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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)
Autoren: Christine Guthann
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ein.
    „Wenn du dein Herz anhältst und in einen langen Schlaf fällst, wird Effèlan endlich begreifen, wie stark seine Gefühle für dich sind und das weder der Thron, noch die Macht über Faranjoma irgendeine Relevanz besitzen. Er wird nicht nach Faranjoma zurückkehren, sondern hier bleiben, um dich zu beschützen. Die Ashjafal werden sich aus den Wäldern König Tahuts zurückziehen und den Krieg wird es nicht mehr geben. Es wird eine lange Ära des Friedens anbrechen. Vielleicht hilft dir das, das Richtige zu tun.“
    „Schlussendlich wird sich Nyasintas Wunsch erfüllen. Du wirst damit deinen richtigen Vater, König Tahut, von der großen Bedrohung durch die Magischen Ritter befreien“, fügte Algament noch hinzu.
    Aus der Kammer des Auges erklang ein lautes Krachen, und der ganze Sehende Turm erbebte unter einer gewaltigen Erschütterung. Ignita flatterte erschrocken mit den Feuerflügeln, sodass einige Funken davonstoben und Mirays Haare versengten.
    „Beeil dich ein bisschen“, zischte sie. „Wir haben kaum noch Zeit übrig.“
    In der Kammer des Auges zerbrach etwas, und Stimmen brüllten sich gegenseitig an. Miray hörte Daris Stimme aus dem Chaos heraus.
    „Dari ... ich werde sie nie wieder sehen. Vielleicht ist sie in Gefahr“, murmelte Miray.
    „Du musst dich jetzt entscheiden“, drängte Jonkanur. „Sie werden gleich hier sein.“
    „Also gut, ich habe mich entschieden“, sagte Miray und blickte die Drachen selbstsicher an.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    49. Abschied
     
     
     
     
    In der Kammer des Auges fiel soeben Estarius mit gezücktem Schwert über König Effèlan her, der eine der langen Glasscherben, die den Boden bedeckten, an sich riss und einen Mark und Bein erschütternden Schrei ausstieß.
    Dari stand vor dem zerbrochenen Drachenauge und hielt Fay am Arm fest, die am ganzen Leibe zitterte und bebte.
    Man konnte deutlich sehen, dass Effèlan dem hünenhaften grauen Elb nicht viel entgegenzusetzen hatte. Der König war zwar kein kleiner Mann, aber er war nicht mehr jung. Estarius dagegen wurde von einer Rücksichtslosigkeit getrieben, die nur aus Todesangst entstehen konnte. Oder vielleicht galt es nur noch den letzten Gegner zu bezwingen, der sich ihm in diesem Leben in den Weg stellte...
    „Wenn du an mir vorbei willst“, keuchte Effèlan, „dann nur über meine Leiche.“
    „Es wird mir ein Vergnügen sein“, entgegnete der Elb mit rauer Stimme. Sein schwarzes, schartiges Schwert, das von dunkler Magie glühte, erhob sich langsam zu einem kräftigen Schlag.
    Effèlan würde unweigerlich mit seinem Leben bezahlen. Trotzdem richtete sich der König tapfer auf. Wilde Entschlossenheit spiegelte sich in seinen traurigen Augen. Er war bereit, seinem Tod ins Angesicht zu blicken, als der Sehende Turm noch einmal wie zuvor erbebte und ein heftiger, heißer Lufthauch von oben über die kleine Treppe in die Kammer herabfuhr. Effèlan wurde von den Füßen gerissen und fiel mitten in die Scherben des Drachenauges hinein.
    Estarius wandte sich zu Dari und Fay um und blickte sie mit seinen silbergrauen Augen an. Die Lichtfee konnte sehen, wie der Glanz darin brach und der Graue Hexer langsam zu verblassen begann.
    „Es ist vorbei“, zischte sie Fay ins Ohr, der die Tränen über die Wangen liefen.
    Estarius öffnete den Mund, als wollte er noch etwas sagen, aber der Laut verflüchtigte sich wie ein Stöhnen, und dann war nur mehr schwarzer Rauch zu sehen, der rasch davongeweht wurde.
     
    Vor dem Sehenden Turm setzte sich das seltsame Schauspiel fort. Die Grauen Hexer, die in einer dicht gedrängten Menge vor dem Turm standen, begannen zu verblassen. Einer nach dem anderen löste sich in schwarzen Rauch auf, der über der alten Stadt der Drachenhüter in dichten Schwaden dahinzog. Nur die vier Gesichtslosen blieben bis zuletzt von der grausamen Zerstörung unberührt. Sie standen vor der Treppe des Sehenden Turmes, dem Marmorpferd gegenüber und hielten sich gegenseitig an den Händen fest. Eine ganze Weile sah es so aus, als wären sie der Katastrophe gewachsen. Aber endlich begann sich auch um die zerschlissenen Säume ihrer Mäntel schwarzer Rauch zu ringeln. Kurz bevor sie sich ganz auflösten, nahmen sie ihre wahre Gestalt an, und ein zufälliger Beobachter hätte vier greise, gebeugte Männer vor dem Tor stehen gesehen, die sich gegenseitig mit uralten Augen trauervoll anblickten. Dann erfasste sie der Wind und verwehte sie über die Mauern der
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