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Ich wuensch mir dich

Ich wuensch mir dich

Titel: Ich wuensch mir dich
Autoren: Julia Arden
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Kiste, griff sie an beiden Seiten, brachte sie zu einer Sektion, wo bereits mehrere solcher Kisten standen auf einer langen Arbeitsplatte standen. Dann kam sie zurück.
    »Ich will mich gerne bei dir revanchieren«, meinte Lara. »Ich weiß nur nicht wie.«
    »Das ist nicht nötig, wirklich«, wehrte Emily ab.
    »Oh doch, das ist es. Absolut. Diese Halbstarken hätten mich doch noch ewig getriezt. Übrigens hatte ich die meinem Wettpartner zu verdanken.«
    Emily sah Lara an. »Das Ganze war eine Wette?«
    »Ja.«
    Lara gab Emily ihre Visitenkarte, erzählte von der Kostümparty und dem für sie abrupten Ende, verbunden mit einem ungewollten Ausflug in die Nacht dank Achim Bachmann.
    »Komische Gesellschaft«, lautete Emilys Kommentar.
    »Da hast du wohl recht.«
    Lara schwieg und beobachtete, wie Emily unbeirrt ihre Pflänzchen einsetzte. »Die Gärtnerei. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, bist du die Chefin hier?«
    »Ja. Familienbetrieb. Von meinen Eltern übernommen.«
    »Die Skizzen in der Werkstatt, hast du die gezeichnet?«
    Emily nickte nur.
    »Die sind toll!«
    »Danke. Meine Kunden waren auch recht zufrieden. Anlagen planen, dabei seiner Fantasie freien Lauf lassen, solche Aufträge machen mir besonders viel Spaß.«
    »Verständlich«, meinte Lara.
    »Was nicht heißt, dass ich das hier nicht mag.« Emily hob eine der eben eingesetzten Pflänzchen hoch. »Auch wenn es für dich langweilig aussehen muss. Für mich birgt jeder dieser jungen Triebe Leben in sich und ist auf Sorgfalt angewiesen. Ich sehe, was aus ihm werden kann.«
    »Du sprichst doch nicht etwa mit ihnen?« Lara grinste.
    »Doch. Ab und zu.«
    »Lass mich raten. Du hast als Kind nie einer Blume den Kopf abgeknickt, um sie dir ins Haar zu stecken. Kriechtiere in der Wohnung, egal welcher Art, hast du eingesammelt und nach draußen gesetzt. Liege ich da richtig?«
    »Insekten und, wie du sie nennst, Kriechtiere sind sehr viel interessanter, als man glaubt«, entgegnete Emily fast sanft. »Wusstest du, dass der Weberknecht ein Bein abwerfen kann, wenn er sich angegriffen fühlt. Damit lenkt er seinen Feind ab und kann fliehen. Deshalb haben viele dieser Spinnen nur sieben Beine statt acht.«
    Lara schaute verblüfft. „Echt? Nein, das wusste ich nicht. Ehrlich gesagt, fand ich diese langbeinigen Viecher immer zu eklig, um ihre Beine zu zählen.«
    »Ich hatte von klein auf mit Pflanzen und folglich auch mit Insekten zu tun. Ob krabbelnd oder fliegend, ich fand diese Tiere immer faszinierend. In unseren Gewächshäusern arbeiten wir in der Schädlingsbekämpfung weitestgehend mit Nützlingen statt mit Chemie. Willst du mal meine kleine Aufzucht sehen?«
    Lara starrte Emily entgeistert an. »Äh, danke nein. Ein anderes Mal vielleicht.«
    Emily wandte sich wieder ihren Setzlingen zu.
    »Was ist denn nun mit der Wiedergutmachung?«, fragte Lara, um das Thema von den ihr nicht geheuren Krabbeltieren wegzulenken. »Wie wäre es mit einem Abendessen? Hast du morgen Abend schon was vor?«
    »Nein.«
    »Na prima. Dann lade ich dich hiermit ein. In der Theresenstraße gibt es einen guten Chinesen. Wie wäre es damit? Sagen wir acht Uhr?«
    »Ich weiß nicht recht.« Emily drehte sich zu Lara.
    »Wieso?«
    Emily zögerte. »Nadine wird nicht begeistert sein.«
    »Ihr seid zusammen?«
    »Ja.«
    Lara spürte den Stich, den ihr Emilys Antwort versetzte. Doch sie fing sich sofort wieder. »Aber du bist nicht Nadines Eigentum oder so was.«
    »Natürlich nicht.«
    »Na also.«
    »Aber wir heiraten in drei Monaten.«
    Lara verschlug es für einen Moment die Sprache. »Oh«, sagte sie schließlich. »Schön«, stotterte sie weiter. Obwohl sie es alles andere als schön fand, dass so was Nettes wie Emily jemanden wie Nadine heiraten wollte. Laras Eindruck von Nadine war bisher kein besonders guter. »Oder auch weniger schön«, rutschte es ihr deshalb heraus. Auf Emilys fragenden Blick fügte Lara schnell hinzu: »Weil du schon so weit unterm Pantoffel stehst, dass du keine Einladungen mehr annimmst.«
    Emily lächelte schief. »Nein, so ist es natürlich nicht.«
    »Na also, dann Abendessen. Morgen Abend um acht.« Lara machte kurzerhand auf dem Absatz kehrt und nahm Emily so jede weitere Möglichkeit des Widerspruches.
    Draußen, vor dem Gewächshaus, blieb Lara stehen, runzelte die Stirn. Emily und Nadine. Das passte nicht zusammen. Das sah doch jeder!
    Nein, nicht jeder, Lara. Emily nicht!
    Offenbar war Emilys Fähigkeit, in einen Menschen zu sehen, doch
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