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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)
Autoren: Christine Guthann
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flackern.
    „Erschießt sie!“, brüllte der Ritter mit dem Banner, und drei der großen Krieger holten ihre Bögen von den Rücken. Sie legten Feuerpfeile auf die Sehnen und zielten auf die fliehenden Wächter. Ein Pfeil flackerte in hellem Rot, ein anderer in dunklem Blau. Schon flogen die ersten Geschosse von den Sehnen.
    Sofort riss einer der Wächter seinen Rappen herum und jagte mit einem gewagten Sprung über einen tiefen Graben hinweg. Der Feuerpfeil, der ihn nur mit knapper Not verfehlte, prallte gegen den Stamm einer Sturmweide und verlosch.
    Der andere Wächter schwenkte nach rechts und trieb seine zierliche Stute in einen dunkleren Bereich des Waldes hinein. Hier standen die Bäume so dicht beieinander, dass es den Rittern mit ihren groben Schlachtrössern unmöglich war, ihn weiter zu verfolgen. Die Pferde scheuten vor der Dunkelheit und warfen den einen oder anderen Ritter aus dem Sattel. Flüche und Gezeter erhoben sich über die Schar Krieger. Nur Andamar, der Anführer mit dem wehenden Banner, blieb der kleinen Rappstute auf den Fersen. Sein Zelter war zierlicher als die übrigen Kampfrösser, und der Ritter war der Reitkunst so mächtig, dass er den begrenzten Raum in diesem Waldteil zu meistern vermochte.
    Trotzdem flog das Pferd des gejagten Wächters wie ein Vogel immer schneller vor Andamar zwischen den Stämmen dahin. Es schien, als wären die Bäume der schmächtigen Stute überhaupt nicht im Weg. Es gestaltete sich für den Ritter aus Effèlan nicht einfach, den Vorsprung aufzuholen. Sein Pferd begann zu keuchen und weißer Schaum flockte von seinem Maul. Jetzt konnte Andamar endlich den wehenden Schweif der schwarzen Stute direkt vor sich sehen. Der Wächter im Sattel war von zierlicher Statur, und so nahm der Ritter an, einen jungen Knappen vor sich zu haben, der erst seit kurzer Zeit seinen Dienst in der Garde des Königs von Shidabayra versah. Es war unglaublich, dass die beiden Bürschchen einem Dutzend Ritter solche Schwierigkeiten bereiteten! Andamar knirschte zornig mit den Zähnen, als auf einmal der zweite Wächter mit seinem Rappen hinter ihm aus der Finsternis geschossen kam. Den hatte er beinahe vergessen!
    Seine schwarze Stute schien zu fliegen, als wären ihr Flügel gewachsen.
    Windpferde! schoss es Andamar durch den Kopf. Die beiden reiten die legendären Windpferde von Faranjoma. Da wundert mich nichts mehr!
    Er warf die kannelierte Holzstange, mit dem Banner an ihrer Spitze, achtlos zwischen die Bäume, um beide Hände freizubekommen. In dem Moment hatte aber der angreifende Wächter sein Silberschwert bereits gezogen und ließ die scharfe Kante gegen die Seite des Ritters aus Effèlan prallen. Die Klinge zerteilte die schwarze Rüstung mühelos und ein Blutfaden sickerte daraus hervor. Andamar sackte getroffen nach vorne, fasste dabei aber gleichzeitig nach einem kleinen, bestickten Lederbeutel, der am Sattelknauf seines Zelters baumelte und griff hinein.
    Als der kleinere Verfolger genau neben ihm war, drehte er sich blitzschnell um, und schleuderte dem Burschen eine Hand voll blaufunkelndem Feuerpulver ins Gesicht. Der Wächter schrie auf, griff in die Zügel der Rappstute und blieb in einer Wolke aus kleinen und größeren Explosionen hinter dem Schlachtross und seinem Reiter zurück.
    Andamar stieß ein triumphierendes Lachen aus und gab seinem Zelter die Sporen. Den einen hatte er erledigt, aber der andere Wächter lag immer noch vor ihm.
    „Nur du und ich, Bürschchen“, murmelte der Ritter. „Jetzt sind nur noch wir beide übrig.“
    Er würde dem jungen Wächter schon heimleuchten. König Tahut von Shidabayra war selbst schuld, wenn er Kinder für sich kämpfen ließ.
    Die schwarze Stute war schnell. Schneller, als jedes andere Pferd, das der Ritter je gesehen hatte. Aber sie kam trotzdem langsam näher. Der gehisste Schweif war bald keinen Meter mehr von Andamar entfernt. Plötzlich schlug der Wächter noch einmal einen Haken und flitzte zwischen den Sturmweiden in eine Senke hinab. Die Bäume traten auf einmal zurück, und silbernes Mondlicht flutete über eine dunkle Fläche.
    Andamar erkannte zu spät, dass der Gejagte ihn in eine tödliche Falle gelockt hatte. Sein Zelter stieß einen gequälten Schrei aus, knickte in der Vorderhand ein und schleuderte dabei seinen hilflosen Reiter aus dem Sattel. Der Ritter sah noch, wie ein großer Stein auf ihn zugeflogen kam, dann wurde alles sc hwarz um ihn herum...
    Im selben Augenblick griff der zierliche Wächter
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