Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
Aber ob sie nun ein Miststück war oder nicht, und ob wir füreinander bestimmt waren oder nicht … sie hat mir verdammt noch mal etwas bedeutet.“
    „Und ich soll mich damit beschäftigen, weil deine Gefühle deinen Verstand ausgeschaltet haben?“ fragte Quinn mit ernster Miene.
    Doug schüttelte den Kopf. „Wir beide waren kein Paar. Außerdem war ich nicht der Einzige, der etwas mit ihr hatte. Sie spielte nach ihren eigenen Regeln.“ Er zuckte mit den Schultern, sah aber Quinn nicht an. „Sie tat ein wenig so, als sei sie ein Geschenk für die Männer dieser Welt, und sie gab sich immer dann hin, wenn sie fand, es sei gerechtfertigt, oder wenn sie einer plötzlichen Laune folgte. Jedenfalls schlief sie nicht nur mit mir“, sagte er tonlos.
    „Wunderbar. Weißt du, mit wem sie noch schlief?“
    „Ich weiß, mit wem sie alles geschlafen haben
könnte
– so ziemlich mit jedem im Studio.“
    „Und wer wusste alles von eurer Beziehung?“
    „Keine Ahnung“, antwortete Doug.
    „Das ist ziemlich vage.“
    „Das muss es nicht sein, wenn du dich einverstanden erklärst, in der Sache zu ermitteln.“
    Quinn sah seinen jüngeren Bruder nachdenklich an. Doug war gefühlsmäßig in diesen Fall verstrickt, und vielleicht war das der Grund, warum er nicht wollte, dass der Tod auf die Weise eingetreten war, nach der es nun aussah.
    „Vielleicht solltest du um das Morddezernat einen großen Bogen machen, Doug. Wenn die Polizei anfängt, sich die Verdächtigen anzusehen, dann könntest du ganz leicht zum Hauptverdächtigen werden.“
    „Aber ich habe sie nicht umgebracht. Ich bin ein Cop. Und selbst wenn ich keiner wäre, würde ich niemanden umbringen, Quinn. Das weißt du.“
    „Du hattest ein Verhältnis mit dieser Frau. Das wird im Fall einer näheren Untersuchung schnell ans Licht kommen. Wenn du also irgendjemanden davon überzeugst, dass sie ermordet wurde, könntest du selbst unter Verdacht geraten. Ist dir das klar?“
    „Natürlich. Aber ich habe sie nicht umgebracht“, erwiderte Doug eindringlich.
    Quinn studierte wieder den Zeitungsausschnitt. „Sie starb an einer Überdosis Xanax, einem verschreibungspflichtigen Medikament. Der Alkohol kann die Wirkung verstärkt und dann zum Herzstillstand geführt haben.“
    „Ja“, sagte Doug. „Und der Kollege, der den Fall bearbeitet, ist sicher, dass ihr beharrliches Streben nach ewigem Ruhm – das ist meine Formulierung, nicht seine – sie nervös werden ließ.“
    „Doug, ich sage das nicht gern, aber ich habe oft genug erlebt, auf welch verrückte Ideen Leute kommen können. Das Ganze ist ja tragisch, aber es sieht wirklich danach aus, als sei sie unsicher geworden, habe Tabletten genommen und dann etwas getrunken.“
    „Nein“, beharrte Doug und stöhnte auf.
    „Du hältst das in keiner Weise für möglich?“
    „Auf gar keinen Fall.“
    „Das Rezept lautete auf ihren Namen, ihr behandelnder Arzt erklärte, sie habe die Tabletten schon seit Jahren genommen. Es steht doch alles hier in diesem Artikel.“
    „Ja, das stimmt“, pflichtete Doug ihm ruhig bei.
    „Wenn du also nicht noch irgendetwas anderes weißt, dann begreife ich nicht, was ich für dich tun soll.“
    „Ich
weiß
mehr. Aber es ist mehr ein … Gefühl. Nein, eine Gewissheit“, erklärte Doug nachdrücklich. Quinn kannte seinen Bruder. Er konnte so standfest wie eine Eiche sein, und genau das hatte ihn auch durch die Zeit an der Schule und an der Akademie gebracht, die er mit Auszeichnung abgeschlossen hatte. Er würde eines Tages einmal ein guter Detective sein.
    „Manchmal muss man Dinge so akzeptieren wie sie sind“, sagte Quinn einfühlsam.
    Mit einem Mal wirkte Doug, als würde er jeden Moment die Selbstbeherrschung verlieren. „Ich werde dich bezahlen!“ drängte er.
    „Unsere Stundensätze sind viel zu hoch für dich“, gab Quinn ruhig zurück.
    „Gib mir zwei Wochen“, bat Doug. „Verdammt, Quinn, ich brauche deine Hilfe! Sieh dich einfach mal im Studio um und sag mir, ob du nicht auch findest, dass manche Leute sich seltsam verhalten. Einige von ihnen sind übrigens auch der Meinung, sie sei ermordet worden.“
    „Das haben sie dir gesagt?“
    „Niemand hat es so direkt ausgesprochen. Wer sie gut kannte, der wusste, dass sie ab und zu Tabletten schluckte. Sie hat auch hin und wieder ein Glas getrunken. Und sie war eine Frau, die entschlossen war, ihren Meisterschaftstitel in den Kategorien ,Smooth‘, ,Rhythm‘ und ,Cabaret‘ zu verteidigen.“
    „Doug,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher