Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann der Wasserfee

Im Bann der Wasserfee

Titel: Im Bann der Wasserfee
Autoren: Sharon Morgan
Vom Netzwerk:
hatte, und er hatte breite Schultern. Wie geschaffen zum Anlehnen – oder zum Kämpfen.
    Sein Haar fiel ihm in dunkelbraunen Wellen über die Hälfte des Rückens. Sein Gesicht war kantig, soweit sie es von der Seite erkennen konnte. Ihr entging nicht, dass andere Frauen ihn interessiert betrachteten.
    Er trug eine Tunika aus feinstem Stoff. Sie besaß Verzierungen mit purpurnen Streifen, wie sie sonst nur üblich waren bei Knaben, höchsten Magistratspersonen und einigen römischen Priestern. Doch egal, welche Kleidung dieser Mann tragen würde, er war die personifizierte Versuchung. Schon allein wie er sich bewegte, so geschmeidig wie ein Raubtier, erzeugte ein Gefühl erregender Hitze in ihr. Ob er sich unter oder auf ihr auf ebensolche Weise bewegen würde?
    Der Mann drehte sich um, als würde er Dahuts Blick auf sich spüren. Sie errötete, dennoch konnte sie die Augen nicht von ihm wenden. Sie war wie gebannt von seiner Erscheinung.
    Viel konnte sie von der Vorderseite seines Gesichts nicht erkennen, da ihr der Wind das Haar ins Gesicht blies. Er war nicht schön im klassischen Sinne, dafür waren seine Gesichtszüge zu kantig, doch war attraktiv er auf herbe, männliche de Weise. Zu ihrem Bedauern wandte er sich wieder ab.
    Dahut strich sich das Haar aus dem Gesicht, während sie seinen breiten Rücken betrachtete. Welche Augenfarbe er wohl hatte? Zu schade, dass sie das nicht katte erkennen können. Wie lange er wohl in der Stadt bleiben würde?
    Die Anziehungskraft, die er auf sie ausübte, erschreckte sie. Vielleicht war gerade er der Mann, den sie für ihr Vorhaben brauchte.
    Das wäre nicht gut.
     
     
     
     

Kapitel 2

     
     
    »Keine Widerrede. Die härtesten Krieger sind schon an so etwas gestorben. Meine Großmutter wurde durch den Kratzer eines Hahns, der sich rötete, eiterte und ein Fieber erzeugte, dahingerafft«, sagte Ragnar. Er zog den widerspenstigen Dylan am Arm mit sich zum Haus der Heilerin Niamh, zu dem er sich durchfragte.
    Dylan sah ihn an. »Deine Großmutter war ein harter Krieger?«
    »Könnte man so sagen. Noch am selben Tag drehte sie ihm den Hals um und machte Hühnersuppe.«
    »Bei Barbaren aus dem Norden landet alles in der Suppe.«
    Ragnar grinste breit. »Schon möglich. Also los, zum Haus der Heilerin, wenn du nicht in der Suppe landen willst.«
    Dylan wollte sich aus Ragnars Griff befreien. »Es sind wirklich nur ein paar Kratzer.«
    »Ich habe die Wunden gesehen. Sie haben dir mit der Geißel den halben Rücken aufgerissen. Es ist die falsche Zeit, den Helden zu spielen. Du bist doch mein Gefährte, nicht wahr? Tot bist du mir nicht von Nutzen.«
    »So schnell sterbe ich nicht. Es haben schon ganz andere versucht, mich umzubringen.«
    »Was hast du eigentlich getan, damit sie dich für den Teufel halten?«
    »Die Frau mochte meinen Anblick nicht.«
    Ragnar betrachtete sein Gegenüber genauer. Sein Leib war sehr schlank, jedoch wohlgeformt. Seine Augen waren so dunkel, dass sie so schwarz wirkten wie sein Haar, was einen Kontrast zu seiner hellen Haut bildete. Dylans Nase war schmal, ebenso die feingeschwungenen Lippen.
    »Hässlich bist du nicht, im Gegenteil.«
    »Sie hat nicht zu mir gestanden, mich nicht gewollt, wie ich bin.« Bitterkeit lag in Dylans Worten. Er senkte die Lider.
    Sie waren vor der Tür der Heilerin angekommen.
    Dylan biss sich auf die Unterlippe. »Es ist wirklich nicht nötig.«
    Ragnars Blick fiel auf die Tür. Daran befand sich etwas Merkwürdiges aus Holz.
    »Was ist das?«, fragte Dylan.
    »So was habe ich auch noch nicht gesehen.«
    Ragnar klopfte an die Tür.
    »Wer ist da?«
    »Rhain Bedwyn aus Cymru und sein Begleiter Dylan. Wir sind auf der Durchreise. Mein Diener ist verletzt und benötigt Eure Hilfe.«
    Die Tür wurde geöffnet. Eine bemerkenswert schöne Frau mit leicht schräg stehenden blauen Augen und langem schwarzen Haar lächelte sie an. »Tretet ein.«
    »Ihr seid Niamh, die Heilerin?«, fragte Ragnar.
    Sie nickte. »So nennt man mich.«
    Ragnar hatte sie sich älter vorgestellt. In seiner Heimat war die Heilerin eine alte weißhaarige Frau. Diese hier schien zu jung dafür zu sein, denn diese Profession verlangte Erfahrung.
    »Was ist das für eine Gerätschaft an Eurer Tür?«, fragte Ragnar.
    »Gerätschaft? Ach, Ihr meint das Türschloss. Es wurde in Ägypten erfunden und soll meine Utensilien vor Dieben schützen. Immerhin habe ich auch Gifte in meinem Haus.«
    Ragnar erstarrte. »Gifte?«
    »Gifte können in der richtigen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher