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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)
Autoren: Gail Martin
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kicherte Vahanian und musste gleich darauf einem gespielt empörten Schwinger ausweichen. »Hey, immer mit der Ruhe! Ich meinte ja nur, dass du Kiara in diesem Kleid Konkurrenz machen kannst.«
    »Wirklich?«, vergewisserte sie sich mit einem raschen Blick auf Kiara, die gerade mit Carroway über den Glanz seiner Weste scherzte.
    »Absolut!«, entgegnete Vahanian und vollführte eine höfische Verbeugung, in der keine Spur von Spott lag. Der Söldner selbst war ganz und gar in schwarzen Samt gekleidet, der um Kragen und Ärmelaufschläge herum fast unmerklich ins Goldene spielte. Es ergänzte sein Haar und seinen Teint perfekt, und Tris kam zu der Überzeugung, dass Berry hier die Hand im Spiel gehabt hatte. Selbst sein Schwertgehenk hatte sie ihm anscheinend ausreden können, nur bei seinen ausgetretenen schwarzen Stiefeln war ihr das offenbar nicht gelungen.
    Der Söldner zupfte unbehaglich an seinem Kragen. »Ich würde immer noch gern wissen, wessen Entscheidung es ist, dass wir unsere Schwerter nicht mitnehmen dürfen. Eine blöde Regel, wenn du mich fragst.«
    »Du kannst in Gegenwart eines Königs kein Schwert tragen«, erwiderte Carina. »Das weiß jeder.«
    »Bitte um Vergebung«, sagte er und nahm ihr übliches neckisches Geplänkel wieder auf, »aber nicht jeder verbringt seine Tage bei Hofe. Ich gehe nirgendwohin ohne mein Schwert.«
    »Da, wo du normalerweise hingehst, ist das wahrscheinlich auch eine gute Idee!«
    »Es gibt noch eine kleine geschäftliche Angelegenheit, die noch nicht geregelt worden ist«, ergriff Tris mit einem Blick in Vahanians Richtung das Wort. »Wir müssen noch eine Rechnung begleichen.« Er ging zu einem Tisch und zog eine messingbeschlagene Truhe darunter hervor, die so schwer war, dass die Tischplatte unter ihrem Gewicht erbebte, als er sie darauf absetzte. »Ich habe dir deine Bezahlung versprochen, sobald wir Fahnlehen erreichen«, sagte er zu Vahanian. »Hier ist sie.«
    Tris klappte den Deckel auf: Ein ansehnlicher Haufen dhassonischen Goldes kam zum Vorschein, mehr als genug, um einen Mann bis ans Ende seiner Tage gut leben zu lassen. Tris sah Vahanian an, und eine unausgesprochene Frage hing zwischen ihnen in der Luft.
    Der Schmuggler bewegte sich nicht, und wohingegen seiner Haltung zu entnehmen war, dass auch ihm die Herausforderung in Tris’ Tonfall nicht entgangen war, waren seine Augen undurchdringlich, als er einen Moment lang schweigend dastand und die Truhe betrachtete.
    »Ich gehe bald nach Margolan«, sagte er schließlich. »Warum stellst du sie nicht irgendwo hin, wo sie sicher ist, bis ich zurückkomme.«
    Tris brach in Gelächter aus und klopfte seinem Freund auf den Rücken; auch Kiara und die Übrigen scharten sich um den Kämpfer und machten kein Hehl aus ihrer Freude über seinen Entschluss. Vahanian zuckte die Schultern, denn bei so viel Aufmerksamkeit fühlte er sich unbehaglich, aber dann musste er doch lächeln.
    »Das Festmahl wartet, geehrte Gäste«, intonierte ein Diener von der Haupttür aus. Hintereinander marschierten sie den Gang entlang, und Tris merkte, wie er, ungeachtet der beruhigenden Anwesenheit Berrys und der von ihrem Vater gelobten Unterstützung, den Atem anhielt, als die breite Tür aufschwang.
    Im Inneren des Bankettsaals erwarteten sie mit Speisen und Getränken reich beladene, festlich gedeckte Tische. Ein Diener führte sie zu dem Tisch am Kopf der Tafel, wo sie König Staden und der Königin Gesellschaft leisten sollten. Im mächtigen Kamin brannte ein helles Feuer, und der Geruch nach gebratenem Wildbret und köchelndem Glühwein hieß sie willkommen, als sie sich langsam durch die Menge schoben. Vier Musikanten stimmten eine fröhliche Weise auf Leier, Flöte, Zimbal und Trommel an, während kostümierte Künstler die Anwesenden mit den unterschiedlichsten Darbietungen erfreuten und Diener Bier ausschenkten.
    »Das nenn ich mal eine Feier!«, begeisterte sich Carroway. Sie nahmen die für sie gedachten Plätze am Tisch ein, und zu seiner Freude stellte Tris fest, dass er neben Kiara saß. Carina zu seiner Linken hatte Vahanian als Tischnachbarn, und Tris kam zu dem Schluss, dass Berry mit ihren Anweisungen an den Tafelmeister ihr Glück als Beziehungsstifterin versucht hatte. Für sich selbst hatte Berry den Platz neben Vahanian reserviert, und neben ihr sollten König Staden und die Königin sitzen. Zur Linken der Königin saßen Gabriel, Soterius und Harrtuck, am anderen Ende Royster und Carroway, am nächsten bei den
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