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Im Bann des Mondes

Im Bann des Mondes

Titel: Im Bann des Mondes
Autoren: Kristen Callihan
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atmete er aus. »Komm her. Ich will dich anfassen, damit ich sehe, dass du es wirklich bist.« Man sah, wie er schluckte. »Ich will dich berühren. Ich muss dich berühren.«
    »Ian.« Sie holte zitternd Luft. »Ich habe etwas getan.«
    Er hörte den reumütigen Unterton in ihrer Stimme, und sein Blick wurde wachsam. »Was?« Seine Stimme klang flach, verängstigt. »Was hast du getan?«
    Sie schlang die Arme fest um sich. »Das, was ich tun musste.« Er würde es nicht verstehen. »Ian … ich … ich habe Angst, dass du …«
    Er bewegte sich, ehe sie auch nur mit der Wimper zucken konnte, nahm sie in die Arme und riss sie an sich. Sofort lag sein Mund zärtlich fordernd und leidenschaftlich hungernd auf ihren Lippen. Sie erwiderte seinen Kuss und klammerte sich an Ian, weil er ihr Zuhause war, ihre andere Hälfte. Nun, nachdem er sie berührt hatte, fühlte sie sich wieder ganz und geborgen.
    Er beendete den Kuss zuerst, ließ sie aber nicht los. »Geht es dir immer noch nicht in deinen Dickkopf, Daisy-Meg, dass ich dich, egal, was du tust, immer lieben werde?«, wisperte er, während seine Hände ihr über Rücken, Schultern und Hals glitten. »Du kannst mir vielleicht das Herz brechen, aber das gehört dir ja eh schon.«
    Daisy schluchzte auf, als die Anspannung nachließ und sie nicht mehr an sich halten konnte. Ihr Herz konnte sie ihm nicht mehr schenken, ihre Seele hatte er bereits. Für immer. »Ian … ich hätte es dir sagen sollen. Ich weiß.«
    Er murmelte etwas Besänftigendes, während er sich auf einen Stuhl sinken ließ und sie an sich zog. Erst da merkte sie, wie sehr er zitterte. Er bebte am ganzen Körper. Doch seine Stimme war fest und seine Berührung sanft.
    »Ganz ruhig, Liebes.« Seine Finger fuhren in ihr Haar. »Ich verstehe.«
    »Es tut mir leid, dass ich dir Angst gemacht habe. Mir fiel keine andere Lösung ein. Ich …« Sie hielt inne und zupfte an einem losen Faden an seinem Kragen.
    »Ich verstehe, Daisy. Wirklich. Ich bin nicht froh darüber, dass du einfach gegangen bist und ich das Schlimmste annehmen musste, aber ich verstehe deine Angst.« Er küsste sie auf die Schläfe. »Wir werden darüber hinwegkommen. Das verspreche ich dir.«
    Sie klammerte sich noch fester an ihn und vergrub das Gesicht an seiner warmen Halsbeuge. All diese Stunden, die sie fort gewesen war. Höllische Stunden der Angst. Für sie beide. »Ich liebe dich, Ian. So sehr.«
    Er erstarrte, und sie konnte seinen Herzschlag an ihren Rippen spüren. Er stieß einen leisen Seufzer aus.
    Seltsam … aber sie konnte spüren, dass er lächelte. Ian lächelte immer mit dem ganzen Körper.
    »Ich bin zu Lucien gegangen.«
    Die Muskeln, die sie umschlangen, verwandelten sich in Fels. Ehe sie etwas erklären konnte, packte er ihre Oberarme. Seine Nasenflügel flatterten. »Was hast du getan?« Er sprach ganz leise, aber trotzdem hörte sie seine Angst.
    Mit zitternden Händen zog sie ihren Umhang auf und öffnete die lockere Bluse, die sie trug. Ihre empfindlichen Rippen konnten es noch nicht ertragen, von einem Korsett eingezwängt zu werden. Ian gab einen erstickten Laut von sich, als sie die Bluse auseinanderzog und den mit einem goldenen Faden genähten Schnitt zwischen ihren Brüsten enthüllte, unter dem ihr goldenes Herz tickte. Lucien hatte erklärt, dass ›aufgrund ihrer körperlichen Attribute ein Fenster nicht in Frage käme‹. Deshalb war alles wieder zusammengenäht worden.
    »Gütiger Himmel!« Ians Fingerspitzen schwebten über ihrem Brustbein. »Sag, dass du es nicht getan hast.« Er packte ihren Nacken und drückte seine Stirn gegen ihre. Sein keuchender Atem strich über ihr Gesicht. »Oh, zur Hölle, süße Daisy, warum?«
    Sie schloss die Augen und schlang einen Arm um seinen Hals. Sie musste ihn halten. Vor Unsicherheit und Unruhe bebte sie innerlich. »Du weißt, warum.«
    »Ja, das tue ich. Und es zerreißt mir das Herz.« Wieder fluchte er, und dann zog er sie fest an sich. Das intensive Gefühl der Geborgenheit schnürte ihr fast den Hals zu. »Meine tapfere Liebe.«
    »Ich weiß, dass es keine sehr attraktive Lösung ist …«
    »Es ist schön«, fuhr er ihr heftig dazwischen. »Das bist du, und es ist schön.«
    Sie drückte die Lippen auf seinen starken, warmen Hals, wo sein kräftiger Puls zu spüren war. »Du bist schön. An Herz und Seele.«
    Er hielt sie so behutsam, als wäre sie etwas Zerbrechliches und nicht die unzerstörbare Hülle, zu der sie geworden war. Aber sie wusste, dass er
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