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Im Bann des Adlers

Im Bann des Adlers

Titel: Im Bann des Adlers
Autoren: Gianina Baloff
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bestand aus Geschäftsessen und zu viel Alkohol. Richtige Freunde hatte er nicht und legte auch keinen Wert darauf, da er alles viel zu oberflächlich sah. Alle wussten, dass er häufig die Partnerin wechselte, da ihn die Damenwelt als sehr attraktiv eingestuft hat. Es blieb nicht aus, dass er immer wieder in zwielichtige Geldgeschäfte rutschte. Dadurch hätte er beinahe seinen Posten verloren, denn ein renommiertes Auktionshaus und ein Trinker, der mit dem Gesetz in Konflikt kommt, vertragen sich nicht gut. Eines Tages erlitt er den völligen Zusammenbruch. Er war körperlich komplett am Ende und war doch erst Anfang dreißig. Das war der Tag, an dem er verdächtigt wurde, ein Mädchen, mit dem er eine Nacht verbracht hatte, ermordet zu haben. Die Anklage wurde aus Mangel an Beweisen eingestellt. Er hatte tatsächlich nichts damit zu tun, aber diese Situation brach ihm beruflich und privat das Genick. Zudem musste er sich endlich eingestehen, dass er am Rande eines Alkoholikers war da das tägliche Trinken bei ihm schon zur Tagesordnung gehörte.
    Seine sogenannten Geschäftspartner nutzten sofort die Gelegenheit um einige gute Geschäfte, die er am Laufen hatte abzuziehen. So rutschte er mit Höchstgeschwindigkeit ab. Er bekam einfach keinen Fuß mehr auf den Boden, so sehr er sich auch bemühte, ständig scheiterten seine Verhandlungen und abends betrank er sich aus Enttäuschung sinnlos. Nach einem halben Jahr wurde er als untragbar entlassen. Nach acht Jahren harter Arbeit und keinerlei Privatleben wurde José allein gelassen in seiner größten privaten und beruflichen Krise. José dachte über sein Leben nach und ihm wurde klar, dass er etwas grundlegend ändern musste. Er suchte sich ein Häuschen weit weg von dem Trubel in Madrid und wurde in Valencia fündig. Bald darauf hatte er auch einen recht gut bezahlten Job in einem Antiquitätenladen. Damals seine absolute Rettung. Vincent, der Inhaber des Geschäftes nahm sich seine Vorgeschichte sehr zu Herzen und war wie ein Vater zu ihm. Er half ihm wieder auf die Füße. Da der Laden dank seines Geschäftssinnes in kurzer Zeit fast das Doppelte an Gewinn abwarf, wurde eine Zweigstelle eröffnet in Barcelona. Kurze Zeit später erlitt Vincent einen Herzinfarkt und musste kürzertreten. Er übertrug José sämtliche Vollmachten, und da er keine eigenen Kinder hatte, überschrieb er ihm nach zwei weiteren Monaten, auch seinen gesamten Besitz, einschließlich seiner Geschäfte. Plötzlich war José wieder ein reicher Mann. Er hatte sich geschworen niemals wieder so weit zu kommen, dass ihn die Arbeit auffrisst. Also machte er lieber etwas weniger Gewinn und nahm sich dafür ein paar sehr gute Angestellte.
    Genau in dem Moment als er dachte sein Leben könne nicht besser sein, da lernte er Jessica kennen. Sie joggte wie üblich morgens am Strand. José musste an diesem Tag noch in die Türkei fliegen um dort einen besonders alten Sekretär aus Mahagoni, persönlich in Empfang zu nehmen. Es war gar nicht geplant zum Strand zu gehen, da sein Flug schon um 11 Uhr ging, aber er konnte nicht richtig schlafen, seine Gedanken kreisten zu sehr um die Vergangenheit und das war nicht gut. Deshalb beschloss er, statt sich im Bett zu wälzen, in den frühen Morgenstunden ans Meer zu gehen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Da lief sie ihm entgegen. Schon als er den Kopf hob und sie auf ihn zu rannte, war ihm klar, dass sie noch zu seinem Glück fehlte. Jessica trabte an ihm vorbei und sah ihn nicht an. Aus einem plötzlichen Impuls heraus drehte er sich um und rief. „He; Sie können nicht einfach so an mir vorbeilaufen.“ Jessica wurde langsamer und drehte sich dabei halb um. „Sie sind mein Bote des Himmels, ohne Sie ist mein Glück nicht perfekt“, rief er so laut er konnte. Immer wenn er an diesen Moment dachte, wusste er, es war wirklich ein Wink des Himmels, dass er ihr nachrief. Nachdem sie doch noch ein paar Schritte weitergejoggt war, kam sie lächelnd wieder auf ihn zu.
    „Aha ein Bote des Himmels also, ich dachte immer die hätten Flügel und müssten nicht so wie ich jeden Morgen über den Strand hoppeln, um in Form zu bleiben.“ Noch heute musste er oft über ihre schlagfertige Antwort lachen. Was für eine Frau. Er wollte sie unbedingt wieder treffen, da er ja an diesem Tag zu einem Geschäftstermin flog, hatte er erst drei Tage später Zeit. Sie versprach, im Restaurante Poncho mit ihm essen zu gehen. Gott, wie er diesem Tag entgegen fieberte und
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