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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)
Autoren: Christine Guthann
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Stadt der Drachenhüter zurück. Es war Nyasintas Seidentuch, das ihr die alte Welt dort unten offenbarte. Viele verwunschene Drachen lagen unten begraben. Sie bildeten Tunnel, Brücken, Paläste und vieles mehr. Fay konnte ihre alten Herzen schlagen sehen und ihre blinzelnden Augen, die zu ihr heraufblickten.
    Sie wissen es, durchzuckte es die Prinzessin. Wenn sie es wissen, warum sehen sie nur zu und greifen nicht ein?
    Estarius war vor das Tor des Sehenden Turmes getreten und versuchte es zu öffnen, aber seine Bemühungen blieben erfolglos. Er wandte sich Fay zu, die in die alte Stadt hinunterstarrte.
    „Komm hierher. Wir brauchen das Iluminai. Die Türe lässt sich ohne das Zeichen nicht öffnen.“
    Fay wandte sich um und sah zur Turmspitze hinauf.
    „Beeil dich ein bisschen!“, drängte Estarius.
    Fay rührte sich nicht von der Stelle.
    „Was ist mit dir, Mädchen!? Hast du es dir auf einmal anders überlegt?“
    Fays Blick saugte sich an einer Stelle neben dem kleinen Marmorpferd fest. Im Schatten der Statue stand Dari und sah ihr geradewegs in die Augen. Dabei war es doch unmöglich, dass die Lichtfee sie sehen konnte!
    In Daris Augen lag eine Bitte. Die Bitte, es nicht zu tun.
    „Fay!“, drängte Estarius. „Wir haben keine Zeit. Wenn dein Bruder zu Ende bringt, was er begonnen hat, werden die Gesichtslosen sterben.“
    Die Gesichtslosen standen auf der anderen Seite, vor dem Tunnelausgang, der sie hierher geführt hatte und bildeten einen Kreis. Sie waren zwar jetzt wesentlich lebendiger, als sie Fay je zuvor erlebt hatte, aber sie wurden dadurch auch hektischer und wirkten besorgt um das Geschehen rund um sie herum. Bisher hatten sie allen Dingen gleichgültig gegenüber gestanden. Aber seit sie von Mirays Elbenherz zehrten, hatte sich ihr Verhalten deutlich verändert.
    Als Fay sich nicht von der Stelle rührte, wandten sie ihr ihre Gesichter zu.
    Fay konnte, Dank Nyasintas Seidentuch, ihre trügerischen Augen sehen. Sie glotzten sie an. Voller Gier und Ungeduld. Was bildest du dir ein, schienen sie zu sagen. Was glaubst du eigentlich, wer du bist?
    Fay wandte sich Estarius zu und stieg langsam die Stufen hinauf. Sie spürte, wie Daris Blick ihr folgte. Sie streckte den Arm aus, um das Iluminai zu entblößen, als sie vor der letzten Stufe innehielt.
    Estarius sah sie mit gerunzelter Stirn an. Er bebte vor Ungeduld.
    „Nein, ich kann es nicht tun“, stammelte Fay auf einmal und schlug Nyasintas Seidentuch zurück. Wie ein Albtraum fiel die Wirklichkeit über sie her und ließ sie taumeln.
    Als Estarius ihren Arm packen wollte, schoss auf einmal ein Schatten hinter dem Marmorpferd hervor und schlug die Hand des grauen Elben mit einer heftigen Bewegung zur Seite.
    Dari riss Fay zurück und hielt sie an den Schultern fest.
    „Du willst dich allein gegen eine ganze Armee Grauer Hexer stellen?“, erkundigte sich der graue Elb nur wenig überrascht.
    „Ich bin immer noch die Kaiserin der Lichtfeen“, entgegnete Dari wütend.
    „Da kam mir aber etwas anderes zu Ohren“, meinte Estarius. „Und ich kann sehen, dass deine Kräfte geschwächt sind.“
    „Du musst das nicht tun“, warf Fay ein, die die Stadt nun so sah, wie sie wirklich war. Tot und verlassen.
    „Ich bin es nicht wert.“
    Dari wandte sich Fay mit blitzenden Augen zu. „Du wirst einmal Königin von ganz Faranjoma sein!“, schrie sie ihr ins Gesicht. „Du ganz allein! Lucy ist keine Herrscherin, das wissen wir beide, und Miray wird es nicht mehr geben. Also hängt alles von dir ab.“
    Fay riss sich los, sank vor den Hufen des Marmorpferdes auf den Boden und begann hemmungslos zu weinen. Estarius und Dari blickten beide mit gemischten Gefühlen auf die Prinzessin nieder.
    Die Gesichtslosen drängten näher und gaben Estarius mit eindeutigen Gesten Befehle. Aber auf einmal schien auch der graue Elb zu zögern.
    „Ich weiß, dass ihr ein guter Mann wart, Estarius“, wandte sich die Lichtfee an ihn. „Und ich weiß, dass Ihr das alles gar nicht tun wollt.“
    „Ich habe Miray schon einmal laufen lassen“, zischte der Elb. „Und das nur, weil ich mich daran erinnert habe, wie ich früher einmal war. Aber jetzt ist meine Geduld zu Ende.“
    Er lief die Stufen noch einmal hinunter, packte Fay an der Hand und zerrte sie zum Tor.
                                                                              *
    König Effèlan hatte die Szene von einem sicheren
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