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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz
Autoren: Heather Graham
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Bett ging. Er sei jünger als ich, sagte sie zu mir. Ich konnte nichts anderes machen, als es ihr heimzuzahlen. Diese Nutte und die andere Frau waren Gabes Problem, weil er unachtsam geworden war, also musste er sich um die beiden kümmern. Nell war mein Werk, genauso Lara. Aber mal ehrlich, sie hatte es doch auch nicht anders verdient.“
    „Ja, Lara konnte ein verdammtes Miststück sein“, stimmte sie ihm beschwichtigend zu. Ihr Kopf arbeitete auf Hochtouren: Welche Dosis hatten die anderen bekommen? Wie lange konnten sie überleben, ehe Hilfe kam?
    „Sie müssen doch meine Situation verstehen. Jetzt wird endlich das Tuscheln aufhören, Gabe könne doch nicht für alle diese Morde verantwortlich sein.“
    Shannon drehte den Kopf zur Seite, da sie sicher war, dass jemand die Treppe hinaufgestürmt kam.
    Richard hörte es auch, packte Shannon und drückte sie zu Boden, wobei er den Lauf seiner Waffe direkt auf ihr Herz richtete.
    Quinn kam ins Studio und glaubte einen Moment lang, Zeuge eines seltsamen Massakers zu sein. Sie lagen alle auf dem Boden, Justin Garcia befand sich so nahe an der Eingangstür, dass er fast über ihn gestolpert wäre. Sofort kniete er sich hin und fühlte seinen Puls.
    Er war schwach, aber noch zu spüren.
    Langsam stand er auf und sah sich um.
    Dort lag Doug, auch sein Puls war noch zu fühlen.
    In einer Hand hielt Quinn seine Waffe, mit der anderen griff er nach seinem Telefon. Doch ehe er den Notruf wählen konnte, zerriss ein Schuss die Stille. Ein Geschoss verfehlte nur knapp seine Hand.
    Als er sich umdrehte, sah er Richard Long, wie der Shannon eine Pistole an die Schläfe drückte.
    „Natürlich, der Doktor“, sagte er ruhig. „Sie Mistkerl. Ihretwegen hätte ich beinahe meinen eigenen Bruder verdächtigt.“
    „Es
war
ja auch Ihr Bruder“, gab Long zurück.
    „Glauben Sie wirklich, das würde Ihnen irgendein Mensch abkaufen?“
    „Natürlich. Jeder wird es glauben. Schade, dass er Sie erschießen wird und Sie niemandem mehr die Wahrheit sagen können.“
    „Haben Sie den Verstand verloren? Die Spuren würden einen solchen Unsinn niemals belegen können. Man wird Sie im Handumdrehen durchschaut haben, wegen Mordes vor Gericht stellen und zum Tode verurteilen.“
    „Da täuschen Sie sich. Es ist alles ganz logisch nachvollziehbar.“
    „Und warum liegt dann Shannon nicht bewusstlos am Boden?“
    „Sie wollte bislang ihren Champagner nicht trinken. Aber Sie können ihr das Glas noch einmal geben, damit sie ihn trinkt. Dann stirbt sie schmerzloser.“
    „Ich werde gar nichts trinken!“ rief Shannon. Quinn sah ihr in die Augen und erkannte, dass sie nicht entsetzt, sondern außer sich vor Wut war.
    „Hören Sie, Richard, ich werde ihr sagen, sie soll den Champagner trinken“, erwiderte er ruhig, den Blick nach wie vor auf Shannon gerichtet. „Aber ich werde Ihnen nur helfen, wenn Sie alles richtig in Szene setzen. Vorher gestehen Sie mir aber noch eine Kleinigkeit zu.“
    Richard lockerte seinen Griff um Shannon nicht im Mindesten, die beunruhigt fragte: „Was zum Teufel redest du da?“
    Quinn sah zu Richard. „Sie ließen Lara auf eine poetische Weise sterben, obwohl sie das schlimmste Miststück der Welt war. Shannon dagegen behandelte Sie immer gut … wie einen König. Ihr Unterricht war hervorragend, das müssen Sie doch wohl auch zugeben. Ich kam ohne jede Ahnung von der Straße herein und lernte von ihr etwas Wundervolles.“
    „Und?“
    „Einen Walzer“, sagte Quinn. „Wir bekommen von Ihnen einen letzten Walzer.“
    „Einen Walzer? Spinnst du?“ zischte Shannon.
    „Ich kann Sie auch auf der Stelle erschießen“, drohte Richard ihr.
    „Ja, aber dann würde der Tatort nicht so aussehen, wie Sie ihn haben wollen. Einen Walzer. Was haben Sie denn zu verlieren?“
    Richard zögerte einen Moment lang, schließlich versetzte er Shannon einen Stoß, der sie Quinn entgegenschleuderte. Sie warf ihm einen zornigen Blick zu, während er sie nur anlächelte und hoffte, dass sie in seinen Augen seine wahre Absicht erkannte. Er brauchte ihre Hilfe, da sie nur diese eine Chance hatten.
    „Unser Walzer, so wie wir ihn immer tanzen“, sagte er laut.
    „Du musst verrückt sein“, entgegnete sie, während sie gegen die Tränen ankämpfte. „Wir sind so gut wie tot, und du willst Walzer tanzen?“
    „Ja, und zwar so, wie wir ihn
immer
tanzen“, wiederholte er.
    Er nahm seine Position ein, sie folgte ihm mit einem Stirnrunzeln und begann zu tanzen.
    „Beeilen
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