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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz
Autoren: Heather Graham
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du könntest auch in einer völlig fremden Sprache reden“, warf Quinn ein wenig gereizt ein. „Ich verstehe kein Wort.“
    „Also: ,Rhythm‘ sind die schnelleren Tänze, wie Rumba, Cha-Cha-Cha, Swing, Hustle, Merengue, West Coast Swing, Polka. ,Smooth‘ sind Tänze wie der Foxtrott, Walzer, Tango. ,Cabaret‘ ist eine Sache für Partner, die verschiedene Elemente kombiniert.“
    „Schon gut, schon gut, vergiss, dass ich gefragt habe. Ich hab’s schon begriffen“, fiel Quinn ein.
    „Und?“
    „Doug …“
    „Verdammt, Quinn. Es gab genug Leute, die sie hassten. Also genug Verdächtige. Aber wenn ich noch mehr nachhake, wird man misstrauisch und ein Ermittlungsverfahren gegen mich einleiten. Wird man jemals beweisen können, dass ich ihren Tod verursacht habe? Nein, weil ich es nicht war. Wird das meine Karriere ruinieren? Wird man mir je wieder in die Augen sehen und völlig sicher sein können, dass ich unschuldig bin? Nein, und das weißt du so gut wie ich. Ich bitte dich um keine große Sache. Nimm einfach ein paar Tanzstunden. Es wird dich nicht umbringen.“
    Es wird dich nicht umbringen.
Quinn lief bei diesen Worten eine Gänsehaut über den Rücken. Er hoffte, dass sein Bruder Recht behalten würde.
    „Niemand wird mir abkaufen, dass ich Tanzunterricht nehmen will. Ich könnte nicht mal tanzen, wenn mein Leben davon abhängen würde.“
    „Was glaubst du, warum Männer Tanzunterricht nehmen?“ wollte Doug von ihm wissen.
    „Um in den Salsa Clubs am Strand Frauen abzuschleppen?“
    „Siehst du? Ist doch ein schöner Nebeneffekt. Willst du dich denn für den Rest deines Lebens wie ein Einsiedler in ein Loch zurückziehen?“
    „Ich habe mich überhaupt nicht wie ein Einsiedler zurückgezogen!“ Wieso klang das in seinen eigenen Ohren so unglaubwürdig?
    Sein Bruder sah ihn nur schweigend an. Quinn lehnte sich zurück, dann sagte er: „Warte mal … hat das bei euch etwa so angefangen? Mit
Tanz
stunden?“ Genauso wenig hätte er es fassen können, wenn Doug sich auf einmal für Strickkurse interessiert hätte – Doug hätte fast eine Karriere als Profisportler eingeschlagen, er war immer noch ein außergewöhnlich guter Golfer, und einmal in der Woche trainierte er die Little League.
    „Ja, ich habe Tanzunterricht genommen“, sagte Doug schließlich.
    „Verstehe.“ Quinn machte eine Pause. „Moment, eigentlich verstehe ich überhaupt nichts. Warum hast du damit angefangen?“
    Doug grinste ein wenig verlegen. „Randy Torres wird in Kürze heiraten, er hat mich gebeten, sein Trauzeuge zu sein. Er und seine Verlobte Sheila haben vor der Hochzeit Tanzstunden genommen. Da dachte ich mir, was soll’s? Ich gehe einfach ein paar Mal mit, um ein guter Trauzeuge zu sein. Wusstest du, dass viel mehr Frauen als Männer Tanzunterricht nehmen? Das war eine richtige Goldgrube, um attraktive Frauen kennen zu lernen. Das Studio befindet sich am South Beach, gleich über einem der besten Salsa-Clubs weit und breit. Ideal, um nach dem Unterricht das umzusetzen, was man gerade gelernt hat. Und so fing ich an, Tanzstunden zu nehmen.“
    „… und bist mit einer älteren Diva im Bett gelandet.“
    „So ist das gelaufen. Sie war in dem Laden eigentlich keine richtige Lehrerin, aber sie wurde gut dafür bezahlt, hin und wieder vorbeizukommen und für andere als Coach zu arbeiten. Darum galt für sie auch nicht die Lehrerregel.“
    „Die ,Lehrerregel‘?“ fragte Quinn.
    „Die Lehrer sollen sich mit den Schülern nicht privat treffen. Die Regel wird relativ locker gehandhabt, weil jeder doch irgendwann mal nach unten in den Salsa Club geht. Ich sage dir, das
Moonlight Sonata
hat den denkbar günstigsten Standort für eine Tanzschule. Manchmal kommen Paare hin, die gemeinsam tanzen können – und Singles … na ja, die sind anfangs immer erst mal nervös. Du kannst in einen der Clubs gehen, etwas trinken und dann mit einer Tanzlehrerin tanzen, was dich auf der Tanzfläche ziemlich gut aussehen lässt. Das ist ganz nett. Und es ist
South Beach
, da legen hin und wieder auch ein paar Rock- und Filmstars einen Zwischenstopp ein.“
    „Das heißt also, da hängen viele wichtige Leute rum, richtig? Und Drogen gibt’s da sicher bis zum Abwinken, oder? Wie heißt der Laden?“
    „Suede.“
    Quinn zog erstaunt die Augenbrauen hoch. „Den Namen kenne ich, und ich treibe mich nie in South Beach herum. Ich hasse South Beach“, fügte er an. Das meinte er auch so. Das Ganze war unerträglich künstlich. Die
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