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Ihre Beiden Väter

Ihre Beiden Väter

Titel: Ihre Beiden Väter
Autoren: Ariel Tachna
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getan?

Kapitel 3

     
    Srikkanth hatte keine Ahnung, wie viel Zeit verging, als er Sophie wiegte und ihr dieselben Schlaflieder sang, die ihm seine Mutter vorgesungen hatte. Nachdem er ihr eine zweite Flasche gegeben hatte, sah er der Krankenschwester amüsiert beim Windeln wechseln zu. Abermals streckte er seine Hand nach ihr aus. Da knurrte sein Magen so laut, dass die Schwester ihn Stirn runzelnd ansah. „Gehen Sie doch etwas essen und besorgen Sie den Autositz. Sobald sie bereit für sie sind, ist sie bereit, mit ihnen nach Hause zu gehen.“
    „Es ... es wird noch ein oder zwei Tage dauern“, entschuldigte sich Srikkanth. „Ich war nicht darauf vorbereitet, dass sie zu mir kommt. Zu Hause habe ich nichts für sie.“
    Die Schwester lächelte. „Ein kleiner Trip zu Babies Я Us wird dabei helfen. Kaufen Sie einen guten Autositz und einen Kinderwagen, eine Auswahl an Flaschen, Milchnahrung für Säuglinge, Windeln, ein paar Decken, Schlafanzüge und etwas, worin sie schlafen kann. Alles andere kann noch warten.“
    Alles andere. Srikkanth hatte das ungute Gefühl, ihm wuchs das Ganze bereits jetzt über den Kopf. Allerdings hatte er sich entschieden und dabei wollte er auch bleiben.
    Er musste es nur noch Jaime und Nathaniel sagen.
     
     
     
    „Wie ist es gelaufen?“, fragte Jaime einfühlsam, als Srikkanth nach Hause kam.
    „Uhm“, zögerte er, „ich konnte es nicht tun. Ich konnte sie einfach nicht weggeben.“
    „Du bist verrückt, Mann“, stellte Nathaniel fest, drehte sich um und ging zurück auf sein Zimmer. „Viel Glück. Du wirst es brauchen.“
    „Hör nicht auf ihn“, beharrte Jaime mit einem finsteren Blick für Nathaniel. „Ja, es wird einiges an Arbeit sein, aber ich werde helfen, auch wenn Nathaniel es nicht tut. Meiner Mutter habe ich mit meinen kleinen Geschwistern geholfen. Ein wenig weiß ich also über Babys.“
    „Sie wollen, dass ich sie so schnell wie möglich nach Hause hole. Ich hab aber nicht die geringste Ahnung, was sie braucht.“
    „Außer dem Offensichtlichen weiß ich das auch nicht so genau. Aber ich weiß, wo wir es herausfinden können. Im Einkaufszentrum gib es einen Babies Я Us. Da finden wir, was wir brauchen und hoffentlich auch Leute, die uns sagen können, was wir vergessen haben.“
    In ergebener Dankbarkeit sah Srikkanth Jaime an. „Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll.“
    Jaime grinste. „In dem ich sie verwöhnen darf. Hast du dich schon für einen Namen entschieden?“
    „Jill wollte sie Sophie nennen“, gestand Srikkanth.
    „Das ist ein schöner Name. Hol deine Schlüssel. Wir nehmen dein Auto, dann können wir den Sitz gleich installieren.“
    Srikkanth nahm seine Schlüssel und den Geldbeutel und ging hinter Jaime durch die Tür. „Glaubst du, es ist egoistisch von mir, ihr auch einen indischen Namen zu geben? Dann könnten es meine Eltern vielleicht auch besser akzeptieren.“
    „Das ist ganz und gar nicht egoistisch“, bekräftigte Jaime. „Was auch immer deine Abmachungen mit Jill waren, jetzt bist du dran. Du bist ihr Vater und du ziehst sie groß. Niemand wird es infrage stellen, wenn du Sophie als zweiten Namen benutzt und einen indischen als ihren Ersten.“
    Srikkanth schüttelte den Kopf. „Indische Namen sind für Menschen schwer zu sprechen und zu schreiben. Es reicht, wenn es ihr zweiter Vorname wird.“
    „Hast du da schon was im Kopf?“, fragte Jaime.
    „Ich dachte an Thanaa. Das bedeutet Dankbarkeit“, sinnierte Srikkanth.  
    „Der Name passt wirklich“, gab ihm Jaime recht, als sie in Richtung Einkaufszentrum fuhren. Er zog sein PDA raus und tippte darauf herum. „Wir brauchen Flaschen“, meinte er, eine Liste schreibend. „Außerdem einen Stubenwagen, einen Schaukelstuhl, einen Autositz, Windeln, Decken, Kleidung, Milchpulver. Was für Nahrung haben sie ihr im Krankenhaus gegeben?“
    „Keine Ahnung“, antwortete Srikkanth hilflos. „Sie haben mir nur eine Flasche gegeben.“
    „Ruf doch die Sozialarbeiterin zurück“, schlug Jaime vor. „Sie kann es dir bestimmt sagen. Und wenn nicht, kann sie es für dich raus finden.“
    „Ich ruf sie an, wenn wir im Laden sind“, stimmte Srikkanth zu. Bei dem Gedanken, dass zwei schwule Männer Babysachen kaufen gingen, brandete schon wieder dieses unwirkliche Gefühl in ihm auf.
    „Sie braucht auch eine oder zwei Rasseln. Oh, und einen Teddybär. Stofftiere muss sie einfach haben“, rief Jaime aus.
    Sich total unwohl fühlend, jammerte Srikkanth.
    „Es
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