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Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone

Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone

Titel: Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone
Autoren: Heyne
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brauchen einen Plan!« Bevor wir uns jedoch an das Abfassen einer Vorsatzliste wagen können, muss natürlich die Frage aller Fragen geklärt werden: »Bin ich eigentlich zu dick?« Hier kennt – solange es nicht um den eigenen Körper geht – sicherlich jeder die abenteuerlichsten Beispiele eigenartiger Ansichten: jene Frauen zum Beispiel, die so aussehen, als ob ihr Skelett nur als Hautständer dient, die aber versuchen am Oberschenkel zu rupfen, um dann zu verkünden: »Meine Beine sind fett wie Kartoffelstampfer. Die kann ich gar nicht vorzeigen.« Oder jene Männer, die sich fröhlich frontal vor den Spiegel stellen, et- was von »Stattlichkeit« murmeln und sich freuen, wenn der Gürtel gerade noch zugeht, um dann Pläne für den nächsten Strandausflug zu schmieden.
    Glauben Sie nicht, so etwas gebe es nur in Ihrem Bekanntenkreis. So drohte zum Beispiel fast ein Fünftel aller Kerle über vierzig im Rahmen einer Umfrage, den Allerwertesten in der nächsten Saison im Strand-Slip zu präsentieren. »Strand-Slip«? Das sind diese knallengen Teile mit hohem Beinausschnitt und ziemlich viel nackter Haut zwischen Beinende und Bauchanfang. Diese Stofffetzen bringen, wenn darüber nicht gnädig eine Boxershorts getragen wird, alles ans Tageslicht, was sonst nur hinter wohlweißlich geschlossenen Gardinen mal an die Luft kommt. Da niemand gezwungen ist, in so etwas herumzulaufen, zeigt, wer’s dennoch tut, erstaunliches Selbstbewusstsein: »Seht her, Leute, ich bin nicht zu dick. Ich kann das tragen.« Selbstbewusstsein … – oder stimmt da vielleicht was mit den Augen nicht?
     
    Wie dem auch sei: Die Frage aller Fragen wird immer subjektiv beantwortet – und vor allem geschlechtsabhängig. So wurden in England 2000 Dicke im Rahmen einer Studie gefragt, ob sie wohl zu dick seien. Ein Großteil der Männer mit Wanst antwortete ungerührt mit »Nein!«, während die Frauen ihr Übergewicht eingestanden. Für den Hausgebrauch reicht ein Blick in den Spiegel also nicht. Erschwerend kommt
hinzu, dass wohl jeder halbwegs sensible Mann, der seine Liebste noch länger behalten will, sofort widersprechen wird, wenn die ihn direkt fragt, ob er sie »eigentlich zu dick« finde.
    »Schatz, bin ich zu dick?« – Kleiner KNIGGE für Kerle
    Den Satz »Du bist zu dick« würde ein Mann einer Frau nur dann direkt ins Gesicht sagen, wenn er die Beziehung mit einem Knall beenden wollte. Doch Vorsicht! Bei einem heiklen Thema wie diesem kann die Stimmung auch explodieren, wenn ihm eine indirekte Andeutung rausrutscht. Deshalb aufgepasst bei folgenden Sätzen:
     
    Wenn der Mann tatsächlich abnehmen will
    Sprengsatz: »Ich mache ab morgen Diät – machste mit?«
     
    Wenn er mit ihr im Restaurant sitzt, in dem sie immer nur einen Salat bestellt
    Sprengsatz (zum Kellner): »Und für die Dame nur einen Salat.«
     
    Wenn sie ein altes Kleid probiert, das früher mal weit war
    Sprengsatz: »Neues Kleid? Scharf, wie eng das sitzt.«
     
    Wenn sie es genau wissen will: »Schatz, macht diese Hose dick?«
    Sprengsatz: »Die Hose kann nichts dafür.«
     
    Wenn sie vorm Kleiderschrank steht und klagt: »Ich habe nichts zum Anziehen.«
    Sprengsatz: »Dann kauf dir doch mal ein paar Sachen zwei Nummern größer.«
     
    Wenn sie sich vor ihm aufbaut und fragt: »Fällt dir an mir nichts auf?«
    Sprengsatz: »Nö.«
    Harte Fakten dürfen an dieser Stelle ohne Rücksicht auf persönliche Befindlichkeiten einmal gesagt werden: Die Hälfte aller Frauen und zwei Drittel aller Männer gelten heute im medizinischen Sinn als übergewichtig – egal, wie sie sich fühlen. Statistisch gesehen ist die Chance also gering, am Strand keinem übergewichtigen übervierzigjährigen Mann im Slip zu begegnen. Was dem geplagten Fragesteller in Sachen eigene Figur aber auch nicht weiterhilft.
    Es sei denn, er macht es wie Hans-Dieter. An dem können wir männliche Selbsteinschätzung prima studieren, wenn er in Platzhirschmanier die öffentliche Sauna betritt, seinen beachtlichen Schnitzelfriedhof durchs Publikum jongliert und dabei beiläufig die Konkurrenz im Schwitzkasten peilt. Sobald mindestens einer der Anwesenden Hans-Dieters Bauchumfang noch toppen kann, verraten seine Gesichtszüge Beruhigung. Er hockt sich neben den dicksten Otto und schwitzt selig bei dem Gedanken: »Im Vergleich zu dem bin ich ja tipptopp in Form.«
    Wenn dagegen Isi in die Sauna geht, läuft das etwas anders ab. Die scannt die komplette weibliche Konkurrenz ab, speichert den Umfang
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