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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)
Autoren: Gail Martin
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vernehmbar, und wieder heischte der König mit erhobener Hand Ruhe. »Als Gegenleistung«, fuhr er fort, »verlange ich nur, dass Ihr darin einwilligt, Lordprotektor meiner Tochter, Berwyn von Fahnlehen, zu sein, sollte sie jemals Eures Schwertes zur Verteidigung ihres Lebens bedürfen. Was sagt Ihr, Jonmarc Vahanian?«
    Tris beobachtete, wie Vahanian Berry einen nicht enden wollenden Moment lang stumm in die Augen sah, als ob er ihre Seele suchte. Dann, als die Spannung im Saal schon fast unerträglich war, nickte er.
    »Ich willige ein. Aber nur für ihren persönlichen Schutz – nicht für Ländereien oder Reichtümer oder Königreich.«
    »Jonmarc feilscht tatsächlich mit dem König!«, flüsterte Kiara Tris zu, der kicherte.
    »Überrascht dich das?«
    »Nicht wirklich. Egal was Carina sagt, ich mag ihn eigentlich ganz gern.«
    »Das ist gut, ich nämlich auch.«
    Staden schien von der Verblüffung, die Vahanians Feilschen allgemein hervorrief, nicht betroffen zu sein. Vielleicht hat aber auch Berry ihren Vater gut vorbereitet , dachte Tris schmunzelnd. »Einverstanden!«, verkündete der König. »Und nun empfangt meinen Segen, doch kniet nicht vor mir nieder, sondern vor Berwyn.«
    Vahanian zögerte erneut, und einen Augenblick lang dachte Tris, der stolze Söldner würde im letzten Moment einen Rückzieher machen, doch dann ließ er sich steif auf ein Knie nieder und neigte den Kopf. Staden nahm Vahanians rechte Hand in seine, und Berry legte ein Satintuch darüber.
    »Im Namen der Göttin und bei aller Macht ihrer Gesichter ernenne ich dich zum Baron Vahanian, Herr von Finsterwald und Kämpe Prinzessin Berwyns«, verkündete Staden, und der Saal brach in Beifallsstürme aus.
    »Erhebt Euch, Baron Vahanian«, dröhnte der König mit einem Lächeln im Gesicht. »Möge die Hand der Dunklen Lady Euch beschützen! Geht nun mit dem Segen unseres Königreichs und der Dankbarkeit unserer königlichen Person. Begrüßet alle Baron Vahanian, den Herrn von Finsterwald!« Vahanian erhob sich, und die Gäste im Saal jubelten ihm zu und klatschten Beifall.
    Vahanian bahnte sich seinen Weg durch eine Menge von Gratulanten zurück zu seinem Platz und ließ sich mit einem zufriedenen Grinsen in seinen Sessel sinken. »Mach schon – sag es!«, forderte er Carina auf.
    »Sag was?«
    »Weiß ich auch nicht«, stichelte er, »aber du hast doch immer was zu sagen!«
    Carina schenkte ihm ein wissendes Lächeln. »Rechne einfach damit, mehr von Gabriel zu sehen«, erwiderte sie honigsüß.
    Vahanian runzelte die Stirn und warf ihr einen misstrauischen Blick zu. »Wieso Gabriel?«
    »Da musst du Royster fragen. Er hat vorhin einige Legenden aus dieser Gegend zum Besten gegeben, die wirklich faszinierend waren.«
    »Ach ja?«, meinte Vahanian skeptisch. »Das werde ich überprüfen müssen.«
    »Tu das!«, sagte sie mit einem schalkhaften Grinsen.
    »Du musst immer das letzte Wort haben, stimmt’s?«
    »Ich doch nicht«, gluckste die Heilerin und interessierte sich plötzlich brennend für ihren Wein. »Nie.«
    »Du machst es schon wieder!«
    Carina blickte unschuldig weg. »Mache was wieder?«
    »Musst du nicht mal beten gehen oder so was?«
    Kiara beugte sich zu Tris hinüber. »Was meinst du, wie lange können sie so weitermachen?«, fragte sie ihn in verschwörerischem Flüsterton.
    Er zuckte die Schultern. »Wahrscheinlich die ganze Nacht. Willst du wetten?«
    »Aber ja doch! Ich kann ja ein bisschen von meinem Anteil an dem Haufen da einsetzen«, kicherte sie mit einem Nicken in Richtung ihrer Schätze.
    Die Feier zog sich bis weit in die Nacht hinein und verlor ihre Steifheit völlig, als die Turmuhr Mitternacht schlug und Staden sich gemeinsam mit einer widerstrebenden Berry verabschiedete. Carroway hielt es nicht mehr auf seinem Platz; er gesellte sich zu den Musikanten und verdiente sich den Respekt seiner Bardenkollegen mit einer gekonnten Jongliereinlage. Harrtuck und Soterius zog es zum Tisch der Gardisten auf der anderen Seite des Raums hin, und das schallende Gelächter von Zeit zu Zeit verriet Tris, dass Harrtuck dem Bier reichlich zugesprochen hatte und einige seiner Geschichten zum Besten gab. Zu Tris’ Belustigung war Royster unversehens zum exzentrischen Liebling der weiblichen Gesellschaft avanciert und verbrachte den Abend im Mittelpunkt eines Kreises adliger Damen, die sich darum rissen, am Kamin zu seinen Füßen zu sitzen und seinen Erzählungen von Leidenschaft und Heldenmut zu lauschen. Jae, der sich
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