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Ich schenk dir was von Tiffany's

Ich schenk dir was von Tiffany's

Titel: Ich schenk dir was von Tiffany's
Autoren: Holly Greene
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nach hinten zu den Aufzügen. Der weiche Teppichboden tat seinen müden Füßen gut.
    «Wo wollen wir denn hin?», fragte sie, während sie sich widerstrebend weiterziehen ließ. «Nicht so schnell! Können wir uns denn nicht umgucken? Ich war doch noch nie hier und … Wo wollen wir hin?», wiederholte sie irritiert, als die Aufzugtüren sich öffneten.
    «Erster Stock, bitte», sagte Ethan.
    «Aber gern, Sir.» Der Fahrstuhlführer, in Uniform und mit Zylinder, neigte huldvoll den Kopf. Er lächelte Daisy an. «Madam.»
    «Aber … Was wollen wir denn da?», fragte sie mit gedämpfter Stimme. Vermutlich hatte sie der Hinweistafel oben entnommen, was sich im ersten Stockwerk befand. Wenn sie im Erdgeschoss schon bezaubert gewesen war, dann würde der erste Stock sie erst richtig beeindrucken, das wusste Ethan.
    Als die Fahrstuhltüren sich schlossen, bekam er Herzklopfen. Würde Daisy einverstanden sein? Vielleicht hätte er wirklich Farbe bekennen und sie vorher fragen sollen, andererseits würde sie sich bestimmt über die Überraschung freuen. Die Hauptsache war, dass sie sich bei dieser Entscheidung nicht ausgeschlossen fühlte.
    Munter sagte er: «Ich muss etwas abholen.»
    Jetzt sah Daisy ihn mit offenem Mund an. «Willst du etwa …?», japste sie.
    Schon öffneten sich die Türen wieder, und Ethan betrat mit Daisy den holzgetäfelten Raum des berühmten Diamanten-Stockwerks bei Tiffany’s, wo er seinen Einkauf abholen wollte.
    «Nicht zu fassen!», sagte Daisy, als sie auf eine der sechseckigen Vitrinen aus Holz und Glas zugingen. Interessiert beobachtete sie die glücklichen Paare, die bei einem Glas Champagner den womöglich wichtigsten Kauf ihres Lebens tätigten. «Ich kann’s noch gar nicht glauben!
Das
willst du also abholen?»
    Ethan lächelte unsicher. «Ich weiß, ich hätte vorher was sagen sollen, aber –»
    «Oh, Mr. Greene.» Bevor er weitersprechen konnte, wurde Ethan von einem distinguierten älteren Verkäufer angesprochen. «Freut mich, Sie wiederzusehen. Alles ist fertig und liegt bereit. Aber ich habe am Telefon versäumt, Sie zu fragen, ob wir Ihren Einkauf gleich als Geschenk verpacken sollten oder ob Sie ihn erst noch der Dame zeigen möchten …» Er lächelte Daisy zu, die ihn mit großen Augen anstrahlte.
    «Oh ja, bitte, ich möchte ihn sehen!», rief sie und schlug sich dann schuldbewusst die Hand vor den Mund, wohl wissend, dass sie sich ein bisschen damenhafter benehmen musste – vor allem in einem so vornehmen Geschäft.
    Ethan verbarg sein Lächeln.
    «So, da wäre er», sagte der Verkäufer leise, während er ihnen die weltbekannte blaue Schachtel zeigte. Feierlich stellte er sie vor Daisy auf die Vitrine und öffnete den Deckel. Ein Platinring mit einem Solitär im Marquiseschliff lag funkelnd vor ihnen, genau wie Ethan ihn gleich nach der Ankunft in New York ausgesucht hatte.
    Die Ringgröße hatte noch angepasst werden müssen, daher holte er ihn heute erst ab. Als er den Ring noch einmal betrachtete, war er sicher, dass er eine gute Wahl getroffen hatte. Es war die klassische Tiffany’s-Fassung: Der Diamant erhob sich ein wenig über dem Ring und wurde von sechs Platin-Krappen gehalten, die die Schönheit des Steines noch hervorhoben.
    «Na, was meinst du?», fragte er Daisy. Sie war ganz offensichtlich hingerissen von dem schönen Ring, aber Ethan hatte etwas anderes gemeint. Doch das freudestrahlende Gesicht, mit dem seine achtjährige Tochter ihn nun ansah, war ihm Antwort genug.
    «Den hast du super ausgesucht, Daddy», versicherte sie, «und Vanessa findet ihn sicher auch total schön.»
    ***
    Bei Daisys positiver Reaktion war ihm ein Stein vom Herzen gefallen. Den ganzen Tag – nein, Blödsinn, schon den ganzen Monat lang – hatte Ethan sich Gedanken gemacht, wie sie es aufnehmen würde, zumal diese Reise nach New York für ihn und seine Tochter eine besondere Bedeutung hatte.
    Vorhin, als sie in einem Café heiße Schokolade tranken, hatte er Daisy zugeschaut, wie sie an ihrem Zitronen-Cupcake mit Zuckerglasur knabberte. Er wusste, dass ihr etwas durch den Kopf ging, denn genau wie ihre Mutter früher kniff sie die Augen leicht zusammen und öffnete kaum merklich den Mund, wenn sie in Gedanken war.
    «Hat dir der Times Square gefallen?», fragte er versuchsweise. «Mit den vielen Lichtern und allem?»
    «Das ist alles einfach superschön», antwortete Daisy. Sie sah durchs Fenster auf die belebte Straße hinaus. «Mum hat gesagt, zu dieser Jahreszeit ist
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