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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)
Autoren: Christine Guthann
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Drachenhüterin von meiner Mutter übernommen hatte, ging ich mit Tahut nach Shidabayra und regierte von dort aus. Die meisten Menschen, die damals noch hier lebten, und es waren zu dieser Zeit nicht mehr sehr viele, wanderten später nach Faranjoma aus, und die Stadt wurde zu der verlassenen Geisterstadt, wie du sie heute gesehen hast.
    Zu meinen Lebzeiten bin ich jedes Jahr einmal hierher gereist und besuchte den Sehenden Turm. Aber nach meinem Tod kam niemand mehr her.
    Als ich dich damals bei Effèlan lassen musste, brach eine schlimme Zeit für mich an. Ich wurde stärker von den Albträumen gequält, die das Schwarze Buch verursachte, als jemals zuvor. Durch meine schlechte Gemütsverfassung erlangten die Grauen Hexer hin und wieder Macht über meine Gedanken. Ich spürte, dass sie versuchten, mich nach ihrem Willen zu lenken, aber ich blieb lange Zeit standhaft.
    Nach Fays und Lucys Geburt wusste ich, dass ich etwas gegen das Schwarze Buch unternehmen musste. Ich hatte große Angst, dass die Hexer Besitz von meinen Kindern ergreifen könnten. Außerdem zeigte mir mein Orakel, dass Tahut die Grauen Hexer in der Zukunft aus ihrem Buch befreien würde. Da meine Mutter zu diesem Zeitpunkt nicht mehr lebte, dachte ich, das Recht zu haben, meinen Schwur brechen zu dürfen. Ich ahnte damals nicht, dass gerade diese Entscheidung die zukünftigen Ereignisse in Gang bringen würde. Ich nahm mir vor, das Schwarze Buch zu vernichten. Natürlich hatte mich meine Mutter davor gewarnt, und auch die alten Überlieferungen aus Shindistan warnen davor, das Buch zerstören zu wollen, aber ich dachte einen sicheren Weg gefunden zu haben.
    Da die Grauen Hexer im Besitz des Iluminai-Amuletts waren, als Marja sie mit Firinturs Hilfe in das Schwarze Buch verbannt hatte, wusste ich, dass die Kräfte des Medaillons auch jetzt in dem Buch wirksam sein mussten. Natürlich konnte das niemand mit Sicherheit sagen, denn keiner kannte den Aufenthaltsort des Amulettes genau. Ich ging also ein großes Risiko ein. Ich führte ein Ritual in Shidabayra durch, währenddessen ich die Kräfte des Medaillons wecken wollte. Ich wollte so die schwarze Magie des Buches in weiße verwandeln und hoffte, dadurch die darin gefangenen Hexer auslöschen zu können.
    Leider überschätzte ich meine Fähigkeiten ...“ Nyasinta hob den Kopf und blickte Miray traurig an. „Es hat nicht funktioniert. Um das Schlimmste zu verhindern, nämlich dass die Hexer sich aus dem Buch befreien konnten, musste ich es mit meiner Lebensenergie versiegeln. Schlimmer noch als das, war der Umstand, dass Tahut mich an jenem Tag suchte und in der letzten Phase meines Rituals im Gewölbe der unteren Kerker erschien, in dem ich mein Vorhaben verwirklicht hatte.
    Er bekam einen großen Schrecken und konnte sich aufgrund der wirkenden Kräfte nicht mehr von der Stelle rühren, bis ich mit meiner Lebensenergie das Buch verschlossen hatte.
    Er sah Dinge, die er nicht verstehen konnte und nicht für seine Augen bestimmt waren. Er verlor den Glauben an mich und verfiel auf den Gedanken, die Magie hätte mich zu einer schändlichen Tat verführt. Er wusste ja nichts von dem Schwarzen Buch und den Grauen Hexern darin, die ich zu hüten hatte. Das war ein Geheimnis, das ich als führende Drachenhüterin vor den Ohren und Augen anderer zu bewahren hatte.
    Da ich mein Leben hingab, konnte ich weder Tahut noch meinen Kindern erklären, was geschehen war. Die Folge war Tahuts große Angst vor jeder Art der Zauberei, die er alle bis heute spüren lässt. Deshalb hat Tahut schlussendlich die Grauen Hexer heraufbeschworen, und das ist auch der Grund, weshalb du heute hier stehst und warum ich diesen Brief geschrieben habe. Er diente nur als Sicherheit, falls mir während des Rituals etwas zustoßen sollte.
    Es tut mir sehr leid ... ich habe viel Schlechtes über meine Familie gebracht.“
    „Sie hätten es verstanden ...“, begann Miray, verstummte aber, als er bemerkte, dass er allein in der Kammer des Auges stand. Er betrachtete seine Hand. Keine lederne Fessel zierte mehr das Gelenk. Mühelos zog Miray sie durch die Lichtschranke und trat an das geschlossene Drachenauge heran.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    48. Der Ring der Drachen
     
     
     
     
    Fay konnte nun alles so sehen, wie es früher einmal hier gewesen sein musste. Sie stand mit Estarius vor den Stufen, die zum Sehenden Turm hinaufführten und blickte auf die alte
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