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Ich schenk dir was von Tiffany's

Ich schenk dir was von Tiffany's

Titel: Ich schenk dir was von Tiffany's
Autoren: Holly Greene
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jemand seine schützende Hand über ihn, und das Ganze war vielleicht weniger stressig, als er befürchtet hatte. Er schob sich wieder durch eine der verdammten Drehtüren – in Manhattan schien es nichts anderes zu geben, aber ihm wurde davon schwindelig – und betrat den Laden.
    Sofort fiel sein Blick rechts auf eine Vitrine, aber nicht so sehr wegen der Kostbarkeiten darin, sondern wegen des Schmuckstücks dahinter. Die schöne Blondine mit ordentlich Holz vor der Hütte lächelte in seine Richtung und zog ihn damit unwiderstehlich an.
    «Frohe Weihnachten», sagte sie, als Gary sich näherte.
    «Hallo. Wünsche ich Ihnen auch.» Gary überflog die Auslage mit den todschicken Ketten, und plötzlich brach ihm der kalte Schweiß aus. Mein lieber Schwan, die Preise waren ja der Hammer!
    «Willkommen bei Tiffany’s. Wie kann ich Ihnen helfen? Suchen Sie etwas Bestimmtes?»
    «Nein, eigentlich nicht», murmelte Gary. «Nur eine nette Kleinigkeit für … Ich brauche etwas für meine Schwester.» Wenn er sagte, dass er etwas für seine Freundin suchte, würde die Verkäuferin ihn für einen Geizkragen halten, weil er nicht viel ausgeben wollte. «Was Hübsches, aber nicht zu … Na ja, Sie wissen schon.» Wie hatte er nur so blöd sein können, ausgerechnet hier reinzumarschieren, als könnte er sich in so einem Laden einfach irgendwas aussuchen.
    «Oh, ich glaube, da habe ich genau das Richtige für Sie. Bitte folgen Sie mir», sagte die Verkäuferin und führte ihn zu einer anderen Vitrine. «Diese Bettelarmbänder werden immer sehr gern gekauft, vor allem jetzt zu Weihnachten.» Sie deutete auf einige silberne Armbänder. «Sie sind sehr beliebt. Ein ideales Geschenk für eine Schwester, finde ich, etwas Besonderes, aber gleichzeitig relativ neutral.»
    «Äh … darf ich mal sehen?», fragte Gary nervös.
    «Aber selbstverständlich.»
    Gary betrachtete das Armband und warf einen raschen Blick auf das Preisschildchen. Erleichtert atmete er aus. Ja, das war das Richtige. Etwas Besonderes, dabei relativ neutral und vor allem nicht zu kostspielig. «Gut. Das ist perfekt … Amanda», fügte er mit einem Blick auf ihr Namensschildchen hinzu.
    «Sie wollen das Armband wirklich nehmen?» Die Verkäuferin kicherte, und ihre blauen Augen waren groß vor Staunen. «Das ging aber schnell.»
    «Ja», sagte Gary mit einem kleinen Augenzwinkern. «Bei mir wird nicht lang gefackelt.»
    «Mir gefällt Ihr Akzent», sagte Amanda und betrachtete ihn prüfend. «Sind Sie Engländer?»
    «Ich bitte Sie, was für eine Beleidigung!» Gary tat entsetzt, schüttelte aber gleich den Kopf, als er ihr bestürztes Gesicht sah. «Nein, nein, keine Sorge, das ist bloß ein alter Witz. Ich bin Ire. Aus Dublin. Schon mal da gewesen?»
    «Leider nicht. Vielleicht irgendwann mal …», sagte Amanda, während sie das Armband in ein weiches Filzbeutelchen packte und das Ganze wiederum in eine quadratische blaue Schachtel legte und mit einer weißen Satinschleife zuband. «Hier, bitte sehr. Mit dieser kleinen blauen Schachtel machen Sie Ihrer Schwester bestimmt eine Riesenfreude – darüber freut sich jede Frau!»
    «Ja, ja, das glaube ich auch. Sie wird mich dies Jahr zu ihrem Lieblingsbruder küren», murmelte Gary und zückte seine Visa. Nachdem Amanda den Preis eingetippt hatte, gab sie ihm die Karte zurück, zusammen mit einer kleinen Tragetasche von Tiffany’s. Gary musste zugeben, dass er ein bisschen stolz war, als er seinen Einkauf entgegennahm.
    Immerhin – er würde Rachel was von Tiffany’s schenken! Bestimmt würde sie sich ein Loch in die Mütze freuen.
    «Vielen Dank, Sir», sagte die Verkäuferin lächelnd. «Viel Freude noch bei Ihrem Aufenthalt in New York. Genießen Sie die Zeit hier.»
    «Das mache ich. Und ganz schöne Weihnachtstage für eine schöne Frau», sagte er mit einem Augenzwinkern.
    «Danke Ihnen. Die werde ich bestimmt haben!» Amanda kicherte, und Gary schenkte ihr einen letzten anerkennenden Blick, bevor er seine Einkaufstaschen aufnahm und wieder auf die Straße hinausging.
    Das wäre erledigt, dachte er mit einem Grinsen. Die Tüten hingen schwer an seinen Armen, und er fühlte sich fast wie ein Jäger, der reich mit Beute beladen nach Hause kam.
    In diesem Moment klingelte sein Handy wieder. Gary nahm alle Tüten in eine Hand, griff mit der anderen in seine Tasche und schaute auf das Display. Ihm wurde flau. Er hatte gedacht, Rachel würde sich vielleicht noch mal melden, aber nein, diese Anruferin wollte
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