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Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Titel: Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)
Autoren: Elaine LeClaire
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löschen. Zu ihrer Linken hörte sie das unheimliche Zischen. Ein kurzer Blick zur Seite verriet ihr, dass die Feuerschlange sich geradewegs auf eine der Deckskanonen zu bewegte. Das kleine Pulverfass war gegen ein größeres gerollt, das unmittelbar neben einem Kugelhaufen stand. Rosalind rannte weiter, verzweifelt bemüht, den Hauptmast zwischen sich und die Deckskanone zu bringen, bevor beide Fässer explodierten.
    »Captain!« Rosalind warf sich schluchzend in Captain Andersons Arme. »Captain, Mr. Murdock ist wahnsinnig geworden! Er glaubt, Ihr seid ein englischer Freibeuter, der gegen jedes französische Schiff kämpfen will, das er sieht.«
    »Was ist los?«
    Captain Anderson und der Steuermann starrten sie an.
    »Bitte, Captain, er ist vollkommen von Sinnen! Er denkt, wir müssen zu der Brigantine an Backbord. Seht Ihr sie, da, zwischen der Fregatte und dem Handelsschiff?«
    »Ihr habt gute Augen, Mylady.« Captain Anderson nahm sein Fernrohr hervor und sah sich die drei Schiffe genauer an. »Ich glaub’s nicht! Die Fregatte und das Handelsschiff tauschen Signale!« Er rief zum Ausguck hinauf: »Peterson! Was sind das für Signale? Könnt Ihr sie erkennen?«
    Der Bootsmann kam herbeigelaufen. »Captain, Sir! Runter! An Deck ist ein Pulverfass umgekippt!«
    Seine letzten Worte gingen im dröhnenden Donner der Explosion unter. Die Wucht warf alle auf dem Achterdeck zu Boden. Obwohl sie kaum Luft bekam und übel aufprallte, war Rosalind dankbar, dass sich der Captain und sein Bootsmann zum Schutz auf sie stürzten. Sie versuchte, nicht auf die Schmerzensschreie der Verwundeten zu hören. Ein weit schlimmeres Blutvergießen stand in der Schlacht bevor, die unweigerlich folgen musste, wenn sie sie nicht aufhielt.
    Brennende Trümmer hagelten auf das Deck hinab und entzündeten überall kleine Feuer. Auch weitere Pulverfässer gingen in Brand, so dass kurz darauf vorn in der Nähe des Bugs die nächste Explosion einige kleinere Segel wegriss und Mastbäume zerlegte.
    Hände packten den Captain und seinen Bootsmann und zogen sie nach oben. Andere Hände rissen Rosalind hoch.
    »Du schwachsinnige kleine Hexe!«, knurrte Mr. Murdock. »Was soll diese Sabotage?«
    »Nehmt die Hände von ihr, Sir!«, befahl Captain Anderson barsch. »Ich weiß nicht, was in Euch gefahren ist, aber ich dulde nicht, dass eine Lady an Bord meines Schiffes so behandelt wird!«
    »Das ist keine Lady!«, konterte Mr. Murdock. »Sie ist die Hure eines französischen Piraten, der mehr gute englische Seeleute auf dem Gewissen hat als jeder andere seiner verderbten Landsleute!«
    »Wie könnt Ihr es wagen!« Rosalind wollte sich aus Mr. Murdocks brutalem Griff befreien. »Captain, ich bitte Euch! Sorgt dafür, dass er aufhört, so entsetzliche Dinge zu sagen!«
    Der Captain rief drei Namen, worauf die entsprechenden Matrosen aus dem Qualm und den Trümmern an Deck herbeigelaufen kamen. Jeder von ihnen war einen Kopf größer und deutlich kräftiger als Mr. Murdock.
    Mr. Murdock funkelte die drei wütend an. »Versteht Ihr denn nicht? Ich bin nicht Euer Feind! Das ist er!« Er zeigte mit einem Finger nach Backbord, wo sich die Etoile du Matin näherte. Sie kam mit beängstigender Geschwindigkeit näher. »Das ist Black Angel! Wir müssen ihn fangen! Stellt Euch doch nur vor, wie es sein wird, Black Angel endlich der Gerechtigkeit zu überführen!«
    »Seid nicht blöd, Mann«, sagte Captain Anderson. »Black Angel hat vor nicht einmal drei Wochen die Bird of Paradise gekapert. Er weiß, dass sämtliche britischen Marineschiffe auf der Suche nach ihm sind.«
    »Du weißt, dass das Black Angels Schiff ist!« Murdock schüttelte Rosalind. »Sag’s ihm! Sag dem Captain, wer das ist!«
    Rosalind lächelte. Jetzt durfte sie zur Abwechslung einmal mit ihm reden, als wäre er ein einfältiger Bediensteter. »O Edward! Diese Obsession muss aufhören! Seht doch nur, was sie mit Euch anrichtet!«
    »Du verräterische Schlampe!« Murdock war vorher schon wutrot gewesen, aber nun nahm sein Gesicht eine Farbe an, die wahrhaft ungesund aussah. »Ich werde dafür sorgen, dass du neben ihm hängst!«
    »Ahoi, Jamaica Pearl !«, rief eine englische Stimme. »Dreht bei! Dreht bei, im Namen Seiner Majestät!«
    Murdock blinzelte zu dem englischen Handelsschiff, das auf sie zukam. Er entriss Captain Anderson das Fernrohr und sah hindurch. »Ich fasse es nicht! Das ist die Elegance !«
    »Die Elegance ?« Rosalinds Herz klopfte vor Hoffnung und Angst.
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