Sorry, Erika. Ich habe das echt total vergessen. Keine Ahnung warum. Eigen t lich war ich ge s tern Zuhause und hatte keinen Termin, also ...“
                  „Also was?“
                  „Ich habe keine Ahnung“, stellte Silke erschüttert fest. Wieder ein Tag, der ihr abha n den gekommen war! Auch wenn sie sich konzentrierte und versuchte sich zu erinnern, wollte es ihr nicht gelingen. Zuerst der Samstag, dann noch der Sonntag! Derart viele Blackouts machten ihr allmählich eine He i denangst. Vielleicht war sie ja krank oder hatte sich doch den Kopf beim Wandern gestoßen. Gehirnerschütt e rung fiel aus, denn sie hatte sich nicht übergeben müssen. Ein Tumor oder schlic h te Schiz o phrenie kamen da schon eher hin. Scheiße!
                  „Alte, wenn du nicht die mörderisch gute Ausrede hast, dann bekommst du he u te beim Sparring so derart was auf die Nase, das kann ich dir garantieren! Hast du überhaupt eine Ahnung, was ich gestern durchgemacht habe?“ Silke war noch zu verwirrt von ihrem Blackout, als dass sie antworten hätte können. Sie war auch deutlich blasser als sonst und das bemerkte dann selbst Erika.
                  „Hey, was ist los mit dir? Geht es dir nicht gut?“, fragte sie besorgt und tätschelte die Schultern ihrer Freundin.
                  „Du ... ich bin ...“ Silke musste sich auf ihren Dre h sessel setzen und Luft holen. Dabei atmete sie viel zu schnell. Erikas medizinisch geschultes Auge erkannte das sofort.
                  „Mensch, du bist ja gleich am Hyperventilieren! Jetzt machst du mir aber Angst, Süße.“ B e sorgt umrundete Erika den Empfangstisch und ging neben ihrer Kollegin in die Knie. „So viel Schiss brauchst du nun wieder nicht vor unserem Sparring zu haben“, scherzte sie, doch in Wirklichkeit hatte sie Angst, dass etwas Gravierendes nicht stimmte. Ihre Ko l legin war immer die taffe Siegerin, die Ausgeburt an Kraft und Au s dauer. So blass und nach Luft ringend hatte sie sie noch nie erlebt, selbst bei Grippe nicht.
                  „Angst vorm Sparring? Träum weiter, Lusche!“ Silke versuchte ein Lächeln, doch schon überkam sie die nächste Schwäche und sie beugte sich vornüber, um nicht zu schnell zu atmen. Sie war nahe an einer Panikattacke, auch wenn sie nicht ve r stand
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