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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)
Autoren: Christine Guthann
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viele sind nach Falgamond und Yrismin geflohen, oder sie haben sich anderswo versteckt.“
    „Wie lange, denkst du, werden wir nach Effèlan brauchen?“, wollte Lucy wissen.
    „Sicher sehr viel länger, als bis Vater merkt, dass die beiden Wachen, die er eigentlich dorthin hatte schicken wollen, gefesselt in ihren Betten liegen.“
    Lucy schauderte bei der Erinnerung an ihren Aufbruch in Shidabayra. Sie konnte immer noch nicht fassen, dass sie die Männer mitten in der Nacht an ihre Betten gefesselt hatten. Die Wachen waren eigentlich für die Mission auserkoren gewesen, die Depesche des Königs nach Effèlan zu bringen. Die Depesche, die nun unter Lucys Gürtel steckte.
    Dann hatten die Prinzessinnen die Rüstungen gestohlen und sich selbst, statt der beiden Männer, davongemacht.
    „Wie erklären wir denen in Effèlan unser Erscheinen?“, jammerte Lucy. „Ich weiß nicht ... mir kommt die ganze Idee auf einmal so dumm vor.“
    „Wir sind die Töchter des Königs von Shidabayra, wir sind von königlichem Geblüt und Prinzessinnen, wir brauchen denen gar nichts zu erklären“, entgegnete Fay und straffte den Rücken.
    Lucy schwieg, drehte sich aber im Sattel um und kramte eine alte, zerschlissene Landkarte aus dem Reisegepäck. König Tahut hatte mit seiner winzigen Schnörkelschrift überall Beschreibungen hinterlassen. Die eigentlichen Grenzlinien waren nur mehr für ein geübtes Auge zu erkennen.
    „Wir sind jetzt genau hier.“ Lucy tippte mit dem behandschuhten Finger auf eine Stelle im Wald von Yspiria. „Und wir müssen nach Falgamond.“ Ihre Fingerspitze fuhr zu einem größeren Ort, der an der Grenze zwischen Yspiria und Ayn eingezeichnet war.
    „Du wirst sehen, im Nu sind wir dort“, prophezeite Fay und trieb ihre schwarze Stute in Galopp. Lucy faltete die Karte rasch zusammen und folgte der Schwester, aber die Gedanken in ihrem Kopf wollten noch lange nicht enden.
     
    Als Vater den Brief ihrer verstorbenen Mutter überreicht bekommen hatte, war in Shidabayra alles anders geworden. Kurz nachdem die Magischen Ritter im Wald von Yspiria eingefallen waren, war der amtierende Drachenfürst, Nevantio von Romec, aus seinem Sternenturm herabgestiegen und hatte Tahut ein kleines, perlbesetztes Kästchen übergeben. Die Familie hatte gerade versammelt am Frühstückstisch gesessen, als der Drachenfürst erklärt hatte, Nyasinta habe ihn vor ihrem Tode beauftragt, dem König am heutigen Tage dies Kästchen zu überreichen. Am achten Tag des dritten Mondes im 345sten Jahr des Drachen Algament.
    In der Schatulle hatte fein säuberlich ein Brief gelegen und darin hatte Nyasinta folgende Nachricht an den König hinterlassen:
     
    Liebster Tahut!
     
    Es ist Deine Frau, die Dir diese Zeilen schreibt. Vermutlich weile ich heute nicht mehr unter euch, denn Drachenhüter wissen immer, wann ihre Zeit gekommen ist. Deshalb muss ich Dir eine dringende Botschaft übermitteln, die ich auf anderem Wege nicht mehr zu Dir schicken kann.
    Mein Orakel hat mir offenbart, dass im 345sten Jahr des Drachen Algament, die Magischen Ritter bis nach Yspiria kommen werden. Ich bin nun nicht mehr an Deiner Seite, um Dich im Kampf gegen König Effèlan zu unterstützen, aber jemand anderes kann dies statt meiner tun.
    Ich möchte nicht, dass Du mich verdammst, für das, was in diesem Brief geschrieben steht. Aber vielleicht wird eine Zeit kommen, in der Du verstehen wirst, warum ich tat, was ich Dir nun schildern möchte.
    Im ersten Jahr unserer Ehe, als Du nach Kutraija auszogst, um Algaments Spur wiederzufinden, war ich mit unserem ersten Kind schwanger. Ich weiß, Du bist der Meinung, die Zwillinge wären unsere einzigen Nachkommen, aber noch im Herbst desselben Jahres, gebar ich einen Sohn. Ich schenkte ihm weit ab von Shidabayra das Leben, denn auch ich wollte in dieser Zeit eine wichtige Mission erfüllen.
    Ich ritt nach Effèlan, um dem König meine Aufwartung zu machen. In meinem jugendlichen Ehrgeiz dachte ich, ich könnte mit meiner Gabe, anderen Menschen durch Zuhören das Herz zu öffnen, Effèlan dazu bewegen, endlich Frieden zwischen unseren Ländern zu schließen.
    Leider war der König nicht gewillt, mich anzuhören. Ich war sehr enttäuscht, wie Du Dir vorstellen kannst. Du kannst Dich doch sicher erinnern, dass meine Gabe viele Menschen in ihren Bann gezogen hat und dass ich sie oft und in schwierigen Situationen erfolgreich einsetzte. Aber König Effèlan ist anders. Er ist ganz anders, als jeder Mensch, den ich
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