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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz
Autoren: Heather Graham
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reden hier über eine Sache, der niemand davonlaufen kann – dem Alter. Diese Lara Trudeau war achtunddreißig. Heerscharen von Zwanzigjährigen wollten ihr den Rang ablaufen. Da hat sie doch allen Grund gehabt, nervös zu sein.“
    „Was denn? Glaubst du etwa, Leute geraten in Panik, wenn sie achtunddreißig sind?“ fragte Doug.
    „Als Quarterback stehst du in dem Alter kurz vor der Pensionierung“, hielt Quinn dagegen.
    „Sie war aber kein Quarterback.“
    Quinn seufzte ungeduldig. „Es ist das Gleiche. Ob im Sport oder beim Tanzen, die Leute werden langsamer, wenn sie älter werden.“
    „Manche Leute werden umso besser, je älter sie sind.
Sie
hat noch immer jeden Preis abgeräumt. Außerdem gibt es bei Tanzturnieren alle möglichen Altersklassen.“
    „Das ist auch richtig so. Meinetwegen sollen sie das ruhig machen. Ich weiß nur nicht, warum du mich damit behelligst. Nach diesem Artikel
und
nach allem zu urteilen, was du mir erzählst, war es ein Unfalltod. Da steht es doch: Sie ist in der Öffentlichkeit tot auf der Tanzfläche zusammengebrochen. Es gab eine Autopsie, und die hat nichts Auffälliges ans Tageslicht gebracht.“
    „Richtig. Man hat die körperliche Todesursache festgestellt: Herzstillstand, verursacht durch einen Cocktail aus Alkohol und Tabletten. Wie das aber in ihren Körper gelangt ist, findet sich nicht im Bericht des Gerichtsmediziners.“
    Quinn atmete hörbar aus und griff nach der Tageszeitung, um den Lokalteil aufzuschlagen. „,Mutter und zwei Kinder erschossen in Apartment in North Miami aufgefunden‘“, las er vor und warf seinem Bruder einen eindringlichen Blick zu. „,Leiche in Kofferraum auf Parkplatz entdeckt‘. Soll ich weiterlesen? Gewalt gehört in einer Großstadt zum Alltag. Du hast die Akademie hinter dich gebracht. Dass da draußen auf den Straßen üble Sachen laufen, weißt du so gut wie ich. Es gibt genug Todesfälle, die gründlich untersucht werden müssen, und ich bin sicher, das Morddezernat kümmert sich darum. Aber hier ist eine Tänzerin gestorben, weil sie zu viele Tabletten geschluckt hat. Du willst mehr aus der Sache machen, als eigentlich dahinter steckt. Du wirst noch früh genug zum Detective befördert. Gib dir selbst etwas Zeit.“
    „Quinn, das hier ist mir wichtig.“
    „Wieso?“
    „Weil ich befürchte, dass noch jemand sterben wird.“
    Quinn zog die Augenbrauen zusammen und überlegte, ob sein Bruder nicht eine Spur zu dramatisch war. Doug aber wirkte ruhig und besonnen.
    „Gibt es irgendeinen Grund für deine Annahme, Doug?“ fragte er. „Wurde jemand bedroht? Wenn ja – du bist der Cop. Du kennst die Jungs im Morddezernat, Dixon eingeschlossen. Er ist kein so übler Kerl. Er kennt sich mit dem Gesetz aus, und bei einer Mörderjagd ist er hervorragend.“
    „Du kennst die Jungs besser.“
    „Ich
kannte
sie besser“, korrigierte ihn Quinn. „Ich war schon lange Zeit fort, ehe ich mit Dane unten in den Keys anfing zu arbeiten. Aber das bringt uns vom Thema ab. Doug, sieh dir die Fakten an. Es gab eine Autopsie, der Gerichtsmediziner war überzeugt, dass es sich um einen Unfalltod handelte. Die Cops müssen das ganz genauso sehen, wenn sie nur in eingeschränktem Umfang ermitteln. Also? Hast du gehört, dass sie vor ihrem Tod von jemandem bedroht wurde? Hast du irgendeinen Grund, von einem Mord auszugehen? Und wenn dem so ist, hast du auch eine Ahnung, wer ihren Tod gewollt haben könnte?“
    Doug zögerte kurz und erwiderte: „Das trifft auf einige Leute zu, wenn du es genau wissen willst.“
    „Wie kommst du darauf?“
    „Sie konnte ein unglaubliches Miststück sein.“
    „Das weißt du ganz sicher?“
    „Ja.“
    „Woher?“
    Doug schwieg einen Augenblick lang, dann legte er den Kopf ein wenig schräg, während er seinen Bruder ansah. „Ich habe mit ihr geschlafen.“
    Quinn schloss frustriert die Augen, stellte sein Bier auf den Tisch und sah Doug an. „Du hast mit einer Frau geschlafen, die über zehn Jahre älter war als du?“
    „Ist das verboten?“
    „Das habe ich nicht gesagt.“
    „Es hörte sich aber genauso an.“
    „Na ja, ich finde es etwas eigenartig, das ist alles.“
    „Sie war eine tolle Frau.“
    „Wenn du das sagst, Doug, dann glaube ich dir das auch.“ Er hielt einen Moment inne. „Ging es nur um den Sex oder war das eine tiefer gehende Beziehung?“
    „Ich würde nicht behaupten, dass ich den Rest meines Lebens mit ihr hätte verbringen wollen. Und umgekehrt sah das nicht anders aus.
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