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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz
Autoren: Heather Graham
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kurzen Zeit genug zu verdienen, um ihre eigene Kleidung zu bezahlen, doch mit Katarinas Hilfe war es gelungen, eines von Shannons alten Kleidern zu ändern, so dass es ihr wie angegossen passte. Marnie hatte erst vor kurzem ihren neunzehnten Geburtstag gefeiert, doch ihm kam es so vor, als wäre sie plötzlich erwachsen geworden. So wie die anderen trug auch sie ihr Haar zusammengesteckt, damit ihr Profil besser zur Geltung kam und ihre großen Augen ihre volle Wirkung entfalten konnten. Sie lächelte Quinn an. „Sogar sehr gute Chancen“, sagte er zu ihr.
    Vielleicht lag es an ihrer Vorgeschichte, dass sie immer noch nervös war, aber Sam wachte unverändert über sie. Er war in ein größeres Apartment umgezogen und hatte sie bei sich aufgenommen. Keiner der beiden durfte mit einem Mann ausgehen, solange der jeweils andere ihn nicht für gut befunden hatte. Sie hatten längst den Spitznamen „Will und Grace der Tanzwelt“ weg.
    „Rhianna, du warst heute Abend aber auch großartig“, sagte Gordon. „Du und Doug.“
    Doug hatte seinen Polizeijob gekündigt. Obwohl er diese Arbeit liebte, war er zu der Erkenntnis gelangt, dass das Tanzen ihn viel stärker faszinierte. Angesichts der Publicity rund um das
Moonlight Sonata
war das Interesse an Tanzkursen ohnehin so sehr angestiegen, dass man dort einen weiteren Tanzlehrer hatte einstellen müssen. Obwohl ihm und Marnie noch immer die Qualifikation fehlte, auch Fortgeschrittene zu unterrichten, waren die beiden bei den Anfängern auch so äußerst beliebt.
    „Wenn wir uns schon gegenseitig ein Kompliment nach dem anderen machen“, meinte Doug, „ möchte ich gerne meinem großen Bruder zu seinem Walzer gratulieren.“
    Quinn lachte. „Wir sind nur auf dem zweiten Platz gelandet. Mit einem anderen Partner hätte Shannon den Sieg in der Tasche gehabt.“
    „Du bist noch Anfänger, und du warst hervorragend“, beharrte Doug.
    „Meine Jungs waren alle beide sehr gut“, erklärte Mona und stellte sich zu den beiden.
    „Ruhig, das Finale!“ zischte Gordon.
    Es wirkte fast so, als würde Shannon hoch über Bens Kopf in der Luft verharren. Schließlich sank sie wie in Zeitlupe zurück in seine Arme und kehrte auf den Boden zurück, wo sie ohne eine Regung innehielt.
    Tosender Applaus war die Reaktion des Publikums auf diese Vorführung.
    Nachdem sie sich wiederholt verbeugt hatte, sah Quinn, wie ihr Blick suchend durch den Saal wanderte, bis sie ihn entdeckte.
    Sie eilte zu ihm, machte einen Satz und landete in seinen Armen.
    Langsam setzte er sie ab, während er sie innig küsste, um ihr zu ihrem Auftritt zu gratulieren. Tanzen bedeutete ihr immer noch weitaus mehr als nur der Pokal, den sie dabei gewinnen konnte. Und das Lob des Mannes, der sie liebte, zählte für sie stets mehr als jedes Urteil eines Preisrichters.
    Aber es gab auch noch andere, von denen sie sich beglückwünschen ließ: ihre frisch gebackene Schwiegermutter, ihre Kollegen, ihre alten Freunde, Quinns alte Freunde, ja, sogar völlig fremde Leute. Dann endlich wurden die Preise verliehen. Wie erwartet, ging der erste Platz an sie und Ben, was für Gordon ein willkommener Anlass war, sein Studio in den Mittelpunkt zu rücken.
    Kurz darauf waren sie beide allein in der Suite, die sie im Hotel gemietet hatten. Shannon hatte sich um so viele organisatorische Dinge kümmern müssen, dass sie es vorgezogen hatte, vor Ort und damit immer erreichbar zu sein. Mondlicht fiel durch die großen Glastüren, die zum Balkon hinausführten. Shannon ging zu Quinn und legte ihre Arme um ihn. „Ohne dich hätte ich das nie geschafft.“
    Er reagierte mit einem breiten Lächeln. „Ohne deine Ermutigung wäre ich niemals zum FBI zurückgekehrt. Und ich bin gut in den Dingen, die ich mache.“
    „Du bist in allem gut“, versicherte sie ihm und sah ihm tief in die Augen. „Du hättest den ersten Platz belegt, wenn ich … na ja, ich habe dich geführt, obwohl ich es nicht hätte machen sollen.“
    „Ich hatte den nächsten Schritt vergessen. Außerdem habe ich dort gewonnen, wo es wirklich wichtig ist.“
    „Mit Ben habe ich den Pokal gewonnen, aber ich hätte ihn mit dir gewinnen sollen.“
    „Wir haben einmal zusammen gewonnen“, sagte er und legte seine Hände um ihr Gesicht. „Nämlich mit dieser albernen Dreckschleuder – und mit dem unglaublichsten Walzer, den je ein Mensch tanzte. Ben hat seinen Pokal, aber ich … ich habe dich, und das ist das Einzige, was zählt.“
    „Das war eine verdammt
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