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Im Bann der Ringe (German Edition)

Im Bann der Ringe (German Edition)

Titel: Im Bann der Ringe (German Edition)
Autoren: Andrea Bielfeldt
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Schreck saß ihr noch in allen Gliedern, doch allmählich erkannte sie, wo sie war. Sie lag immer noch in der Höhle, in die sie sich geflüchtet hatte. Es war immer noch dunkel. Und kalt.
    Cat biss sich auf die Lippen. „Das ist ein äußerst ungünstiger Zeitpunkt, um den Verstand zu verlieren, Catherine. Reiß dich zusammen!“ Sie befand sich nahe am Rand der Hysterie.
    Nachdenken! Ja, das war gut. Sie hatte geträumt und in diesem Traum war ihr Dionne erschienen. Als hässliche, böse Fratze, die versuchte, ihr die Kehle zuzudrücken. Cat schüttelte sich. Alleine der Gedanke daran war unerträglich.
    Was hatte das zu bedeuten? Sie wusste, dass ihre Träume nicht einfach nur Träume waren. Ihre Träume hatten immer eine Aussage. Und dieses Wissen machte ihr Angst. Was hatte ihre Freundin vor?
    Draußen knackte und raschelte es wieder. Cat zuckte zusammen. Schlichen die wilden Tiere immer noch um sie herum? Wie spät mochte es sein? Zitternd lag sie da und lauschte ängstlich in die Nacht. Dann hörte sie eine Stimme. Sie richtete sich vorsichtig auf und schüttelte den Kopf, um den Schatten des Traums zu vertreiben. Da – da war sie wieder. Jemand rief!
    Sie krabbelte schnell aus ihrer Höhle und horchte.
    „Cat? Wo bist du?“
    „Ric? Ric? Ric, hier bin ich!“, rief sie in die Dunkelheit.
    „Cat?“
    „Ja! Hier! In der Höhle!“
    Tränen der Erleichterung liefen ihr über das Gesicht, als sie Sekunden später den Lichtstrahl einer Lampe durch das Gebüsch blitzen sah. Ric hatte sie gefunden!
    „Cat! Endlich! Geht es dir gut? Bist du verletzt?“ Ric rannte auf sie zu, riss sie in seine Arme und drückte sie an sich. Und Cat ließ es geschehen. Ein Gefühl der Wärme und der Geborgenheit durchfuhr sie, als er seine Arme schützend um sie legte.
    „Ja, alles okay. Mir ist nur saukalt!“ Wie zum Beweis klapperte sie mit den Zähnen. Vor Kälte. Vor Erleichterung. Und vor Aufregung, ihm so nahe zu sein.
    „Warte.“ Ric löste den Gürtel von der Decke, rollte sie auseinander und legte sie um ihre Schultern. „Besser?“
    „Ja. Danke.“ Sie zog die Decke eng um ihren Körper. Das tat gut.
    „Ich rufe Ann an, damit sie sich keine Sorgen mehr machen muss.“ Ric trat einen Schritt zur Seite, zog das Telefon aus der Hosentasche und wählte die Nummer.
    „Ann? Ja. Ja, ich habe sie gefunden. Was? Nein, es geht ihr gut. Durchgefroren, ja. Ja, Cat trinkt noch Jaydens Medizin und dann kommen wir nach Hause! Wer? Ach so. Okay. Dann bis gleich!“ Ric legte auf.
    „Ann wartet auf uns. Levian ist auch da. Kannst du laufen oder soll ich dich tragen?“
    „Nein, diesmal kann ich laufen!“ Cat kicherte kurz auf, als sie daran dachte, wie Ric sie schon einmal aus dem Wald hatte tragen müssen. Ric sah sie durchdringend an.
    „Wirklich alles in Ordnung? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.“ Cat wurde noch blasser. Wie nahe er damit an der Wahrheit lag, konnte er ja nicht ahnen. Doch sie brachte ein halbwegs passables Lächeln zustande.
    „Nein, keinen Geist“, gab sie zurück. „Alles in Ordnung.“ Sie war sich nicht sicher, ob sie ihm davon erzählen sollte. Nach der ersten Erleichterung, dass er sie gefunden hatte und dass es ihm gut ging, kam der Gedanke, dass sie ihn möglicherweise in erneute Gefahr bringen würde, wenn sie ihm die Wahrheit sagte. Sie beschloss daher, den Traum vorerst für sich zu behalten.
    Cat nahm dankbar den Becher mit heißem Kaffee entgegen, den Ric ihr eingeschenkt hatte.
    „Was ist da denn drin?“ Er schmeckte anders als sonst.
    „Brandy. Wärmt auf. Trink!“, befahl er ihr und sah sie streng an.
    „Ja, Daddy!“ Und sie trank. Bis der Becher leer war. „So. Danke.“ Sie reichte ihm den Becher zurück. „Woher wusstest du, dass ich hier bin?“
    Cat saß eingehüllt in die wärmende Decke auf dem umgekippten Baumstamm vor der Höhle und warf Ric einen kurzen Blick zu. Obwohl sie sich in seinen Armen wohlgefühlt hatte, versuchte sie, ihre Hormone im Zaum zu halten. Es war besser. Für sie beide.
    „Ich wusste, dass ich dir mal von dem Platz erzählt habe. Was mich letztendlich darauf gebracht hat, war, dass du dich nicht gemeldet hast. Dein Handy lag zu Hause. Also konntest du nur irgendwo sein, wo es kein Telefon gab.“ Er legte die Taschenlampe auf dem Boden ab, schenkte sich auch einen Becher heißen Kaffee ein und setzte sich neben sie. Durch den schwachen Schein der Lampe war es fast so, als säßen sie vor einem Lagerfeuer.
    „Gut kombiniert,
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