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Ich liebe dich nicht, aber ich möchte es mal können

Titel: Ich liebe dich nicht, aber ich möchte es mal können
Autoren: Tessa Korber
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was darüber hinaus existiert? Zum ersten Mal in unserer gemeinsamen Geschichte fürchte ich, dass zumindest meine Kräfte nicht reichen könnten. Etwas ist geschehen in den letzten Monaten, ich habe eine Grenze überschritten, die ich nicht genau benennen kann, von der ich aber ahne, dass es kein Zurück gibt. Etwas wird sich ändern. Aber kann ich damit leben? Lauter Gedanken, die ich lieber nicht denken möchte.
    Ich weiß nur trotz allem: Da ist jemand, dieser Jemand verblüfft mich manchmal, und da er das kann, muss er unabhängig von meinen Projektionen existieren. Ich kann Simon spüren. Ich kann mich ihm nahe fühlen. Ich glaube an ihn. Ich möchte die anderen auffordern, ihn nicht zu übersehen.
    Wenn ich es nicht tue, wer dann?

Danksagung
    Es gilt, viel Dank abzustatten, all den Menschen, die uns mit Rat und Tat zur Seite standen, oft über Jahre hinweg, die uns ermutigt und zugelächelt haben und die so viel mehr waren als jene, die es auch gibt, die einem an Supermarktkassen anblaffen, man solle sein Kind halt mal erziehen, oder sagen: »Der gehört doch weggesperrt!«
    Axel Brauns, selbst Autist, hat in seinem Lebensbericht die Menschen eingeteilt in hilfreiche und andere, in Buntschatten und Fledermäuse. Für uns waren die Buntschatten stets in der Mehrheit.
    Dank an Dr. Wilkes, der Simon seine Diagnose stellte, der ihn stets freundlich aufnahm, ihm jede Therapie ermöglichte und jedes Gutachten schrieb, das im Kampf mit der Bürokratie nötig war.
    Dank an Brigitte Zähringer von der Frühförderung, die die erste Therapeutin wurde, die Zugang zu Simon fand, ihn zwei Jahre begleitete, sehr von ihm geliebt wurde und ihn nicht einfach verließ, sondern ihn in die sicheren Hände ihres Ausbilders weitergab.
    Dank an Herrn Neumeier, der Simon als sein nächster und langjähriger Ergotherapeut viel abforderte, aber auch viel Sicherheit gab und selbst in den schwierigsten Zeiten bereit war, die Arbeit auf sich zu nehmen, zu dem Kind durchzudringen. Und bei dem ich im Wartezimmer stets eine Tasse Tee bekam.
    Dank an Anita Kohler, die ich heute duzen darf und die Simon mit viel Engagement und Zuneigung in der Autismus-Ambulanz heimisch gemacht hat. Über Jahre war sie eine feste Größe in seinem und meinem Leben. So schade, dass Du jetzt so weit weg bist.
    Dank an Frau Anrich, die ihr in dieser Rolle nachfolgte und versucht, Simon reif zu kriegen für den Umgang mit normalen Menschen.
    Dank an Herrn Ursel vom Autismus-Kompetenz-Zentrum, der Klezmer mag und die Gedichte von Selma Meerbaum-Eisinger und sich so oft Zeit für ein Gespräch nahm, voller Sympathie und Wohlwollen. So viele gute Ratschläge, so viele wertvolle Tipps im Umgang mit Behörden und Stellen. Ohne ihn hätten wir uns unsere Schulbegleitung wohl nicht erkämpft und nicht behalten. Auch an Frau Winter, die ihm als für mich zuständige Betreuerin nachfolgte.
    Dank an Frau Wolf, die mir viel über Autismus beigebracht und das Feuer entzündet hat dafür, ein solches Kind fit fürs Leben machen zu wollen.
    Dank an Seppa Barner, die Simon mit viel gegenseitiger Sympathie und Nachsicht aufs Pferd brachte, an ihn glaubte und Spaß mit ihm hatte. Ich sehe die beiden noch immer singend durch die Landschaft ziehen.
    Dank an Frau Schleinich und Frau Gallhoff, nein: heute Edenhofer, die Simon und mich das Kommunizieren lehrten. Ohne sie wäre so vieles nicht geschehen. Dank auch speziell für die Stütze und den Halt, den ich dort in schweren Zeiten erhielt. Er hat sehr gutgetan.
    Dank an meine Therapeutin, Frau Weps, die mein unstetes Patientenwesen ertrug und mein jahrelanges Ausweichen vor mir selbst und ihr. Und die mir am Ende half mit dem Satz: »Es ist offensichtlich, was Sie wollen.« Da konnte auch ich es nicht mehr übersehen.
    Dank an Dr. Krömker, der mir nie das Gefühl nahm, normal zu sein. Auch wenn ich es vermutlich nicht bin.
    Dank an Ulrike Marschner und Sandra Klein-Resink vom Familienentlastenden Dienst, die Simon mit viel Zuneigung betreut haben. Ulrike begleitet ihn noch immer und im Grunde mich gleich dazu, wie eine echte Freundin. Dank Dir dafür. Und großen Dank an ihre Chefin und Koordinatorin Frau Lampa, die nicht nur die passenden Helfer findet, sondern sich auch alle Sorgen anhört.
    Dank Dir, Peter Meyer, bei dem Simon drei paradiesische Jahre im Kindergarten verbringen durfte, anerkannt, geschätzt,
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