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Im Bann des Milliardaers

Im Bann des Milliardaers

Titel: Im Bann des Milliardaers
Autoren: Kim Lawrence
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natürlich auch Neid von Antonio Rochas gesprochen wurde.
    Der Name Rochas war schon immer Synonym für die internationale Hotelkette gewesen, doch seit dieser Mann sie nach dem Tode des Vaters übernommen hatte, hatte er nicht nur weitere Luxushotels der Kette hinzugefügt, sondern es waren auch ein Zeitungsverlag und eine Fluglinie hinzugekommen. Und jede Branche arbeitete extrem erfolgreich.
    „Ich will nicht …“, jammerte das Mädchen, als sein Vater es auf die Arme hob.
    „Im Moment ist mir aber ziemlich gleich, was du willst, Tamara. Madre mia , was hast du überhaupt da draußen mit dem Boot gemacht, wenn du nicht schwimmen kannst?“
    „Ich kann schwimmen. Das Ruder ist ins Wasser geglitten, und ich wollte es wieder zurückholen, doch dann bin ich ins Wasser gefallen. Da unten sind lauter Schlingpflanzen und Algen, meine Beine haben sich verfangen …“
    „Seien Sie nicht so streng mit ihr“, mischte Fleur sich ein. „Nach dem, was sie gerade durchgemacht hat …“
    „Kann ich nur hoffen“, fiel er ihr grimmig ins Wort, „sie hat ihre Lektion gelernt. Allerdings würde ich meiner Erfahrung nach nicht meinen Kopf darauf verwetten.“
    „Du armes Ding“, tröstete Fleur, als das Mädchen zu weinen begann. Doch jetzt fielen ihr zum ersten Mal auch die harten Linien um den sinnlichen Mund des Vaters auf. Die Kleine war nicht die Einzige, die im Moment eine schwere Zeit durchmachte.
    Es dauerte nicht lange, bevor sie aus dem Wald heraustraten. Leider ließen sie damit auch den Schutz der Bäume hinter sich. Der Wind wehte zwar nur schwach, aber auf dem freien Feld schnitt er wie ein eisiges Messer durch die nassen Sachen.
    Die Minuten verstrichen. Antonio lief auf und ab, wie ein Tiger im Käfig, schaute immer wieder den Pfad hinauf. „Wo bleiben die?“ Er warf einen vorwurfsvollen Blick auf Fleur.
    „Keine Sorge, sie müssen jeden Moment kommen.“ Da sie wusste, dass er nur aus Sorge um seine Tochter zu ihr in einem Ton sprach, als sei es ihre Schuld, dass der Notarzt noch nicht hier war, beließ sie es dabei.
    „Keine Sorge?“, herrschte er sie an. „Hier geht es immerhin um meine Tochter! Haben Sie überhaupt eine Ahnung …“ Er brach ab und ließ das Kinn auf die Brust sinken.
    Mitfühlend betrachtete Fleur ihn. Er atmete schwer, und ein Kloß bildete sich in ihrer Kehle.
    Mit gerunzelter Stirn sah er auf, ihr direkt ins Gesicht. „Haben Sie Kinder?“
    Die Frage kam völlig unerwartet, und Fleur versteifte sich. „Nein.“
    Bevor er Gelegenheit hatte, sich Fragen nach dem plötzlich gequälten Ausdruck in ihren wunderschönen Augen zu stellen, drang das Brummen eines Automotors durch die Nacht. Endlose Erleichterung durchflutete ihn, und einen Augenblick später kam auch schon der Ambulanzwagen in Sicht.
    „Mir ist so kalt.“
    Fleur konnte es dem Mädchen bestens nachfühlen. Sie sah zu, wie der Vater seiner Tochter die Hände rieb.
    „Der Notarztwagen ist hier, gleich ist alles wieder in Ordnung.“ Er fühlte, wie sie trotz der Kälte vor ihm zurückwich.
    Das Rettungsteam arbeitete schnell und effizient. Fleur stand ein wenig abseits, um die Arbeit nicht zu stören. Antonio stellte sich zu ihr und verfolgte, wie die Sanitäter seine Tochter auf die Krankentrage hievten und mit Gurten festzurrten.
    Als das Mädchen in den Wagen gehoben wurde, hielt einer der Sanitäter die Tür auf, damit Antonio dazusteigen konnte.
    „Nein! Er soll nicht mitkommen.“ Die junge Stimme wurde schrill vor Aufregung. „Er soll weggehen. Er soll mich in Ruhe lassen. Er ist nicht mein Vater.“
    „Ich bin ihr Vater.“
    Niemand wagte ihm zu widersprechen.
    „Er hat mich entführt! Ich will nach Hause! Ich will meinen richtigen Dad!“
    Diesem Ausbruch folgte betretenes Schweigen. Die Sanitäter musterten Antonio fragend, der wiederum zeigte das Mienenspiel einer Marmorstatue. Schließlich sahen die Männer einander hilflos an. Wenn der Mann mit in die Ambulanz steigen wollte, konnten sie nicht viel dagegen unternehmen.
    Der Sanitäter räusperte sich verlegen. „Vielleicht wäre es besser, wenn Sie … Das Mädchen ist …“
    „Ich verstehe schon“, unterbrach Antonio. „Ich folge Ihnen mit meinem Wagen.“
    Man merkte dem Sanitäter die Erleichterung an. Antonio sah mit steinerner Miene zu, wie die Türen zugeschlagen wurden und der Wagen mit Blaulicht davonfuhr, aber Fleur nahm an, dass er schon bessere Tage erlebt hatte.
    Der Sanitäter hatte ihr eine Decke überlassen. Fleur hatte ihm
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