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Im Bann des Mondes

Im Bann des Mondes

Titel: Im Bann des Mondes
Autoren: Kristen Callihan
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weh.«
    Seine Augen weiteten sich, und er ließ Daisy los, als hätte er sich verbrannt. Mit einem Fluch auf den Lippen sprang er auf, ohne sich darum zu kümmern, dass er nackt war. »Ja, und du tust mir weh«, fuhr er sie an. »Oder sind meine Gefühle so wenig wert, dass man noch nicht einmal über sie reden muss?«
    Daisy kam auch hoch und stieg aus dem Bett. »Mach dich nicht lächerlich. Natürlich sind sie wichtig.«
    »Ach ja?« Er zog die Augenbrauen hoch. »Ich sage dir, dass ich dich liebe, und von dir kommt nur völliger Blödsinn zurück. Bedeute ich dir denn gar nichts?«
    »Doch!« Sie hatte das Gefühl, als würden die Wände immer enger zusammenrücken. Bei seinen Fragen wurde ihr ganz heiß und Wut stieg in ihr auf. »Ich habe dich genauso gern wie du mich.«
    »Du hast mich gern«, knurrte er und winkte angewidert ab. Seine blauen Augen funkelten. »Langsam kann ich diesen Ausdruck ›gernhaben‹ nicht mehr ausstehen. Zur Hölle mit ›jemanden gernhaben‹!«
    Er stürmte zu ihr und nahm sie wieder in die Arme. Man merkte ihm an, wie aufgeregt er war, doch dieses Mal berührte er sie vorsichtiger. »Keine Ausflüchte mehr, Daisy-Meg. Hier sind nur du und ich. Sag es mir. Sag mir, warum du nicht akzeptieren kannst, dass ich dich liebe.« Zweifel flackerte in seinem besorgten Blick. »Warum kannst du nicht sagen, dass du mich liebst?«
    Sie entwand sich seiner Umarmung und stolperte nach hinten, als er auf sie zukam. »Weil du mich nicht lieben solltest. Du darfst es nicht«, schrie Daisy. »Ich bin nicht die Richtige für dich, Ian Ranulf. Ich bin sterblich, wenn du dich bitte erinnern würdest. Ich werde sterben!«
    Er zuckte zusammen. »Ja. An manchen Tagen kann ich an nichts anderes denken, und es schneidet mir ins Herz.«
    Sie keuchte und drückte eine Hand an ihren pochenden Kopf. »Und da fragst du mich, warum ich widerstehe?«
    »Ich weiß, warum du widerstehst«, erklärte er. »Warum ich so lange widerstanden habe.« Er kam noch einen Schritt näher. »Und ich habe es dir schon einmal gesagt, dass ich den Schmerz gern in Kauf nehme, wenn ich nur mit dir zusammen sein kann, Daisy, Liebste.« Ians Miene verdunkelte sich, während er sie durchdringend ansah. »Gestern warst du noch bereit, es zu versuchen. Gestern hast du eingewilligt, meine Frau zu werden.«
    Gestern war ihr Leben noch voller Hoffnung gewesen. Sie entwand sich seinen Armen und wankte zurück. »Gestern hatte ich mir noch nicht richtig klar gemacht, was wir einander bedeuten würden.« Sie wich vor ihm und dem Ausdruck in seinen Augen zurück, der von Verrat und Schmerz sprach und auf ihr Tun zurückzuführen war. »Ich will nicht darüber streiten, während du leidest. Ich will diese Dinge nicht jetzt sagen.«
    »Dann sag sie einfach nicht!«
    »Einer muss es tun. Ich weiß, wie sehr es dich am Boden zerstört hat, Maccon zu verlieren.« Ihr Magen verkrampfte sich, als er zusammenzuckte. »Und wenn wir so wie bisher weitermachen, wird es dir wieder passieren.« Sie versuchte, ihn zu berühren, doch er zuckte zurück. Ihre Finger ballten sich zur Faust, ehe sie die Hand fallen ließ. »Ein Mal kann ich selbstlos sein. Das zumindest kann ich für dich tun.«
    Das Weiße seiner Augen war rot und schimmerte, als er sie wütend ansah. »Du läufst weg. Mal wieder.«
    »Ja«, sagte sie und wich zurück. »Ich will nicht etwas sein, was du wieder bedauern wirst, Ian. Ich ertrage es nicht, der Grund für deinen Schmerz zu sein, wenn ich sterbe und dich allein zurücklasse.« Ein stechender Schmerz schoss durch ihren Kopf, und sie biss die Zähne zusammen. »Liebe sollte nicht die Vernichtung des anderen mit sich ziehen. Talent hatte recht. Ich mache dich schwach, Ian. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass ich es bin, die dich schwächt. Ausgerechnet dich … den stärksten Mann, den ich je kennengelernt habe.«
    Er sah sie eine Weile lang mit zur Seite geneigtem Kopf an, als wäre er verwirrt. Doch dann wich die Benommenheit aus seinem Blick, und er wirkte fast schon wütend.
    »Himmel!« Er stürmte los. Sein offener Mund legte sich in einem glühenden Kuss auf ihre Lippen, der von unendlicher Verzweiflung sprach. Sie erwiderte ihn mit all der Leidenschaft, zu der sie in der Lage war, und schmiegte sich an ihn, denn es würde das letzte Mal sein, dass sie es konnte. Er stöhnte und sein Kuss wurde sanfter, forschender, schmeichelnder. Und als sie sich schließlich voneinander lösten, sah er sie an.
    »Du hast mich nie
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