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Im Bann seiner Macht (German Edition)

Im Bann seiner Macht (German Edition)

Titel: Im Bann seiner Macht (German Edition)
Autoren: Sabine Berger
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kommen.
                  „ICH-BIN-KEIN-BETTLER“, knurrte er lauter. „Ich brauche auch keine Unte r schriften.“
                  „Nicht?“ Sie stellte sich dumm und sah provokant auf sein zerlumptes Ersche i nungsbild. „Warum dann der Gestank?“ Sie wusste selber nicht, warum sie das fragte. Sie konnte sich auch nicht erklären, warum sie überhaupt noch mit dem Penner redete. Vie l leicht war es seine Stimme, seine dunklen Augen, die schwarzen, langen Haare, die ihm strähnig ins Gesicht fielen. Ihhhh. Nein, die waren es wohl nicht. Vielleicht kam der G e stank ja gar nicht von dem zotteligen Mantel, den er trug, sondern von seinen schmierigen Haaren. Angeekelt sah sie hinauf, um nach Läusen Ausschau zu halten.
                  Das amüsierte Funkeln in seinen Augen erstarb zur Gänze und die Luft wurde von einer Sekunde auf die andere explosiv. Alles an diesem Mann war nun von u n sichtbarer Energie umgeben und verwandelte ihn in ein brodelndes Pulverfass. Si l ke konnte es nicht nur sehen, sondern bis in die kleinste Zehe spüren. Sein heru n tergekommenes Aussehen und das blöde Geplänkel hatten die Gefahr herunterg e spielt und sie unvorsichtig werden lassen. Dabei strahlte der Kerl ein solches Maß an Aggression und Gewaltbereitschaft aus, dass ihr förmlich die Luft wegblieb. Sie war nicht feige, durchaus für einen Streit zu haben und s i cher nicht auf den Mund gefallen, aber der Wandel war so krass, dass sie instinktiv die Tür zuknallen wollte. Wollte! Denn sein Fuß war schneller und blockierte s o fort die Tür.
                  „Scheiße! Verschwinde oder ich rufe die Polizei“, schrie sie so laut, dass die lär m empfindliche Tussi von nebenan längst alarmiert sein musste. In Silkes Gedanken war die Polizei quasi schon auf dem Weg, während sie noch mit ihrem ganzen G e wicht gegen die Tür drückte. Der Fuß des Penners musste ja schier aus Beton b e stehen. Irgendwie kam ihr auch das bekannt vor.
                  „Ich möchte nur reden“, knirschte er und versuchte sich weiter hereinz u drängen.
                  „Ja klar! Das sehe ich!“ Mit aller Kraft hieb sie ihre Ferse auf seine Zehen und drüc k te weiter gegen die Tür. Er fluchte laut und warf sich zeitgleich mit aller Kraft nach vorne. Die Tür wurde förmlich aus ihrem Rahmen gesprengt und Silke gut zwei Meter nach hinten geschleudert, wo sie unsanft auf ihrem Allerwertesten la n dete. Schon wieder ein Déjà vu . Der Fremde aber stand bereits in ihrem Vorzimmer, lächelte spöttisch auf sie he r ab und schloss betont langsam die Tür, die trotz seines Ansturms, wie durch ein Wunder, heil geblieben war. Silkes Herz begann zu rasen und sie versuchte in die Höhe zu ko m men, nach hinten zu robben oder wenigstens zu schreien. Doch die Luft blieb aus und ihre Kraft ebenso. Wenigstens gelang es ihr, sich am Boden ein wenig nach hinten zu schieben. Doch da war der Riese schon bei ihr und packte sie hart am Oberarm. Am rec h ten! Als wüsste er, dass er ihr durch die Attacke genau dort weh getan ha t te.
                  „Aua! Scheiße, was ...“ Sternchen tanzten vor ihren Augen. Selbst das spürte sich b e kannt an und allmählich hatte sie die Nase voll davon, alles so zu erleben, als wäre es schon ei n mal passiert.
                  „Ab jetzt hältst du den Rand, Weib! Ist das klar?“ Er zerrte sie endgültig in die Höhe, bugsierte sie ins Wohnzimmer und schleuderte sie dort auf die Sitzbank ihrer Essecke. Dann baute er sich vor ihr auf und ließ ihr ein wenig Zeit, um sich zu b e ruhigen. Was schlicht ein Witz war im Angesicht seiner b e drohlichen Statur. Wie ein Schrank ragte er vor ihr auf, nur dass er mit Sicherheit kein Einrichtungsg e genstand ihrer Wohnung war. Die Sternchen in ihrem Kopf ber u higten sich, aber ihr Atem ging noch viel zu schnell.
                  „Hier wirst du kein Geld finden“, stellte sie bemüht sachlich fest, doch das kost e te ihm nicht einmal ein m ü des Lächeln.
                  „Ich brauche dein Geld nicht. Ich brauche dich“, knurrte der Fiesling und Silke wurde gleich noch eine Nuance blasser. Das-ist-jetzt-bitte-nicht-wahr! Vergewalt i gung am hellen Tag in ihrer eigenen Wohnung? So bescheuert konnte das Leben doch nicht verlaufen! Nicht ihres! Silke war versucht erneut laut zu schreien, doch ein Finger über seinem Mund deutete schon im Vorfeld, dass sie
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