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Illettrismus Version Open Doc

Illettrismus Version Open Doc

Titel: Illettrismus Version Open Doc
Autoren: France Carol
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Job bei der Umzugsfirma gelöst, weil sich die Anklage wegen Schwarzarbeit als unbegründet herausstellte. Es wurde sogar nachgewiesen, dass jemand mutwillig den Russen hatte anschwärzen wollen. Dieser Verleumder war niemand anderes als Robert gewesen, der sich wohl mit der Aktion erhoffte, Boris in ein schlechtes Licht zu stellen und so Silas wieder für sich gewinnen zu können. Nach der anfänglichen Wut auf seinen Ex-Freund konnte Silas für diesen jedoch nur noch Mitleid empfinden, denn Robert würde niemals nachvollziehen können, worauf die Beziehung zwischen ihm und Boris baute. Liebe war etwas, wozu Silas‘ selbstsüchtiger Ex einfach nicht fähig war. 
    Tatsächlich dauerte es aber Monate, bis Boris die erste Zeile dann wirklich schreiben konnte, aber Silas hatte selten jemanden stolzer erlebt, als seinen Russen bei der Übergabe des Schriftstückes. Mit krakeliger Schrift stand in einer Karte: ‚Ich liebe dich!‘ Nie zuvor war Silas ein schöneres Geschenk gemacht worden, was aber vor allem mit dem strahlenden Gesicht seines Liebsten zu tun hatte.
    In diesem Moment war sich Silas sicherer denn je, dass Boris alles schaffen konnte, was er nur wollte. Sein Russe hatte lediglich einen Menschen gebraucht, der an ihn glaubte und das würde Silas auch weiterhin tun, denn dieser Mann war es definitiv mehr als wert!
    ***
     

 
    Nachwort
    Analphabeten leben tatsächlich zahlreich unter uns, oft ohne dass wir sie erkennen. Man unterscheidet dabei verschiedene Kategorien:
    Primärer Analphabetismus :   Die Fähigkeit des Lesens und Schreibens wurde nie erworben.  
    Sekundärer Analphabetismus :   Die Fähigkeit zum schriftlichen Umgang mit  der  Sprache wurde  verlernt .  
    Semianalphabetismus :   Der Betroffene kann zwar lesen, aber nicht schreiben.  
    Funktionaler Analphabetismus oder Illettrismus :   Die Betroffenen erkennen zwar Buchstaben und sind auch in der Lage ihren Namen und ein paar Wörter zu schreiben, sind jedoch unfähig den Sinn eines längeren Textes zu verstehen.  
    Eine Studie der Universität Hamburg im Jahre 2011 kam zu dem Ergebnis, dass etwa 2,3 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren in Deutschland zwar einzelne Wörter lesend verstehen oder schreiben können, nicht jedoch ganze Sätze. Insgesamt sind damit mehr als 4 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung in Deutschland von Analphabetismus betroffen. Deutlich höher als bislang vermutet ist die Zahl der funktionalen Analphabeten: Etwa 7,5 Millionen beziehungsweise 14 Prozent der erwerbsfähigen Deutschen können zwar einzelne Sätze lesen oder schreiben, nicht jedoch zusammenhängende, auch kürzere Texte, wie zum Beispiel eine schriftliche Arbeitsanweisung, verstehen.
     
     
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