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Ich wuensch mir dich

Ich wuensch mir dich

Titel: Ich wuensch mir dich
Autoren: Julia Arden
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Geld.«
    »Ich sehe vielleicht nicht so aus, aber ich kann Sie bezahlen. Um neun Uhr.«
    Der Fahrer musterte Lara via Rückspiegel. »Na gut, ich will mal nicht so sein. Aber wenn Sie mich linken, gibt es Ärger. Das verspreche ich Ihnen.«
    »Kein Scherz, kein doppelter Boden. Neun Uhr.« Lara schloss erschöpft die Augen.
    Sie schreckte auf, als ihr jemand auf die Schulter tippte. »He, junge Frau. Es ist so weit.«
    Benommen rappelte Lara sich hoch, erkannte, dass sie im Taxi saß, wo sie vor gut einer dreiviertel Stunde eingeschlafen sein musste. Es kam ihr nicht länger als fünf Minuten vor.
    Achims Wagen war weg. Das hatte dann wohl eine herbe Enttäuschung für den Guten gegeben! Andererseits musste Lara sich eingestehen, dass Achim auch irgendwie bekommen hatte, was er wollte. Sie hatte eine scheußliche Nacht gehabt. Auf diese Erfahrung hätte sie gerne verzichtet. Was nicht hieß, dass sie Achim das auf die Nase binden würde.
    Nachdem sie den Taxifahrer bezahlt und mit einem großzügigen Trinkgeld bedacht hatte, nahm Lara eine heiße Dusche. Danach fühlte sie sich schon wesentlich besser. Starker Kaffee und ein ausführliches Frühstück brachten den Rest der verschütteten Lebensgeister zurück.
    Als sie eine halbe Stunde später die Tür zur Büroetage ihrer Firma öffnete, deutete nichts mehr an ihr auf die überstandenen Strapazen der vergangenen Nacht hin.
    Sie ging an Sebastian, ihrem Einkäufer, und Hanka, der Frau für die Auftragsbearbeitung, vorbei. »Morgen, ihr zwei.«
    »Morgen«, grüßten die zurück.
    Am Ende des Durchgangsbüros lag Laras Arbeitszimmer, davor ein kleines Kabuff, in dem ihr Assistent Marco saß. Die Tür zu Laras Arbeitszimmer stand, ausgenommen während Besprechungen, immer offen. Deshalb konnte sie Holger schon von Weitem sehen, seine über Kreuz geschlagenen Beine auf ihrem Schreibtisch, die er hastig auf den Boden setzte, als er Lara hörte.
    »Zu spät, ich hab´s gesehen«, sagte Lara statt einer Begrüßung. Mehr brauchte es nicht.
    »Sorry«, entschuldigte Holger sich, stand auf.
    »Nix sorry, du schuldest mir ein Bier.« Sie warf Holger die Wattejacke zu, die er ihr gestern geborgt hatte.
    Er fing sie auf. »Undankbare Ausbeuterin.«
    Lara grinste. »Hallo Marco«, begrüßte sie ihren Assistenten, der sich offenbar gerade mit Holger unterhalten hatte.
    »Guten Morgen«, erwiderte Marco, wobei er sie ungewohnt intensiv anschaute, geradezu fasziniert. Lara runzelte irritiert die Stirn, ignorierte Marcos Blicke aber geflissentlich. Sie wandte sich Holger zu.
    »Na, wie war´s?«, fragte der lässig. »Kommst spät. Freunde unter der Brücke gefunden?«
    Lara winkte ab. »Hör bloß auf. Irgendwelche Halbstarken haben mich angepöbelt. Ich dachte schon, die gehen mir an die Wäsche. Wäre diese Frau nicht wie aus dem Nichts aufgetaucht, keine Ahnung, was passiert wäre.«
    »Nein!«, rief Marco entsetzt. Jetzt ging Lara auch auf, warum er sie so anstarrte. Holger hatte ihm von der Wette mit Achim Bachmann erzählt.
    »Halbstarke?« Holger zog die Augenbrauen hoch.
    »Ja, drei Typen. Fünfzehn, sechzehn vielleicht. Ich sag dir, ich hatte ganz schön die Hosen voll.« Auch wenn sie Emily gegenüber was anderes behauptet hatte. Während ihres Frühstücks waren Lara die Geschehnisse des gestrigen Abends noch einmal durch den Kopf gegangen und ihr war klar geworden, in welch heikler Situation sie sich befunden hatte. Sie konnte nicht umhin, Emilys Courage zu bewundern. Diese schmale, kleine Frau bewies den Mut einer Löwin, die ihre Jungen verteidigte. Sie hatte sich diesen Halbstarken in den Weg gestellt, ohne Rücksicht auf sich selbst. Dabei waren sie sich völlig fremd. Und sie, Lara, noch dazu in einer Aufmachung, die die Menschen zum Wegsehen veranlasste.
    »Hatte einer der Jungs ein rotes Basecap auf?«, wollte Holger wissen.
    Lara sah ihn überrascht an. »Ja! Woher weißt du das?«
    »Dieser Mistkerl«, fluchte Holger.
    »Wer?«
    »Achim. Du warst gerade los, da hat er ein paar Jugendliche angesprochen. Ich habe es gesehen. Dachte noch, was will der von den Jungs? Einer der drei hatte ein rotes Basecap auf.«
    Lara setzte sich. »Bist du sicher?«
    »Na klar.«
    Blitzschnell kombinierte Lara. Achim hatte die Jungs engagiert, um sie zur Aufgabe zu bewegen. Wahrscheinlich hatte er ihnen gesagt, die Sache sei nur ein Spaß. Als Emily kam, wurde es den dreien mulmig zumute und um keinen Ärger zu riskieren, zogen sie es vor, schnell abzuhauen. »Ist ja wirklich
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