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Im Bann der Ringe (German Edition)

Im Bann der Ringe (German Edition)

Titel: Im Bann der Ringe (German Edition)
Autoren: Andrea Bielfeldt
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zum Letzten genossen hatte. Kraftlos lag er neben ihr und schloss die Augen.
    Natalia sah erschöpft auf die Uhr und erschrak. Sie hatten die Zeit vergessen. „Mortimer! Nicht einschlafen! Du musst gehen. Es ist schon spät.“
    Das Risiko, dass er vielleicht kraftlos zusammensinken und den Weg zurück nicht mehr finden könnte – und das, wo sie kurz vor ihrem Ziel standen – durften und wollten sie nicht eingehen.
    Sie hatten nun endlich herausgefunden, wo die drei Ringe sich befanden. Durch ihre Hexenmacht war es Natalia ein Leichtes über den Körper einer labilen Seele an Elric heranzukommen, während Mortimer das Mädchen im Auge behielt. Auch wenn der erste Plan gescheitert war und dieses Mädchen seinen Ring nun bei sich trug – umso besser. Dann würden sie eben beide zusammen erhalten! Dafür hatte sie sich bereits einen Plan zurechtgelegt.
    Das einzige Problem war ihr Sohn.
    Er würde sie erkennen und somit ihr ganzes Vorhaben gefährden und daher musste sie sich von ihm fernhalten. Es gab nur den Weg über Catherine. Levian musste sich endlich mir ihr vereinigen, damit sie den Bund wieder auferstehen lassen konnten und somit die alleinige Herrschaft über den Bund wieder die ihre wäre.
    Und die Ringe mussten vernichtet werden, bevor das Nilamrut sie finden und in sich vereinen konnte!
     
    Widerwillig und schläfrig löste Mortimer sich von seiner Frau, sog den Anblick dieses nackten wunderbaren Körpers noch einmal tief in sich auf und küsste sie ein letztes Mal. „Und vermassele es nicht wieder, Natalia!“ Sein durchdringender Blick war das Letzte, was sie von ihm sah, bevor er durch das Portal trat, welches seit seiner Ankunft darauf wartete, dass er wieder eintrat, um in die Zwischenwelt zurückzugehen.
    Dann schloss es sich.
    Natalia stand auf, streckte sich und sah aus dem Fenster. Nein, sie würde es diesmal nicht vermasseln! Es war die perfekte Nacht! Der Mond stand endlich im sechsten Haus. Es konnte nicht besser sein.
    Sie zog sich den Morgenmantel über, der am Schrank hing, und begab sich zur Kommode.
    In der obersten Schublade bewahrte sie schon seit geraumer Zeit die Utensilien für diesen Moment auf: eine schwarze Kerze, eine getöpferte Schale, die Asche eines Verstorbenen, ein Skalpell für den Tropfen Blut des Beschwörers, einen persönlichen Gegenstand des Opfers, sowie das Buch der großen Zauber. All das war sicher in einer kleinen Holzkiste in der Lade verstaut. Genau genommen seit der Nacht, in der Elric, der Verräter, zum zweiten Mal mit ihr geschlafen hatte.
    Andächtig nahm sie die Kiste heraus und machte es sich mit ihr zusammen auf dem weichen Teppich bequem. Sie packte alle Gegenstände aus, legte sich alles in richtiger Reihenfolge zurecht und zündete die Kerze an.
    In die tönerne Schale schüttete sie ein kleines Häufchen Asche. Es war Asche, die sie kurz vor dem Begräbnis aus einer Urne entwendet hatte, als sie sich auf dem Friedhof umgesehen hatte. Wer genau nun als Staub vor ihr lag, wusste sie daher nicht, aber das war auch egal.
    Dazu gab sie den persönlichen Gegenstand ihres Opfers. Ein Brusthaar von Ric, welches sie ihm herausgezupft hatte, während er nach dem Sex erschöpft in ihrem Bett schlief.
    Dann setzte sie das Skalpell an ihren linken Daumen und zog es mit einem schnellen Schnitt über die weiche Fingerkuppe. Sie hatte zu tief angesetzt, es blutete mehr, als es eigentlich sollte und sie musste aufpassen, dass nicht mehr als nur ein Tropfen in die Schale fiel. Danach wickelte sie sich ein Papiertaschentuch um den Daumen, um die Blutung zu stoppen.
    Sie griff nach dem Buch der Zauber, schlug das Buch auf der bereits markierten Seite auf und legte es vor sich auf den Boden.
    Sie schloss die Augen, atmete tief ein und langsam wieder aus. Und dann begann Natalia – der Geist von Levians Mutter im Körper von Dionne Miller – den Zauberspruch abzulesen, der ihr die Macht zurückbringen sollte, die sie so dringend benötigte.
     
    „Luna steht im sechsten Haus
    Schwarzes Licht, hol seine Seele raus.
    Elric Matalion – ich verbanne dich
    Dunkelheit soll ziehen dich ins finstere Licht.
    Folgen wirst du von nun an meinem Willen
    Von nun an nur noch meinen Hunger stillen.
    Blut zu Asche gibt mir Kraft
    Zu erlangen über dich die Macht.
    Verbrenne nun, sei befreit
    Ich verbanne dich in Ewigkeit!“
     
    ENDE
     
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Quellennachweise
     
    ¹ aus dem Musical ‚Tanz der
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